
Sirius steht dann in seiner günstigsten Beobachtungsposition, weil er auf dem Meridian seine größte Höhe über dem Horizont erreicht – für Beobachter auf dem Breitengrad von Frankfurt am Main beispielsweise immerhin gut 23 Grad.

Damit gehört Sirius – und mit ihm das Sternbild Großer Hund – bei uns zu den typischen Bestandteilen des Spätwinterhimmels. Doch das war nicht immer so!
Zu Christi Geburt vor gut 2000 Jahren stand Sirius bei uns schon Anfang Februar um 21 Uhr im Süden. Und als rund 3000 Jahre früher die ersten Riesensteine von Stonehenge errichtet wurden, überquerte Sirius den Meridian zur gleichen Zeit bereits am 21. Januar.
Für die Erbauer der Kreisgrabenanlage von Goseck um 4800 vor Christus schließlich kreuzte Sirius bereits Mitte Januar um 21 Uhr den Meridian in einer Höhe von lediglich zehn Grad.
Schuld an dieser langsamen Verschiebung ist die Präzession, eine Kreiselbewegung der Erdachse. Die Anziehungskräfte von Sonne, Mond und den übrigen Planeten versuchen, die schief stehende Erdachse aufzurichten. Doch die Gesetze der Physik verbieten das und zwingen die Erde zu dieser Ausweichreaktion.
In rund 6000 Jahren wird Sirius bei uns für rund 12.000 Jahre überhaupt nicht mehr aufgehen – ein Stern des abendlichen Sommerhimmels wird er bei uns nie.