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Sitzung des FIFA-Councils
UEFA will gegen Klub-WM stimmen

Die europäische Klubvereinigung hat der FIFA ihre Ablehnung gegen die geplante Klub-WM mit 24 Mannschaften erklärt. Jetzt will die UEFA offiziell dagegen stimmen - und eine Klub-WM ohne beispielsweise Real Madrid oder den FC Liverpool wertlos machen.

Von Thomas Kistner | 14.03.2019
FIFA-Präsident Gianni Infantino beim UEFA-Kongress 2016 in Athen
FIFA-Präsident Gianni Infantino beim UEFA-Kongress 2016 in Athen (imago sportfotodienst)
Kurz vor der Sitzung des FIFA-Councils am Freitag in Miami wirft auch die europäische Klubvereinigung ECA Gianni Infantino den Fehdehandschuh hin. In einem Brief erklärt sie dem Fifa-Boss in rauem Ton ihre Ablehnung einer reformierten Klub-WM.
Boykottieren die UEFA-Klubs das Turnier?
Infantino treibt dieses Projekt, hinter dem sich nach Aktenlage ein diskreter, umfassender Verkauf von Fifa-Rechten an arabische Investoren verbirgt, so trickreich voran, dass die ECA-Vertreter von Turin über Barcelona bis zum FC Bayern nun offen sein intransparentes Geschäftsgebaren rügen. Sie stellen klar: Jedes neue Klub-WM-Format sei für sie schon aufgrund des bis 2024 festgelegten internationalen Spielkalenders nicht akzeptabel.
Der ECA-Brief ging auch an die Uefa. Die Europäische Fußball-Union will am Freitag gegen die Klub-WM votieren. Zwar dürfte dies dann der Fifa-Rat mit seinen vielen Dritte-Welt-Vertretern überstimmen, aber entscheidend sei, sagt ein hoher Uefa-Vertreter, dass Europas Klubs am Ende nicht bei dem neuen Format antreten werden. Dieses Szenario bereite die Uefa mit ihrem Nein in Miami vor.
Infantino lässt Herkunft des Geldes im Unklaren
Infantino will die Klub-WM um jeden Preis durchboxen. Doch die ECA-Vertreter, die für 232 Klubs sprechen, trauen ihm nicht und greifen sogar offen Infantinos Geschäftsstil an. Sie seien sehr besorgt über dessen Weigerung, die wirtschaftlichen Daten rund um seine Klub-WM offenzulegen. Die Besorgnis sei umso größer, weil die Fifa sogar "dem Fifa-Council als ihrem Aufsichtsorgan" jede Information vorenthalte. Das sei nicht nur beunruhigend, sondern unvereinbar mit den selbstgesetzten Zielen einer transparenten Geschäftsführung.