Sprache macht Spaß. Doch der Erzieherin geht es hier nicht nur ums Vergnügen. In ihrem Kindergarten verwendet sie das Programm "Hören, lauschen, lernen", das ihren Schützlingen einen besseren Start in den Deutschunterricht ermöglichen soll. Es wurde an der Universität Würzburg entwickelt, an der auch Dr. Jutta Weber forscht.
"Also man ging lange davon aus, dass das Lesen- und Schreibenlernen erst mit der Einschulung beginnt. Und im Zuge der Forschung hat sich aber gezeigt, dass frühe Sprachkompetenzen wichtig sind. Eine Fähigkeit beim Schreiben ist eben, die gesprochene Sprache in die einzelnen Laute aufteilen zu können, damit man diese Laute dann in die einzelnen Buchstaben umsetzen kann."
Und das Fundament für diese Fähigkeit wird schon früh gelegt. Weber:
"Man hat Kinder untersucht im Alter von drei bis vier Jahren, hat geschaut, wie gut sind die im Reimen, wie gut können die zum Beispiel Silben segmentieren, und dann in der Schulzeit geschaut, wie gut sind die Kinder im Lesen und Schreiben, und dann hat man eben festgestellt dass es da Zusammenhänge gibt."
Eltern fördern ihre Kinder hier schon fast automatisch, mit Reimen, Klatschspielen oder den "Drei Chinesen mit dem Kontrabass". Programme im Kindergarten, die die sprachlichen Fähigkeiten gezielt erweitern, kommen den Kindern zusätzlich zugute. In der Schule entwickeln sie seltener eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, das konnten die Forscher aus Würzburg belegen. Bevor ein Kind in der Schule schreiben lernt, muss es die deutsche Sprache beherrschen. Aus diesem Grund fordern Politiker Migrantenfamilien auf, ihre Kinder in die Kita zu schicken. Es ist aber gar nicht so leicht, eine Zweitsprache im Gewusel einer Kindergruppe aufzuschnappen. Entscheidend sind auch hier gezielte Angebote und ausreichend Personal, sie auch umzusetzen. In Ludwigshafen wird derzeit ein Programm erprobt, dass Professor Rosemarie Tracy an der "Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit" der Universität Mannheim entwickelt hat. Die Erzieherinnen beobachten zunächst genau, wo ein Kind im Deutschen steht, und fördern es dann spielerisch entlang der Schritte des normalen Erstspracherwerbs. Sie versuchen von Anfang an einfache Gespräche anzuregen, die sich um Alltagssituationen in der Kita drehen. Auch die Eltern werden regelmäßig in die Sprachspiele miteinbezogen. Tracy:
"Das funktioniert sehr gut, also die Erzieherinnen, die jetzt da drei Mal in der Woche kleine Gruppen von Kindern für jeweils eine Stunde fördern, also kleine Gruppen heißt tatsächlich vier Kinder pro Gruppe, die sagen jetzt schon, dass die dreijährigen geförderten Kinder nach wenigen Monaten weiter sind als die vierjährigen ungeförderten Kinder."
Bei der Sprache gilt, je früher, je besser. Kinder unter drei lernen eine Zweitsprache fast so leicht wie die Muttersprache, allerdings nur, wenn sie sie auch wirklich viel zu hören bekommen, möglichst von Muttersprachlern und in interessanten Situationen. Deshalb hält Rosemarie Tracy auch wenig von Kursen, die Kleinkindern einmal die Woche mit dem Englischen vertraut machen wollen. Tracy:
"Sie schaden dem Kind sicher nicht und wenn es interessant ist, was das Kind da erlebt, dann macht das ihm sicher Spaß. Ob für den Spracherwerb da etwas herauskommt, das wage ich mal zu bezweifeln. Ein paar Spielchen hier oder da reichen nicht aus oder einfach das nachplappern von Sprachmustern, bringt es dann auch nicht."
Wer einem Kleinkind eine zweite Sprache vermitteln will, der muss sie in den Alltag einbauen, vielleicht über ein Au pair. Das können sich sicher nur wenige leisten, für alle anderen gilt: Wer sein Kind in der Muttersprache anregt, viel mit ihm spricht und spielt, legt ein Fundament, das später auch das Erlernen einer Fremdsprache erleichtert. Allerdings führt dann wohl kein Weg um das lästige Vokabeln pauken herum.
"Also man ging lange davon aus, dass das Lesen- und Schreibenlernen erst mit der Einschulung beginnt. Und im Zuge der Forschung hat sich aber gezeigt, dass frühe Sprachkompetenzen wichtig sind. Eine Fähigkeit beim Schreiben ist eben, die gesprochene Sprache in die einzelnen Laute aufteilen zu können, damit man diese Laute dann in die einzelnen Buchstaben umsetzen kann."
Und das Fundament für diese Fähigkeit wird schon früh gelegt. Weber:
"Man hat Kinder untersucht im Alter von drei bis vier Jahren, hat geschaut, wie gut sind die im Reimen, wie gut können die zum Beispiel Silben segmentieren, und dann in der Schulzeit geschaut, wie gut sind die Kinder im Lesen und Schreiben, und dann hat man eben festgestellt dass es da Zusammenhänge gibt."
Eltern fördern ihre Kinder hier schon fast automatisch, mit Reimen, Klatschspielen oder den "Drei Chinesen mit dem Kontrabass". Programme im Kindergarten, die die sprachlichen Fähigkeiten gezielt erweitern, kommen den Kindern zusätzlich zugute. In der Schule entwickeln sie seltener eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, das konnten die Forscher aus Würzburg belegen. Bevor ein Kind in der Schule schreiben lernt, muss es die deutsche Sprache beherrschen. Aus diesem Grund fordern Politiker Migrantenfamilien auf, ihre Kinder in die Kita zu schicken. Es ist aber gar nicht so leicht, eine Zweitsprache im Gewusel einer Kindergruppe aufzuschnappen. Entscheidend sind auch hier gezielte Angebote und ausreichend Personal, sie auch umzusetzen. In Ludwigshafen wird derzeit ein Programm erprobt, dass Professor Rosemarie Tracy an der "Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit" der Universität Mannheim entwickelt hat. Die Erzieherinnen beobachten zunächst genau, wo ein Kind im Deutschen steht, und fördern es dann spielerisch entlang der Schritte des normalen Erstspracherwerbs. Sie versuchen von Anfang an einfache Gespräche anzuregen, die sich um Alltagssituationen in der Kita drehen. Auch die Eltern werden regelmäßig in die Sprachspiele miteinbezogen. Tracy:
"Das funktioniert sehr gut, also die Erzieherinnen, die jetzt da drei Mal in der Woche kleine Gruppen von Kindern für jeweils eine Stunde fördern, also kleine Gruppen heißt tatsächlich vier Kinder pro Gruppe, die sagen jetzt schon, dass die dreijährigen geförderten Kinder nach wenigen Monaten weiter sind als die vierjährigen ungeförderten Kinder."
Bei der Sprache gilt, je früher, je besser. Kinder unter drei lernen eine Zweitsprache fast so leicht wie die Muttersprache, allerdings nur, wenn sie sie auch wirklich viel zu hören bekommen, möglichst von Muttersprachlern und in interessanten Situationen. Deshalb hält Rosemarie Tracy auch wenig von Kursen, die Kleinkindern einmal die Woche mit dem Englischen vertraut machen wollen. Tracy:
"Sie schaden dem Kind sicher nicht und wenn es interessant ist, was das Kind da erlebt, dann macht das ihm sicher Spaß. Ob für den Spracherwerb da etwas herauskommt, das wage ich mal zu bezweifeln. Ein paar Spielchen hier oder da reichen nicht aus oder einfach das nachplappern von Sprachmustern, bringt es dann auch nicht."
Wer einem Kleinkind eine zweite Sprache vermitteln will, der muss sie in den Alltag einbauen, vielleicht über ein Au pair. Das können sich sicher nur wenige leisten, für alle anderen gilt: Wer sein Kind in der Muttersprache anregt, viel mit ihm spricht und spielt, legt ein Fundament, das später auch das Erlernen einer Fremdsprache erleichtert. Allerdings führt dann wohl kein Weg um das lästige Vokabeln pauken herum.