Erst im 19. Jahrhundert, als die Schweiz nach einer nationalen Identität zu suchen begann, besann man sich auf das Alphorn: Neue Instrumente wurden gebaut, Melodien komponiert, man unterrichtete die Bergler im Alphornblasen – und erfand so kurzerhand das Markenzeichen der Schweizer Volksmusik.
Neben dem Alphornblasen wird auch das Jodeln bis heute gefördert, gepflegt und reglementiert. Der Eidgenössische Jodlerverband gibt seinen Mitgliedern nicht nur vor, was falsch tönt und was nicht – sondern auch, was als Schweizer Brauchtum gelten darf.
Seit über einem Jahrzehnt aber formiert sich Widerstand: Eine neue Generation von Schweizer Musikern hält sich nicht mehr an diese Regeln, interpretiert das eigene Volksmusikerbe um und experimentiert frei mit Klängen aus Feld und Stall. Was bleibt da vom ursprünglichen Liedgut übrig? Und gibt es ihn überhaupt, den wahren Alpensound?