Aus Berlin kommt ein deutliches "Nein" zur Forderung nach einer Aufstockung des neuen Rettungsschirms ESM, bevor er überhaupt vorzeitig im Sommer installiert wird. Zumindest in den Unionsparteien wehrt man sich gegen dieses Ansinnen der IWF-Chefin Christine Lagarde und des italienischen Regierungschefs Mario Monti. Auch die Finanzexperten in Frankfurt halten eine Erhöhung des ESM nicht für nötig. So meint Rolf Schneider, Volkswirt der Allianz:
"Wir wissen bis heute noch nicht, wie er überhaupt ausgestaltet ist, wir wissen nicht ganz genau, wie er gehebelt wird, wie die Versicherungslösung aussehen wird, also es wäre wichtig, erst einmal diese Fragen zu klären. Es ist leider in der Politik im Augenblick etwa so, dass eine Entscheidung getroffen wird und ehe sie umgesetzt wird, wird bereits eine zweite Entscheidung getroffen oder gefordert. Also, ich kann mich den Forderungen auf eine Erhöhung des ESM nicht anschließen."
Auch Claudia Windt, Volkswirtin der Helaba zeigt sich skeptisch:
"Man muss erst mal die wichtigsten Pflöcke einrammen und dann kann man überlegen, dass man diesen ESM-Schirm denn auch ausweiten sollte oder müsste. Aber gegenwärtig liegt es an den Ländern zu überzeugen mit ihrem Reform- und Konsolidierungsprogramm und nicht mit einer höheren finanziellen Ausstattung."
Und Holger Bahr, Volkswirt der Dekabank, verweist darauf, dass es parallel ja auch noch den EFSF gebe:
"Wenn man die beiden zusammenrechnet, wird man insgesamt ein Volumen hinstellen, dass für die Kapitalmärkte auch – ich will mal so formulieren – erschreckend groß genug ist, nämlich erschreckend groß genug im Sinne von: Das reicht!"
Dass der Fiskalpakt wahrscheinlich schon beim EU-Gipfel am kommenden Montag verabschiedet wird, begrüßt man am Finanzplatz. Doch wissen auch die Finanzexperten aus Erfahrung, dass die Umsetzung in die nationale Gesetzgebung entscheidend ist.
Dass die Einigung Griechenlands mit den Banken von den Finanzministern torpediert wird, verstehen einige Finanzexperten zwar nicht. Diese halten den Zinssatz von im Schnitt 4 Prozent, den die privaten Gläubiger für neue griechische Anleihen erhalten sollen, für zu hoch. Unter 3,5 Prozent wäre besser, meinen sie. Aber an eine Einigung, die Voraussetzung für das nächste Rettungspaket für Griechenland ist, glauben die Finanzexperten dennoch. So meint Volkswirt Schneider von der Allianz:
"Die bisherige durchschnittliche Verzinsung im griechischen Staatshaushalt vor Beginn der Krise war vier Prozent. Und das ist in der Tat letztlich doch aus historischen Erfahrungen heraus ein relativ niedriger Zinssatz. Ich glaube nicht, dass mit einem Zinssatz von vier Prozent die Konsolidierung Griechenlands gefährdet wäre. Natürlich ist ein noch niedrigerer Zinssatz günstiger. Aber letztlich sind die Unterschiede zwischen vier Prozent oder – sagen wir – 3,5 Prozent für die Konsolidierungsaufgabe hier marginal."
Schließlich sollte der Kompromiss auch so gestaltet sein, dass möglichst viele Gläubiger beim Schuldenschnitt mitmachen. Auch Holger Bahr von der Dekabank sieht eher Züge eines Pokerspiels in der Forderung nach niedrigeren Zinsen. Dass diese Verzögerung keine Panik an den Märkten auslöst, das habe einen wesentlichen Grund:
"Das klare, glasklare Bekenntnis zum Euro, das ist gegeben, und das wissen auch die Kapitalmärkte."
Und auch die günstigeren Konjunkturdaten könnten zu mehr Gelassenheit an den Märkten beigetragen haben, hört man.
"Wir wissen bis heute noch nicht, wie er überhaupt ausgestaltet ist, wir wissen nicht ganz genau, wie er gehebelt wird, wie die Versicherungslösung aussehen wird, also es wäre wichtig, erst einmal diese Fragen zu klären. Es ist leider in der Politik im Augenblick etwa so, dass eine Entscheidung getroffen wird und ehe sie umgesetzt wird, wird bereits eine zweite Entscheidung getroffen oder gefordert. Also, ich kann mich den Forderungen auf eine Erhöhung des ESM nicht anschließen."
Auch Claudia Windt, Volkswirtin der Helaba zeigt sich skeptisch:
"Man muss erst mal die wichtigsten Pflöcke einrammen und dann kann man überlegen, dass man diesen ESM-Schirm denn auch ausweiten sollte oder müsste. Aber gegenwärtig liegt es an den Ländern zu überzeugen mit ihrem Reform- und Konsolidierungsprogramm und nicht mit einer höheren finanziellen Ausstattung."
Und Holger Bahr, Volkswirt der Dekabank, verweist darauf, dass es parallel ja auch noch den EFSF gebe:
"Wenn man die beiden zusammenrechnet, wird man insgesamt ein Volumen hinstellen, dass für die Kapitalmärkte auch – ich will mal so formulieren – erschreckend groß genug ist, nämlich erschreckend groß genug im Sinne von: Das reicht!"
Dass der Fiskalpakt wahrscheinlich schon beim EU-Gipfel am kommenden Montag verabschiedet wird, begrüßt man am Finanzplatz. Doch wissen auch die Finanzexperten aus Erfahrung, dass die Umsetzung in die nationale Gesetzgebung entscheidend ist.
Dass die Einigung Griechenlands mit den Banken von den Finanzministern torpediert wird, verstehen einige Finanzexperten zwar nicht. Diese halten den Zinssatz von im Schnitt 4 Prozent, den die privaten Gläubiger für neue griechische Anleihen erhalten sollen, für zu hoch. Unter 3,5 Prozent wäre besser, meinen sie. Aber an eine Einigung, die Voraussetzung für das nächste Rettungspaket für Griechenland ist, glauben die Finanzexperten dennoch. So meint Volkswirt Schneider von der Allianz:
"Die bisherige durchschnittliche Verzinsung im griechischen Staatshaushalt vor Beginn der Krise war vier Prozent. Und das ist in der Tat letztlich doch aus historischen Erfahrungen heraus ein relativ niedriger Zinssatz. Ich glaube nicht, dass mit einem Zinssatz von vier Prozent die Konsolidierung Griechenlands gefährdet wäre. Natürlich ist ein noch niedrigerer Zinssatz günstiger. Aber letztlich sind die Unterschiede zwischen vier Prozent oder – sagen wir – 3,5 Prozent für die Konsolidierungsaufgabe hier marginal."
Schließlich sollte der Kompromiss auch so gestaltet sein, dass möglichst viele Gläubiger beim Schuldenschnitt mitmachen. Auch Holger Bahr von der Dekabank sieht eher Züge eines Pokerspiels in der Forderung nach niedrigeren Zinsen. Dass diese Verzögerung keine Panik an den Märkten auslöst, das habe einen wesentlichen Grund:
"Das klare, glasklare Bekenntnis zum Euro, das ist gegeben, und das wissen auch die Kapitalmärkte."
Und auch die günstigeren Konjunkturdaten könnten zu mehr Gelassenheit an den Märkten beigetragen haben, hört man.