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Schauspiel am Morgenhimmel
Mars überholt Jupiter

Viele Himmelsbeobachter gehen ihrem Hobby meist in den Abend- und frühen Nachtstunden nach. Nicht selten lohnt sich aber auch ein Blick an den Morgenhimmel. Dort ist gerade in diesen Tagen einiges zu beobachten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Die Planeten Venus, Jupiter, Mars und Merkur am Morgenhimmel
    Die Planeten Venus, Jupiter, Mars und Merkur am Morgenhimmel (Foto: Stellarium )
    Seit Wochen steht die helle Venus als strahlender Morgenstern im Osten, wo sie bereits Ende August, am Anfang ihrer gegenwärtigen Sichtbarkeitsperiode, in großem Abstand an Mars vorbeigezogen ist. Mittlerweile ist auch Jupiter am Morgenhimmel aufgetaucht und steigt nun jeden Tag etwa drei Minuten früher über den Horizont. Er erscheint zwar deutlich weniger hell als die Venus, ist aber immer noch viel heller als die Sterne des Löwen, durch den beide gerade ziehen.
    Und weil die Sterne allgemein jeden Tag rund vier Minuten früher aufgehen, driftet Jupiter – ebenso wie Venus – langsam ostwärts durch den Löwen. In den letzten Tagen ist von rechts oben ein blass rötliches Objekt immer näher gerückt, das noch etwas schneller als Jupiter vor den Löwensternen entlang wandert. Das ist der Mars, der äußere Nachbarplanet der Erde. Morgen zieht er weniger als einen Vollmonddurchmesser links oberhalb von Jupiter vorbei.
    Mars ist allerdings deutlich dunkler als Jupiter oder gar die Venus – er erscheint nur geringfügig heller als Denebola, der Schwanzstern des Löwen. Weil aber die Sonne erst kurz vor Acht aufgeht, ist es gegen Viertel vor Sieben für alle drei Planeten noch dunkel genug. Vielleicht braucht man ein Fernglas, um den Mars neben Jupiter zu erkennen – den sonnennahen Merkur tief über dem Horizont sollte man auch ohne Hilfe erspähen.