Ukraine-Konferenz in der Schweiz
Selenskyj sieht Moskau zunehmend unter Druck

Durch die Ukraine-Konferenz in der Schweiz sieht Präsident Selenskyj Moskau zunehmend unter Druck. Das Treffen bringe die Idee zurück, dass gemeinsame Anstrengungen einen Krieg stoppen und Vertrauen und Frieden etablieren könnten, sagte Selenskyj. Bundeskanzler Scholz regte bei künftigen Folgekonferenzen auch eine Beteiligung Moskaus an.

    Der ukrainische Präsident Selenskyj steht am Rednerpult, im Hintergrund zu sehen die Flaggen der Schweiz und der Ukraine.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj im Tagungsort der Konferenz auf dem Bürgenstock bei Luzern. (Michael Buholzer / KEYSTONE / dpa / Michael Buholzer)
    Selenskyj bracht seine Hoffnung auf einen "gerechten Frieden" zum Ausdruck. "Ich glaube, dass hier auf dem Gipfel Geschichte geschrieben wird", sagte Selenskyj im Luxus-Ressort Bürgenstock am Vierwaldstädter See.

    Scholz: Brauchen keinen Diktatfrieden für Ukraine

    Bundeskanzler Scholz verlangte Grundlagen für einen möglichen Friedensprozess. Es gehe zudem darum, bei künftigen Folgekonferenzen auch eine Beteiligung Moskaus zu ermöglichen, sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig wies er die Bedingungen von Russlands Präsident Putin für ein Kriegsende zurück."Was wir brauchen, ist kein Diktatfrieden, sondern ein fairer gerechter Frieden, der die Integrität und die Souveränität im Blick hat."

    USA sagen weiteres Hilfspaket zu

    US-Vizepräsidentin Harris kündigte im Vorfeld der Friedenskonferenz ein über 1,5 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket an. Damit solle der ukrainische Energiesektor unterstützt werden, teilte ihr Büro mit. Zusätzlich sollen über 379 Millionen Dollar für humanitäre Hilfen fließen, hieß es.

    Beratungen mit Vertretern von mehr als 90 Staaten

    Auf dem Bürgenstock bei Luzern treffen sich zwei Tage lang Vertreter von mehr als 90 Staaten. Auf der Konferenz soll es ein klares Bekenntnis zur Souveränität der Ukraine geben. Außerdem wird ein Appell erwartet, gegen den Einsatz russischer Atomwaffen in der Ukraine sowie gegen Angriffe auf Atomanlagen und Lebensmitteltransporte.
    Bei der Ukraine-Konferenz ist der Aggressor Russland nicht vertreten. China als wichtiger Verbündeter Moskaus ist ebenfalls nicht dabei. Europäische Regierungsvertreter räumten ein, dass der Gipfel ohne die Unterstützung Chinas nur begrenzte Auswirkungen habe.

    Mehr zum Thema

    Schweiz - Die wichtigsten Fragen zur Ukraine-Konferenz
    Krieg in der Ukraine - Was von der Schweizer Friedenskonferenz zu erwarten ist
    Diese Nachricht wurde am 15.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.