Vor 290 Jahren kam auf einer Farm im Patapsco Valley in Maryland Benjamin Banneker zur Welt. Seine Eltern waren freie Afroamerikaner – die Mutter von Geburt an, der Vater hatte sich als Sklave freigekauft. Benjamin Banneker erhielt keine formale Ausbildung und arbeitete zunächst auf der Tabakfarm der Familie. Schon früh blitzte sein wissenschaftlich-technisches Talent auf, etwa als er als 20jähriger aus Holzteilen eine präzise Uhr konstruierte.
Von weißen Männern geprägte Wissenschaften
Doch in den damals von weißen Männern geprägten Wissenschaften hatte Benjamin Banneker kaum eine Chance. Das änderte sich erst, als eine Quäker-Familie, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzte, in die Nähe der Tabakfarm zog. Die Nachbarn liehen Banneker Fachbücher und astronomische Instrumente. 1789 – da war er bereits 58 Jahre alt – berechnete der Selfmade-Astronom präzise den Verlauf einer Sonnenfinsternis.
Extrem genaue Jahrbücher
Wenige Jahre später nahm er an der Vermessung der Grenzen des District of Columbia für die neue Hauptstadt Washington teil. Benjamin Banneker gab schließlich Himmelskalender heraus, für die er die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond, den Lauf der Planeten, die Daten von Ebbe und Flut, den Verlauf von Finsternissen und vieles mehr berechnet hatte. Die extrem genauen Jahrbücher, angereichert mit unterhaltsamen Geschichten, wurden Bestseller. Benjamin Banneker starb 1806 im Alter von 74 Jahren auf seiner Tabakfarm. Er gilt als erster afroamerikanischer Wissenschaftler der USA.