
"Eine der ganz zentralen Lehren aus dem von Deutschen angezettelten Krieg, aus der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, aus dem Mord an Millionen unschuldigen Frauen, Kindern und Männern ist unsere tiefe Überzeugung, dass unser Kontinent, dass wir Europäerinnen und Europäer Krieg zwischen unseren Völkern ein für alle Mal hinter uns lassen müssen", sagte Scholz bei seinem letzten großen öffentlichen Auftritt als Kanzler vor mehreren Hundert internationalen Gästen, darunter Holocaust-Überlebende und Opferangehörige.
Scholz: Autokraten und Populisten wollen Europa zerstören
Umso tragischer sei es, dass der russische Präsident Putin den Krieg zurück nach Europa gebracht habe, sagte der Kanzler. "Wir dürfen und werden uns nicht damit abfinden." Europa sei mit Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit der "lebende und atmende Gegenentwurf zu den mörderischen Gräueln des Krieges" und daher mit kriegerischem Imperialismus und der Verachtung für das internationale Recht nicht vereinbar
"Und so ist es kein Wunder, dass Autokraten, Extremisten und Populisten weltweit und auch in unseren Ländern dieses friedliche und vereinte Europa angreifen und zerstören wollen", so Scholz. Gerade Deutschland dürfe das nicht zulassen, "weil wir um die Abgründe wissen müssen, die mit Imperialismus, Entrechtung und Rassenhass einhergehen".
Frauenbild der Nazis
Die Leiterin der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück, Genest, rief dazu auf, die besondere Geschichte des größten Frauen-KZ der NS-Zeit wachzuhalten. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Lagers sagte Genest im Deutschlandfunk, dass die Nazis ein eigenes Frauenlager errichtet hätten, sei auch ein Ausdruck ihres Frauenbilds von der passiven Hausfrau und Mutter. So habe etwa das Frauen-KZ keine Wachtürme gehabt. Sie wurden erst 1941 errichtet, als ein Männerlager hinzukam.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.