Zwar hat das DIW seine Konjunkturprognose für 2013 um 0,2 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent gesenkt, doch zeigen sich die Berliner Wirtschaftsforscher tendenziell optimistisch, dass Deutschlands Wirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung:
"Deutschland ist das einzige große Land im Euroraum dieses Jahr, das positive Wachstumszahlen haben wird. Der Euroraum als Gesamtes wird weiter schrumpfen."
Zur gleichen Einschätzung kommt auch die Welthandelsorganisation WTO. Deutschlands Volkswirtschaft erweise sich im Vergleich als relativ widerstandsfähig in der Krise, so WTO-Generaldirektor Pascal Lamy in Genf. Deutschlands Anteil am weltweiten Handel mit Waren sank bei den Exporten im vergangenen Jahr um fünf Prozent. Die Bundesrepublik liegt damit beim Exportranking auf Platz drei hinter den USA und Exportweltmeister China.
Ein Grund für den Rückgang: Der Euroraum als Absatzmarkt für deutsche Waren hat an Bedeutung verloren – und auch Schwellenländer wie China und Brasilien waren im vergangenen Jahr eher zurückhaltend bei den Einfuhren. Nun seien jedoch wieder höhere Zuwächse zu erwarten, so Ferdinand Fichtner, Leiter Konjunkturpolitik beim DIW:
"Wir rechnen also damit, dass im Laufe dieses Jahres die entwickelten Volkswirtschaften von dieser kräftigeren Entwicklung in den Schwellenländern auch profitieren werden können. Auch die deutsche Entwicklung wird davon profitieren können. Als erstes wird die Exporttätigkeit durch die kräftige Entwicklung in den Schwellenländern wieder angekurbelt. Dabei wird sich die deutsche Volkswirtschaft mehr und mehr eben auf Exporte in die Schwellenländer verlegen."
Das hat zur Folge, dass bei deutschen Unternehmen die Investitionsbereitschaft wieder steigen dürfte. Ferdinand Fichtner:
"Man kann geradezu von einem Investitionsstau reden im vergangenen Jahr, der sich jetzt auflöst, weil das Zinsniveau in Deutschland ja auch ausgesprochen günstig ist. Wir kommen billig an Kredite, mit denen sie dann neue Maschinen und Bauten finanzieren können."
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht Rückenwind für die heimischen Firmen durch eine anziehende globale Nachfrage. Bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind die Experten des Wirtschaftsministeriums jedoch weniger optimistisch als das DIW: Sie rechnen mit einem Wachstum von gerade einmal 0,4 Prozent in diesem Jahr. Doch habe sich die Wirtschaftskraft in diesem Jahr offenbar "zumindest stabilisiert", heißt es im April-Bericht des Ministeriums, es zeichne sich immer deutlicher eine leichte Belebung im Frühjahr ab.
Diese führt das DIW vor allem auf die positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt und der dadurch gut laufenden Binnenwirtschaft, erklärt Präsident Marcel Fratzscher:
"Wir haben zwischen 2009 und 2012 einen Anstieg der Erwerbstätigen von 1,3 Millionen in Deutschland erlebt. Und wir erwarten auch für 2014 einen weiteren Anstieg der Erwerbstätigen von ungefähr 300.000."
Dennoch: Das wirtschaftliche Umfeld ist von großer Unsicherheit gekennzeichnet. Die Konjunkturforscher haben per Annahme unterstellt, dass die Krise im Euroraum sich nicht wieder verschärft – darauf gründen sich die verhalten optimistischen Prognosen.
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"Wir rechnen also damit, dass im Laufe dieses Jahres die entwickelten Volkswirtschaften von dieser kräftigeren Entwicklung in den Schwellenländern auch profitieren werden können. Auch die deutsche Entwicklung wird davon profitieren können. Als erstes wird die Exporttätigkeit durch die kräftige Entwicklung in den Schwellenländern wieder angekurbelt. Dabei wird sich die deutsche Volkswirtschaft mehr und mehr eben auf Exporte in die Schwellenländer verlegen."
Das hat zur Folge, dass bei deutschen Unternehmen die Investitionsbereitschaft wieder steigen dürfte. Ferdinand Fichtner:
"Man kann geradezu von einem Investitionsstau reden im vergangenen Jahr, der sich jetzt auflöst, weil das Zinsniveau in Deutschland ja auch ausgesprochen günstig ist. Wir kommen billig an Kredite, mit denen sie dann neue Maschinen und Bauten finanzieren können."
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht Rückenwind für die heimischen Firmen durch eine anziehende globale Nachfrage. Bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind die Experten des Wirtschaftsministeriums jedoch weniger optimistisch als das DIW: Sie rechnen mit einem Wachstum von gerade einmal 0,4 Prozent in diesem Jahr. Doch habe sich die Wirtschaftskraft in diesem Jahr offenbar "zumindest stabilisiert", heißt es im April-Bericht des Ministeriums, es zeichne sich immer deutlicher eine leichte Belebung im Frühjahr ab.
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