
Das werde von der neuen Parteispitze aufgearbeitet. Zugleich kritisierte er den neuen Bundeskanzler Merz. Dieser habe im Wahlkampf mehr Freiheit und weniger Staat versprochen. Bekommen habe man nun aber mehr Staat und mehr Schulden.
Neue Zielgruppe: "Familien der Mitte"
Lindner gibt das Amt des Parteivorsitzenden nach gut zwölf Jahren ab. Sein Nachfolger will der frühere Fraktionsvorsitzende Dürr werden. Er sagte im ZDF, die FDP öffne sich für Menschen, die direkt aus der Wirtschaft kämen. Gleichzeitig betonte er, der Partei gehe es nicht um Wirtschaftslenker. Vielmehr wolle sich die FDP an Familien der Mitte richten, die extrem hart arbeiteten. Man wolle mit einem neuen Grundsatzprogramm die Frage beantworten, wie diese Familien sich etwas leisten könnten.
Dürr schlägt als neue Generalsekretärin die Tech-Unternehmerin Büttner vor. Die 40-Jährige ist seit 20 Jahren Mitglied der FDP, nahm bislang dort aber keine Führungsposition ein. Als möglichen Weg skizzierte sie, den Fokus weg von den Themen Steuern und Finanzen zu nehmen und die FDP zur "modernsten Partei in Deutschland" zu machen.
Kuhle: "Trump oder AfD keine Vorbilder"
Die Liberalen hatten bei der Bundestagswahl 4,3 Prozent der Zweitstimmen erhalten und sind im neuen Bundestag nicht mehr vertreten. Das FDP-Präsidiumsmitglied Strack-Zimmermann rief ihre Partei zu einem Neustart auf. Es gehe darum, zu reflektieren, was die FDP falsch gemacht habe, sagte die Abgeordnete im Europäischen Parlament im Deutschlandfunk. Die Partei müsse nun schauen, was die Menschen in Deutschland bewege und darauf Antworten finden.
Der Vorsitzende der FDP Niedersachsen, Kuhle, warnte seine Partei vor einer Radikalisierung. Seiner Meinung nach müsse die FDP "eine Gestaltungspartei der Mitte" sein und "keine bürgerliche Protestpartei, die jedes Mal zusammenbricht, wenn sie Kontakt mit der Realität hat". Was jetzt nicht helfe, seien Debatten, ob die FDP linker oder rechter werden solle, sagte Kuhle dem Nachrichtenportal "Web.de News". Er fügte hinzu, für Liberale seien autoritäre Politiker wie etwa US-Präsident Trump oder Abgeordnete der AfD keine Vorbilder. Stattdessen solle sich seine Partei an positiven Beispielen orientieren, etwa an Polen oder Kanada, in denen sich liberale Parteien durchgesetzt hätten.
Hintergrund: Krise der FDP – Zur Zukunft des Liberalismus
Diese Nachricht wurde am 16.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.