Freitag, 19. April 2024

Archiv

Schilddrüsenüberfunktion
Therapie von Morbus Basedow

Morbus Basedow zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse. Viele Betroffene leiden gleich an drei Symptomen: eine vergrößerte Schilddrüse, hervortretende Augäpfel und Herzrasen. Eine normale Funktion der Schilddrüse kann aber in vielen Fällen durch den Einsatz von Medikamenten wiederhergestellt werden.

Von Mirko Smiljanic | 02.10.2018
    Diagnose von Halsbeschwerden beim Arzt
    Diagnose von Halsbeschwerden beim Arzt (imago)
    Bei der Schilddrüsenkrankheit Morbus Basedow sprechen Mediziner auch von der Merseburger Trias, benannt nach dem Merseburger Arzt Carl von Basedow, der die Krankheit im 19. Jahrhundert erstmals beschrieb. Wie aber wird Morbus Basedow diagnostiziert?
    "Die Patientin suchte ihren Hausarzt auf, weil sie über Nervosität, Unruhe, vermehrtes Schwitzen klagte, und der Hausarzt hat im Rahmen seiner Untersuchung eine Überfunktion der Schilddrüse festgestellt. Wenn man die Patientin betrachtet, zeigt sie im Moment keine Zeichen der Überfunktion, sie ist sehr ruhig, ausgeglichen, es ist aber eine deutliche Vergrößerung der Schilddrüse am Hals zu erkennen."
    Mit dem Ultraschall die Größe der Schilddrüse ausmessen
    "Beim Abtasten der Schilddrüse kann man keine vergrößerten Lymphknoten am Hals tasten. Dadurch, dass die Schilddrüse weich ist, besteht kein Verdacht, dass eine bösartige Schilddrüsenerkrankung vorliegt. Wenn ich jetzt mit dem Ultraschall die Schilddrüse untersuche, kann ich die Größe ausmessen, ich kann erkennen, dass hier keine Knoten vorliegen, dass die Durchblutung etwas gesteigert ist, aber nicht malignitätsverdächtig."
    "Es besteht somit bei der Patientin der Verdacht auf Morbus Basedow. Um diese Diagnose endgültig zu sichern, sind aber weitere Blutuntersuchungen erforderlich. Bei den Blutuntersuchungen wird untersucht, welche Funktion die Schilddrüse hat, ob eine Unter- oder eine Über- oder eine normale Funktion vorliegt. Und anhand von speziellen Antikörperuntersuchungen. Kann man die Verdachtsdiagnose eine Morbus Basedow beweisen."
    Behandlung beginnt mit Medikamenten
    "Wenn die Patientin an einem Morbus Basedow leidet, der mit einer Überfunktion der Schilddrüse einhergeht, wird mit Medikamenten zunächst eine normale Funktion der Schilddrüse erreicht. Nach einer gewissen Zeit werden diese Medikamente dann abgesetzt und die Funktionslage der Schilddrüse wird weiter kontrolliert. Sollte es zu einem erneuten Auftreten der Überfunktion der Schilddrüse kommen, ist eine definitive Therapie eine Radio-Jod-Therapie oder einer Operation erforderlich."
    Operation als Ultima Ratio
    "Bei einer Schilddrüsenoperation beim vorliegenden Morbus Basedow muss die gesamte Schilddrüse entfernt werden, um ein Rezidiv, ein Wiederauftreten dieser Erkrankung zu verhindern. Es hat zur Folge, dass die Patientin lebenslang Medikamente einnehmen muss, um die Schilddrüsenhormone dadurch zu ersetzen. Diese Hormontabletten werden sehr gut vertragen, werden von den Patienten ohne Probleme eingenommen, und die Patientin kann dadurch ein normales Leben führen."