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Software-Konzern
Microsoft streicht Stellen und strukturiert um

Microsoft steckt in einer großangelegten Umstrukturierung. Der Software-Riese will dafür 18.000 Mitarbeiter entlassen und sich um das Cloud-basierte Angebot reorganisieren.

Von Marcus Pindur | 17.07.2014
    Der Software-Riese Microsoft will sich von 18.000 Mitarbeitern trennen. 12.500 der Entlassenen sollen ehemalige Nokia-Angestellte sein. Der Microsoft-Vorstandschef Satya Nadella erklärte in einer E-Mail an die Beschäftigten, dies sei nötig, damit der Konzern agiler und schneller werde. Microsoft steckt in einer Phase der Umorientierung, so der Bloomberg Analyst Corey Johnson.
    "Ihr Cloud-basiertes Angebot wird immer erfolgreicher, das ist das Angebot von Software im sogenannten Microsoft 365 Paket. Und um dieses Cloud-basierte Angebot herum wird jetzt der Konzern reorganisiert. Das Geschäftsmodell des einmaligen Softwareverkaufs und des dreijährigen Neuauslieferungszyklus läuft aus."
    Cloud-Modell
    Das sogenannte Cloud-Modell sieht so aus: Der Kunde mietet ein Softwarepaket für seinen PC und sein Mobilgerät, egal ob iPad oder Mobiltelefon. Seine Daten sind in der Cloud abgespeichert und werden automatisch auf beiden Geräten synchronisiert. Und die Software wird laufend aktualisiert, darum muss sich der Kunde nicht mehr kümmern. Microsoft, der Vorzeigekonzern der PC-Ära steht zwar bei der Softwareeentwicklung und beim Verkauf nach wie vor ganz vorne, ringt aber um Erfolge im Mobilgeschäft.
    Microsoft rechnet damit, dass die Umstrukturierung und der Stellenabbau zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Dollar über das kommende Jahr kosten werden. Davon sind 800 Million Dollar für Abfindungen veranschlagt. Mit der Fusion mit Nokia war die Mitarbeiterzahl von Microsoft von 99.000 auf 127.000 gestiegen.
    "Microsoft muss sich gegenüber Wettbewerbern behaupten, die einen viel kleineren Mitarbeiterstamm haben. Firmen wie Google, Facebook oder Salesforce. Anders als die traditionellen Konkurrenten wie Oracle. Das sind Firmen wie Apple mit viel weniger Angestellten, aber viel höheren Gewinnen pro Angestelltem."
    Microsoft stelle sich jetzt neu auf, um gegen diese Wettbewerber erfolgreich zu sein.
    Weitere Konzerne bauen stellen ab
    Microsoft ist nicht der einzige Konzern der Branche, der als Pionier des PC-Zeitalters in der nun vom Internet und der sogenannten Cloud dominierten Umgebung Personal abbaut. Auch IBM, Hewlett-Packard, Intel und Cisco bauen massiv Stellen ab.
    Die Börse reagierte positiv und bewertete Microsoft Aktien um die drei Prozent höher. Damit ist der Börsenwert des Softwarekonzerns seit Anfang des Jahres um 18 Prozent gestiegen.