
Aus der Umlaufbahn erfasst Sentinel-5P binnen weniger Tage die globale Verteilung von Stickoxiden, Schwefeloxiden, Ozon, Kohlenmonoxid und so weiter. Mindestens sieben Jahre lang soll er erkunden, wie sauber oder verdreckt die Luft ist, die wir zum Atmen haben.
Die Europäische Union und die ESA haben die Satelliten ihres gemeinsamen Erdbeobachtungsprogramms Sentinel genannt, nach dem englischen Wort für Wächter. Die Satelliten sind die gütigen Wächter, die auf die Erde achten.
Inzwischen befinden sich bereits sechs Sentinel-Satelliten im All. Drei weitere werden folgen. Sie überwachen die Erde per Radar, machen Bilder der Erdoberfläche in vielen verschiedenen Farben, untersuchen die Atmosphäre, die Eisbedeckung, den Zustand der Meere und so weiter. Um schneller die gesamte Erde erfassen zu können, bestehen manche Sentinel-Missionen aus zwei Satelliten, die auf versetzten Bahnen laufen. Mittelfristig soll dieses Programm fast ein tägliches Update der Erde liefern.

Forscher aus den USA blicken schon lange neidisch auf das europäische Erdbeobachtungsprogramm, das weltweit führend ist. Denn manche US-Politiker meinen, die NASA solle sich um Mond, Mars und Co. kümmern, nicht aber um die Erde.
Dabei lässt sich der Zustand der Erde am besten von oben erfassen - vom Logenplatz in der Umlaufbahn.