Montag, 06. Mai 2024

Archiv

Skisprung-Trainer Schuster
„Ich bin mit mir im Reinen"

Mit dem letzten Springen der Saison beendet Werner Schuster seine Arbeit als deutscher Nationaltrainer der Skispringer. 11 Jahre prägte er die Erfolge der deutschen Springer. Bei seinem Abschied verbindet er die erfolgreiche Zeit vor allem mit einem Springer.

Werner Schuster im Gespräch mit Matthias Friebe | 24.03.2019
Der deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster
Der deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster (picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)
"Ich bin mit mir im Reinen, im Klaren: Ich glaube es ist die richtige Entscheidung; fürs Team, für mich persönlich, für die Familie", sagt Werner Schuster über seinen Abschied. Sein aktueller Topathlet Markus Eisenbichler ist zum Abschied beim Skifliegen in Planica Dritter geworden. Sieger war, wie in diesem jahr so häufig, der Japaner Ryoyu Kobayashi. Dem bescheinigt Schuster die Möglichkeiten für eine längerfristige Vormachtsstellung.
Für seine gesamte Zeit als deutscher Trainer hebt Schuster einen Springer besonders hervor, der aktuell verletzt ist: "Severin Freund steht sinnbildlich für diese Ära. Mit dem habe ich auch die größten Erfolge gefeiert. (…) Im Schatten von Severin hat das System gegriffen und konnten sich andere Springer entwickeln, etablieren." Freund habe die Generation nach erfolgreichen Springern wie Martin Schmitt geprägt. Seine starke Persönlichkeit sei sehr wichtig gewesen.
Severin Freund jubelt nach seinem Sieg.
Severin Freund gewinnt zum ersten Mal den Skisprung-Gesamtweltcup. (2015) (picture alliance/dpa/Antonio Bat)
Dabei war Schusters Anfang als Bundestrainer durchaus schwierig: "Es war nicht immer so einfach, wie es jetzt erscheint. Es war eine große Herausforderung für einen jungen, nicht sonderlich namhaften Trainer, der aus dem Jugendbereich kommt, so einen großen Verband zu übernehmen und aufzubauen."
Sehr positiv spricht Schuster über die Rückendeckung des Verbandes. Der ganze Sport Skispringen habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Schuster fasst das so zusammen. "Es ist noch weiter weggekommen vom Draufgängertum zum Präzisionssport."
Ein Problem sieht er allerdinsg für das Skispringen: Der Sport müsse aufpassen, dass nicht noch weitere Nationen keine guten Springer mehr in den Weltcup brächten. Das Problem dabei sieht Schuster in aufwändigen und teuren Anlagen und der Finanzierung des Umfelds. Skispringen lebe aber auch von der Vielfalt.
Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.