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Sirius zum Jahreswechsel im Süden
Der Stern für das neue Jahr

Weihnachten ist für manche Menschen astronomisch etwas enttäuschend, weil es keinen besonderen Weihnachtsstern gibt. Der unvermeidliche Komet über den Krippenszenen ist zwar hübsch, aber der Fantasie entsprungen.

Von Dirk Lorenzen |
Der Neujahrsstern: Auf 10 Grad östlicher Länge steht Sirius um Mitternacht noch nicht ganz im Süden.
Der Neujahrsstern: Auf 10 Grad östlicher Länge steht Sirius um Mitternacht noch nicht ganz im Süden (Stellarium)
Heute wetzt das Firmament diese Scharte etwas aus. Denn es gibt tatsächlich eine Art Neujahrsstern. Pünktlich zum Jahreswechsel um Mitternacht steht ausgerechnet der hellste Stern am Himmel genau im Süden, Sirius im Großen Hund.
Wer das neue Jahr bei wolkenfreiem Himmel begrüßt, kann den strahlend hellen und auffallend funkelnden Stern kaum übersehen. Sirius erreicht an unserem Himmel nur etwa 20 Grad Höhe – da machen sich bei ihm die Turbulenzen in der Atmosphäre besonders bemerkbar.
Wann Sirius exakt im Süden steht, hängt von der geographischen Länge des Standortes ab. Auf der Länge von Liegnitz in Polen leuchtet Sirius um Mitternacht genau im Süden. Wer in Berlin oder Passau ins neue Jahr feiert, sieht ihn dort zehn Minuten später.
Auf der Länge von Hamburg und Göttingen erreicht der Neujahrsstern um 0 Uhr 23 seine höchste Stellung. Und in Aachen muss man sich sogar bis 0 Uhr 39 gedulden.
Wie alle Fixsterne erreicht Sirius die Südstellung Tag für Tag vier Minuten früher. In den kommenden Monaten zeigt er wunderbar an, wie weit der Winter fortschreitet.
Ende Februar steht Sirius gegen 8 Uhr abends im Süden und geht um Mitternacht bereits unter. In der zweiten Aprilhälfte verschwindet er ganz vom Abendhimmel – das winterliche Neujahr ist dann vergessen, es herrscht der Frühling.

Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel
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