
Patrick Salmen schreibt über die Dialoge am Nebentisch, die Nachbarn, Freunde und das Lebensgefühl einer Mittdreißiger-Generation. Das könnte man als misanthropischen Blick auf die Umwelt interpretieren, ist es aber nicht, denn - so Patrick Salmen: "Satire und Humor ist meist am besten, wenn man sich ertappt fühlt."
"Ekstase - ist doch auch mal ganz schön", heißt sein neues Programm und seine neueste Veröffentlichung. Er bevorzugt die kurze Form, lässt ungern Wortspiele aus, ist genau, manchmal bissig, nie böse, aber stets ironisch. Er neige zur Abschweifung, meint Salmen, daher "besteht die Quintessenz meiner Arbeit oft darin sehr viel zu kürzen."
Entscheidend für das Lachen ist ihm, dass man nicht nur über andere, sondern zuerst auch über sich selbst lachen könne. Salmen gibt zu: "Man erwischt sich oft in seiner eigenen Dummheit - und das ist ein Gefühl, dass ich sehr mag."
Lob der Selbstironie
Salmens Texte sind immer auch ein Lob der Selbstironie, die auch im Gespräch funkelt, wenn er - nicht unironisch - sich dem Vorwurf widmet, Autoren würden sich etwas ausdenken: "Es ist ein harter Vorwurf gegen Autoren, dass wir uns Dinge ausdenken. Wenn das die Runde macht, wenn sich etwa Drehbuchschreiber anfangen Dinge auszudenken, wo kommen wir da hin? Das kann gar kein gutes Ende nehmen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Patrick Salmen: "Ekstase - ist doch auch mal ganz schön"
Knaur Verlag München, 2019. 256 Seiten, 9,99 Euro.
Knaur Verlag München, 2019. 256 Seiten, 9,99 Euro.