Archiv

Besuch in Israel
Scholz in Jerusalem: Nicht beim Hungertod von Palästinensern zusehen

Bundeskanzler Scholz hat bei seinem Besuch in Israel erneut eine dauerhafte Waffenruhe im Nahostkrieg gefordert. Er sprach sich für mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus. "Wir können nicht zusehen, wie Palästinenser den Hungertod riskieren", sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in Jerusalem.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Benjamin Netanjahu (l), Ministerpräsident von Israel, geben in Jerusalem ein Pressestatement.
    Bundeskanzler Scholz und Israels Premier Netanjahu (dpa / Kay Nietfeld)
    Zudem brauche man eine Vereinbarung über die Befreiung der von der Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln. Darüber hinaus unterstrich Scholz die Notwendigkeit einer Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten.
    Scholz warnte erneut vor einer israelischen Offensive bei Rafah im Süden des Gazastreifens, wo Hunderttausende Vertriebene Zuflucht vor den israelischen Angriffen gesucht haben.

    Netanjahu hält an Militäreinsatz in Rafah fest

    Netanjahu erklärte, er sei sich mit Scholz einig, dass die Hamas im Gazastreifen eliminiert werden müsse. Mit Blick auf die geplante Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens betonte er, dass die Regierung den dort ausharrenden Zivilisten die Flucht ermöglichen wolle. Grundsätzlich hält Netanjahu jedoch ungeachtet internationaler Kritik an Plänen für eine Offensive auf Rafah fest.

    Von der Leyen warnt vor Hungersnot in Gaza

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen warnt vor einer Hungersnot im Gazastreifen und fordert eine rasche Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas. "Gaza steht vor einer Hungersnot und das können wir nicht hinnehmen", sagt von der Leyen bei ihrem Besuch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
    Die Bundeswehr versorgte mit einem zweiten Hilfsflug über dem Gazastreifen die Bevölkerung mit Lebensmitteln. Nach Angaben der Luftwaffe wurden in Kooperation mit der französischen Armee fast viereinhalb Tonnen Material an Fallschirmen abgesetzt.
    Diese Nachricht wurde am 17.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.