Iran
Schauspielerin Alidoosti beendet aus Protest Karriere: "Mit Kopftuch werde ich in keinem Film mehr spielen"

Irans bekannteste Schauspielerin Taraneh Alidoosti beendet aus Protest gegen das Kopftuchgesetz in Filmen ihre Karriere. Das kündigte die 41-Jährige in einem Interview für einen Dokumentarfilm über ihr Leben an. "Mit Kopftuch werde ich in keinem Film mehr spielen, unter keinen Bedingungen", sagte Alidoosti.

    Die iranische Schauspielerin Taraneh Alidoosti trägt ein schwarzes Kleid und silberne Ohrringe.
    Die iranische Schauspielerin Taraneh Alidoosti (Archivbild). (AP / Daniel Cole)
    Mehr als zwei Jahrzehnte sei sie im Filmgeschäft aktiv gewesen und habe zahlreiche Erfolge gefeiert, erklärte Alidoosti. Nun aber sei für sie Schluss. Mit ihrer Entscheidung wolle sie ein Zeichen im Kampf gegen das islamische Kopftuchgesetz setzen. In sozialen Netzwerken erhielt Alidoosti breite Unterstützung und viel Lob.
    Zu ihren bekanntesten Filmen gehören unter anderem die Dramen "The Salesman" sowie "Alles über Elly", beide unter der Regie des zweifachen Oscar-Gewinners Asghar Farhadi.

    Schauspielerin solidarisierte sich mit Frauenbewegung

    Im Dezember 2022 war Alidoosti im Zuge der landesweiten Proteste im Iran verhaftet worden. Zuvor hatte sie sich mit der Frauenbewegung solidarisiert und auf Instagram ein Foto ohne Kopftuch veröffentlicht. Die Sicherheitsbehörden warfen ihr "Unterstützung konterrevolutionärer Kreise" vor. Später erhielt Alidoosti ein Arbeitsverbot. Trotz lukrativer Angebote aus dem Ausland entschied sie sich, im Iran zu bleiben.
    Auslöser der Frauenbewegung und der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Jina Amini im September 2022. Sie war wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kopftuchpflicht festgenommen worden und starb wenige Tage später in Polizeigewahrsam. Seitdem ignorieren viele Frauen, insbesondere in den Großstädten, die Kopftuchpflicht. Selbst ein von Hardlinern im Parlament verabschiedetes Gesetz mit drakonischen Strafen konnte daran wenig ändern.
    Diese Nachricht wurde am 25.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.