Seit 2007 ist das russische Staatsunternehmen Gazprom Hauptsponsor von Fußball-Zweitligist FC Schalke 04. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Verein reagiert und das Logo des Energie-Unternehmens von der Brust genommen. Im Spiel beim Karlsruher SC am Samstag stand nur "Schalke 04" auf der Brust der Spieler.
"Das ist ein völlig richtiger Schritt, Gazprom vom Trikot zu nehmen, und wir sind sogar der Meinung, dass das nicht der einzige Schritt bleiben darf", sagte Susanne Franke, ehemalige Vorsitzende der Schalke Fan-Initiative, im Deutschlandfunk.
"Es gibt keine Alternative"
Den Sponsorenvertrag mit Gazprom zu kündigen sei nun "moralisch alternativlos", auch wenn es kein leichter Schritt sei: "Wir wissen, um wie viel Geld es geht. Wir wissen, dass wahrscheinlich Menschen, die ähnliche Summen anbieten, nicht um die Ecke lauern. Nichtsdestotrotz gibt es dazu keine Alternative."
Wie Russland seine Macht durch den Sport ausbaut
Die UEFA hält noch am Sponsoring von Gazprom fest. Aus der deutschen Politik gibt es Kritik an dieser Haltung. Für Russland ist der Sport aber ein nützliches Mittel für den Machtausbau.
Die UEFA hält noch am Sponsoring von Gazprom fest. Aus der deutschen Politik gibt es Kritik an dieser Haltung. Für Russland ist der Sport aber ein nützliches Mittel für den Machtausbau.
Franke würde lieber mit Schalke 04 in der 2. Bundesliga bleiben, wenn dafür Gazprom als Sponsor wegfalle. "Da würde ich ja sagen, geht in Ordnung." Dieser Handel sei jedoch nicht eins zu eins da. "Die Frage ist, kommen nicht dann doch noch Sponsoren, die vielleicht wegen Gazprom weggeblieben sind.? Wollen andere ein Upgrade machen? Wollen wir das nicht bitte versuchen und dann in den Spiegel gucken mit dem Versuch?"
"Haben uns damals schon kritisch geäußert"
Dass der Sponsorenvertrag mit dem umstrittenen Unternehmen schon so lange bestehe, möchte Franke aber niemandem vorwerfen. Schließlich seien der Vorstand und die Entscheiderpositionen erst neu besetzt worden. "Ich finde es nicht angemessen, jetzt nach hinten zu gucken. Wir haben uns damals schon kritisch geäußert. Das ist so, und das war auch immer so."
Aber ist Schalke 04 ohne Gazprom ein besseres Schalke 04? "Diese Frage kann ich eindeutig mit Ja beantworten. Und ich wünsche uns allen Mut. Wenn wir diesen Weg gehen brauchen wir sicherlich von allen Unterstützung."