Istanbul
Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland sollen erst morgen starten

Die ersten direkten Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs zwischen der Ukraine und Russland seit drei Jahren sind auf morgen vertagt worden. Dies teilte das türkische Außenministerium mit. Ursprünglich sollten die Gespräche heute beginnen.

    Türkische Sicherheitskräfte stehen vor dem Dolmabahce-Palast, wo Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen erwartet werden.
    Im Dolmabahce-Palast in Istanbul werden die Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen erwartet. (Dilara Acikgoz / AP / dpa / Dilara Acikgoz)
    An dem Treffen in Istanbul werden auch Vertreter der Türkei teilnehmen. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist dagegen wegen der Absage von Russlands Staatschef Putin nicht dabei. Das teilte er nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Ankara mit. Selenskyj erklärte, die ukrainische Delegation werde vom ukrainischen Verteidigungsminister Umerov angeführt. Die Abordnung habe das Mandat, eine Waffenruhe mit Russland auszuhandeln. Zuvor hatte Selenskyj die Zusammensetzung der russischen Delegation kritisiert. Russland zeige damit, dass es nicht ernsthaft an Verhandlungen über eine Waffenruhe interessiert sei. Selenskyj sprach von einem "Täuschungsmanöver".

    Russische Delegation: "Bereit, über Kompromisse zu sprechen"

    Der Leiter der russischen Delegation, der Präsidentenberater Medinski, betonte, man sei bereit, in Istanbul über mögliche Kompromisse mit der Ukraine zu diskutieren. Russland Staatschef Putin und Außenminister Lawrow sind nicht dabei; über ihre Teilnahme war zuvor spekuliert worden. Putin selbst hatte direkte Verhandlungen vorgeschlagen, aber zunächst nicht gesagt, ob er persönlich anreisen wird. Aus den USA werden Außenminister Rubio und der Sondergesandte Witkoff morgen in Istanbul erwartet.

    Trump erhöht Druck auf Putin

    Nach US-Angaben wird Präsident Trump nicht nach Istanbul reisen, um an den Gesprächen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine teilzunehmen. Grundsätzlich hatte Trump sich bereit gezeigt, seinen für heute geplanten Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu unterbrechen. Der US-Präsident drängt die beiden Kriegsparteien zu einem 30-tägigen Waffenstillstand. Von russischer Seite hieß es, dass auch Gespräche über einen großen Austausch von Kriegsgefangenen stattfinden könnten. Sowohl die USA als auch die Europäische Union drohen Russland mit neuen Sanktionen.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.