Kuchelmeister: Guten Tag, Herr Koczian.
Koczian: Ist die Umstellung wirklich so problemlos verlaufen, wie offiziell behauptet wird?
Kuchelmeister: Nun, richtig größere Probleme haben wir in dem Ausmaß nicht zu Ohren bekommen. Es ist jetzt tatsächlich das Tankstellenproblem aufgetaucht, wo man wirklich sagen muss es ist sehr ärgerlich, dass hier eben auch die bargeldlose Zahlung zu Problemen führten, weil einfach die Leitungen überlastet waren.
Koczian: Aber das kann ja ein Problem bleiben, wenn die Schecks nicht mehr garantiert sind, weil man mir Karten zahlen muss. Dann müssten doch auch Leitungskapazitäten vorhanden sein.
Kuchelmeister: Nun ich denke, das Problem wird sich in den nächsten Tagen lösen, denn die Verbraucher decken sich ja auch mit den Euroscheinen ein und insofern wird das nach und nach gelöst sein und auch die Tankstellen haben ja auch die Möglichkeit gehabt, D-Mark und Euro parallel zu akzeptieren und könnten damit auch diesem Leitungsproblem aus dem Weg gehen.
Koczian: Ist es denn fair, Steuererhöhungen zeitgleich mit einer Währungsumstellung vorzunehmen, denn sie werden dadurch ja nicht so sichtbar.
Kuchelmeister: Nun, wir hatten immer auch zu den Jahreswechseln Steuererhöhungen, das gab es immer mal wieder. Insofern - es wurde auch häufig in der Presse darüber berichtet - so ganz klammheimlich kommt es nicht. Es ist aber in der Tat so, dass in diesem Fall die Steuererhöhung doch ein bisschen versteckter ist.
Koczian: Der Handel versprach die Umstellung nicht zu Preiserhöhungen zu missbrauchen. Hält er sich dran? Man hat ja die Neigung zu runden Zahlen...
Kuchelmeister: Nun, der Handel hat in der Tat auch Neigungen nicht nur zu runden, sondern zu 99 Pfennig-Preisen und ähnlichem und in dieses Preisgefüge wird der Handel auch die Preise wieder hinbringen und insofern: Preiserhöhungen sind festgestellt worden, haben wir in unserer Untersuchung auch festgestellt. Die liegen etwa, bei den Preisen, die wir beobachtet haben, bei 16,9 Prozent der Preise, die eben erhöht worden sind.
Koczian: Die versprochene Zweigleisigkeit bis 28. Februar ist für die Geschäfte nicht verpflichtend. Inwieweit wird sie befolgt, also die Möglichkeit, nach wie vor in D-Mark zahlen zu können?
Kuchelmeister: Nun es ist so: wir sehen auch hier wieder: es ist eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels hier parallel D-Mark und Euro anzunehmen. Wir sehen: es gibt bereits Einzelhändler, die sich nicht an diese freiwillige Selbstverpflichtung halten wollen. Wir fordern einfach dazu auf, sich auch an diese Freiwilligkeit zu halten, aber es ist tatsächlich so. Juristisch können Sie nicht einfordern, dass der Handel noch die D-Mark akzeptiert.
Koczian: Das heißt, der Kunde kann nicht verlangen 'Sie müssen meine D-Mark nehmen!'.
Kuchelmeister: Richtig, denn die D-Mark ist kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr und es ist eine Freiwilligkeit des Handels, die D-Mark noch anzunehmen. Da muss man eben den Handel auch daran erinnern. es ist eine freiwillige Selbstverpflichtung, das dann auch so umzusetzen, wie es zunächst posaunt wurde vom Verband, um eben auch hier dem Bürger den Einstieg in den Euro noch zu erleichtern.
Koczian: Geldscheine müssen die Landeszentralbanken auch später noch umtauschen doch auf fremden Münzen bleibt der Verbraucher sitzen, denn wer will schon wegen ein paar hundert Peseten in Hartgeld im Januar nach Spanien fahren. Geht die Währungsumstellung so letztlich nicht doch auf Kosten der Verbraucher?
Kuchelmeister: Nun, sind wir mal ganz ehrlich, auch in der Vergangenheit konnten wir übriges Hartgeld aus dem Urlaub, sämtliche Münzen, konnten wir auch hier in Deutschland nicht in D-Mark eintauschen insofern diese Problematik haben wir eigentlich schon länger. Es gibt sehr wenige Kreditinstitute, die tauschen Münzgeld in Eurowährung, nur ist es so, da zahlen sie auch entsprechend hohe Gebühren und da muss man eben sehen, wie viel Münzgeld haben sie denn tatsächlich übrig, lohnt es, dafür Gebühren zu bezahlen oder spenden Sie es nicht vielleicht doch besser direkt karitativen Zwecken, denn einige karitative Organisationen sammeln dieses Münzgeld ein, um es dann eben ihrem Zweck zuzuführen.
Koczian: Im Deutschlandfunk war das Karin Kuchelmeister vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Danke nach Berlin.
Kuchelmeister: Bittesehr.
Koczian: Ist die Umstellung wirklich so problemlos verlaufen, wie offiziell behauptet wird?
Kuchelmeister: Nun, richtig größere Probleme haben wir in dem Ausmaß nicht zu Ohren bekommen. Es ist jetzt tatsächlich das Tankstellenproblem aufgetaucht, wo man wirklich sagen muss es ist sehr ärgerlich, dass hier eben auch die bargeldlose Zahlung zu Problemen führten, weil einfach die Leitungen überlastet waren.
Koczian: Aber das kann ja ein Problem bleiben, wenn die Schecks nicht mehr garantiert sind, weil man mir Karten zahlen muss. Dann müssten doch auch Leitungskapazitäten vorhanden sein.
Kuchelmeister: Nun ich denke, das Problem wird sich in den nächsten Tagen lösen, denn die Verbraucher decken sich ja auch mit den Euroscheinen ein und insofern wird das nach und nach gelöst sein und auch die Tankstellen haben ja auch die Möglichkeit gehabt, D-Mark und Euro parallel zu akzeptieren und könnten damit auch diesem Leitungsproblem aus dem Weg gehen.
Koczian: Ist es denn fair, Steuererhöhungen zeitgleich mit einer Währungsumstellung vorzunehmen, denn sie werden dadurch ja nicht so sichtbar.
Kuchelmeister: Nun, wir hatten immer auch zu den Jahreswechseln Steuererhöhungen, das gab es immer mal wieder. Insofern - es wurde auch häufig in der Presse darüber berichtet - so ganz klammheimlich kommt es nicht. Es ist aber in der Tat so, dass in diesem Fall die Steuererhöhung doch ein bisschen versteckter ist.
Koczian: Der Handel versprach die Umstellung nicht zu Preiserhöhungen zu missbrauchen. Hält er sich dran? Man hat ja die Neigung zu runden Zahlen...
Kuchelmeister: Nun, der Handel hat in der Tat auch Neigungen nicht nur zu runden, sondern zu 99 Pfennig-Preisen und ähnlichem und in dieses Preisgefüge wird der Handel auch die Preise wieder hinbringen und insofern: Preiserhöhungen sind festgestellt worden, haben wir in unserer Untersuchung auch festgestellt. Die liegen etwa, bei den Preisen, die wir beobachtet haben, bei 16,9 Prozent der Preise, die eben erhöht worden sind.
Koczian: Die versprochene Zweigleisigkeit bis 28. Februar ist für die Geschäfte nicht verpflichtend. Inwieweit wird sie befolgt, also die Möglichkeit, nach wie vor in D-Mark zahlen zu können?
Kuchelmeister: Nun es ist so: wir sehen auch hier wieder: es ist eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels hier parallel D-Mark und Euro anzunehmen. Wir sehen: es gibt bereits Einzelhändler, die sich nicht an diese freiwillige Selbstverpflichtung halten wollen. Wir fordern einfach dazu auf, sich auch an diese Freiwilligkeit zu halten, aber es ist tatsächlich so. Juristisch können Sie nicht einfordern, dass der Handel noch die D-Mark akzeptiert.
Koczian: Das heißt, der Kunde kann nicht verlangen 'Sie müssen meine D-Mark nehmen!'.
Kuchelmeister: Richtig, denn die D-Mark ist kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr und es ist eine Freiwilligkeit des Handels, die D-Mark noch anzunehmen. Da muss man eben den Handel auch daran erinnern. es ist eine freiwillige Selbstverpflichtung, das dann auch so umzusetzen, wie es zunächst posaunt wurde vom Verband, um eben auch hier dem Bürger den Einstieg in den Euro noch zu erleichtern.
Koczian: Geldscheine müssen die Landeszentralbanken auch später noch umtauschen doch auf fremden Münzen bleibt der Verbraucher sitzen, denn wer will schon wegen ein paar hundert Peseten in Hartgeld im Januar nach Spanien fahren. Geht die Währungsumstellung so letztlich nicht doch auf Kosten der Verbraucher?
Kuchelmeister: Nun, sind wir mal ganz ehrlich, auch in der Vergangenheit konnten wir übriges Hartgeld aus dem Urlaub, sämtliche Münzen, konnten wir auch hier in Deutschland nicht in D-Mark eintauschen insofern diese Problematik haben wir eigentlich schon länger. Es gibt sehr wenige Kreditinstitute, die tauschen Münzgeld in Eurowährung, nur ist es so, da zahlen sie auch entsprechend hohe Gebühren und da muss man eben sehen, wie viel Münzgeld haben sie denn tatsächlich übrig, lohnt es, dafür Gebühren zu bezahlen oder spenden Sie es nicht vielleicht doch besser direkt karitativen Zwecken, denn einige karitative Organisationen sammeln dieses Münzgeld ein, um es dann eben ihrem Zweck zuzuführen.
Koczian: Im Deutschlandfunk war das Karin Kuchelmeister vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Danke nach Berlin.
Kuchelmeister: Bittesehr.