Donnerstag, 02. Mai 2024

Archiv

Selbstmedikation
Hilfe aus der Apotheke

Gerade bei kleineren Beschwerden gehen viele Menschen nicht gleich zum Arzt, sondern zuerst einmal in die Apotheke. Dort gibt es viele rezeptfreie Medikamente und auch die entsprechende Beratung dazu. Die wichtigsten Fragen gelten immer der Dosierung, der Art der Einnahme und den möglichen Nebenwirkungen.

Von Renate Rutta | 04.07.2017
    Ein Türgriff mit dem Apotheken-A hängt an der Eingangstür einer Apotheke.
    Ein Türgriff mit dem Apotheken-A hängt an der Eingangstür einer Apotheke. (pa/dpa/Stratenschulte)
    "Wir befinden uns hier an dem Beratungsplatz speziell für pflanzliche Arzneimittel, Phytothek genannt. Wir haben hier die Möglichkeit, ganz gezielt pflanzliche Arzneimittel darzustellen."
    Montagmittag, eine Apotheke im Kölner Norden. Apotheker Dr. Helmut Beichler steht am neu umgebauten Beratungsplatz.
    "Dieser Beratungsplatz ist bewusst etwas außerhalb der hektischen Zone in der Apotheke gewählt, sodass man hier sehr viel intensiver diese Beratung durchführen kann. Wir sehen hier vor allem die Bereiche Erkältungspräparate aber auch Medikamente zur Beruhigung, zum Schlafen, Magenmedikamente, Medikamente, die eine bessere Durchblutung des Gehirns darstellen, deswegen gegen Schwindel und Vergesslichkeit genommen werden oder Medikamente, die das Herz stärken."
    Patienten schätzen die Vielfalt an pflanzlichen Präparaten, die die Apotheke bietet – gerade auch an frei verkäuflichen Arzneimitteln.
    Auf Überschneidungen wird hingewiesen
    "Ich kaufe sehr oft pflanzliche oder homöopathische Arzneimittel in der Apotheke, zum Beispiel Teufelskralle oder Schüßler-Salze, solche Sachen. Ich habe mir dazu Lektüre geholt und hier in der Apotheke wird auch einmal im Jahr ein Vortrag organisiert. Von daher hat man da schon viele Informationen an der Hand.
    "Ich lasse mir da gerne Tipps geben."
    "Wenn ich einen Hustensaft kaufe, brauche ich keine Beratung. Zum Beispiel den Beipackzettel lese ich mir durch. Man kann auch vorher im Internet über ein Medikament nachlesen."
    "Ich finde es schade, wenn die Leute ihre Medikamente im Internet bestellen und die kleinen Apotheken nach und nach zumachen. Irgendwann steht man da und braucht schnell ein dringendes Medikament und wenn weit und breit keine Apotheke mehr da ist, dann steht man da, denn das dauert ein bis zwei Tage, bis es mit der Versandapotheke dann da ist."
    "Also für Erkältungen, Halsschmerzen, wenn mal ein Husten da ist, also Erkältungssachen, gelegentlich mal was wegen Hautgeschichten, so. Ich fühle mich hier gut aufgehoben. Ich werde hier darauf hingewiesen in der Apotheke, wenn etwas zu beachten ist oder ich frage nach, was gibt es vergleichbar, ich fühle mich hier gut beraten."
    "Ich bin hier Kunde, da wird gespeichert, was ich nehme, wenn es Überschneidungen gäbe, würde die mich drauf hinweisen."
    Erkältungsmittel auch im Sommer gefragt
    Unter den frei verkäuflichen Arzneimitteln zählen die Mittel gegen Erkältungen auch jetzt im Sommer zu den am häufigsten verlangten Präparaten in der Apotheke, sagt Helmut Beichler.
    "Wir haben auch viele, die sich bei dem heißen Wetter nachts erkälten, sodass gerade auch Schnupfenmittel im Sommer häufig nachgefragt werden."
    Ansonsten kaufen Kunden in der Apotheke häufig Schmerzmittel.
    "Wir finden immer wieder die Situation vor, dass Menschen, die mit dem Wirkstoff Paracetamol gute Erfahrungen gemacht haben bei leichten Erkrankungen, diesen dann auch einsetzen wollen bei stärkeren Schmerzen, zum Beispiel Zahnschmerzen oder Gelenkschmerzen und dort ist Paracetamol einfach falsch. Da wäre es gut, wenn sie sich intensiver beraten ließen."
    Manche Kunden stellen von sich aus Fragen, manche eher weniger.
    "Die beiden primären Fragen sind immer zur Frage der Dosierung, der Einnahme der Arznei und zu möglichen Nebenwirkungen. Unsere Aufgabe ist es, bei den Kunden, die das noch nicht so schätzen, herauszufinden, gibt es vielleicht doch Probleme, die man durch eine gute Beratung lösen kann."