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Sendereihe "Amok"
Teil 1: Täterprofile

Immer wieder wird nach einem Amoklauf versucht, verdächtige Eigenheiten in der Psyche des Täters auszumachen - auch dann, wenn er selbst bei der Tat ums Leben gekommen ist. Ob durch solche Analysen tatsächlich Geschehnisse wie das auf der Insel Utøya verhindert werden können, ist aber umstritten.

Von Marieke Degen |
    Eine Neun-Millimeter-Patrone
    Kann die moderne Psychologie Amokläufe verhindern? (picture-alliance/ dpa - Daniel Karmann)
    Am 22. Juli 2011 zündet Anders Breivik eine selbst gebaute Bombe im Osloer Regierungsviertel. Anschließend tötet er, als Polizist verkleidet, auf der Insel Utøya 69 Menschen. Heute sitzt er in einer Einzelzelle im Hochsicherheitsgefängnis. Er bereut nichts.
    Nach einem Amoklauf steht die Gesellschaft unter Schock. Oft bleiben nur hilflose Erklärungsversuche, was den Täter zu dem Blutbad getrieben haben könnte. Eine wissenschaftliche Analyse des Phänomens ist schwierig – Amokläufe passieren nur selten, und zwei Drittel der Täter sind danach tot. Dennoch ist es Forschern in den letzten Jahren gelungen, Parallelen zwischen Amokläufern herauszuarbeiten und daraus Risikofaktoren abzuleiten. Die Täter waren häufig nicht in der Lage, Bindungen einzugehen. Sie fühlten sich gekränkt und ausgegrenzt, waren Gefangene ihres eigenen, teils extremistischen Weltbildes. Auch psychische Erkrankungen könnten eine größere Rolle zu spielen als bislang angenommen. Doch lassen sich mit diesem Wissen tatsächlich potenzielle Täter identifizieren? Können wir einen Amoklauf verhindern?
    Manuskript zur Sendung:
    Teil 1: Täterprofile
    Den 2. Teil der Reihe "Amok" finden Sie hier: Überleben