
Es war ein Himmelsspektakel der besonderen Art, als in der Nacht auf den 21. Januar ein Asteorid in die Atmosphäre eintrat und als Feuerkugel über Brandenburg verglühte. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) begaben sich zusammen mit Mitarbeitenden des Berliner Naturkundemuseums auf die Suche nach Überresten. Jörn Helbert, Leiter der Planetaren Labore des DLR, sagte im Deutschlandfunk, man habe dunkle, schwarze, verkohlte Steine erwartet. Doch gefunden habe man gräuliche Steine, "wie heller Granit". Gefunden wurden "über 20 walnussgroße Bruchstücke", wie es in einer Mitteilung des DLR zu dem Fund heißt. Für die Forschenden sei dies "eine ganz große Überraschung" gewesen, weil es ein seltener Meteorit-Typ sei, der Aubrit genannt wird. Davon gebe es bislang nur 12 bestätigte Fälle. Aubrite heißen sie übrigens nach dem früheren Fundort Aubres in Frankreich.
Gibt es eine Verbindung zum Merkur?
Bei dem über Brandenburg verglühten Meteoriten handele es sich um Bruchstücke eines größeren Körpers, der irgendwann im Sonnensystem zerbrochen sei, erklärte Jörn Helbert. Der eigentliche Mutterkörper der Brandenburger Aubrite sei noch nicht identifiziert. Aber die Zusammensetzung - extrem geringe Mengen an Eisen und Titan und sehr viel Schwefel - decke sich fast komplett mit der des Merkur. Darum stelle sich nun für die Wissenschaft "die ganz, ganz heiße Frage": Kommen die Aubrite vom Merkur? Dies werde die Forschenden nun beschäftigen, so Helbert.
Diese Nachricht wurde am 07.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.