Die Trojaner bewegen sich auf ähnlichen Bahnen wie die großen Planeten – sie haben sich in die Orbits eingeschlichen wie nach der antiken Sage die Krieger in einem hölzernen Pferd nach Troja.
Stimmt alles ganz perfekt, dann bewegen sich die Trojaner rund 60 Grad vor oder hinter einem großen Planeten, so dass sie gemeinsam mit diesem und der Sonne ein gleichseitiges Dreieck bilden.
Die ersten Trojaner entlang der Jupiterbahn wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt. Heute sind mehr als 6000 solcher Objekte in Jupiterentfernung bekannt. Seit knapp 30 Jahren fand man auch vereinzelte Trojaner bei anderen Planeten. Die Internationale Astronomische Union listet für Mars neun, für Uranus und Erde je einen sowie für Neptun immerhin 23 auf. Entlang der Saturnbahn dagegen wurde bislang kein Objekt dieser Art gefunden.
Weil der sonnenferne Neptun am 10. September in Opposition zur Sonne stand, gelangen in diesen Wochen all jene Trojaner in Opposition, die dem Planeten im Abstand von rund 60 Grad folgen. Seit dem 8. Oktober standen bereits 13 dieser Objekte der Sonne am Himmel gegenüber, und bis zum Monatsende folgen noch vier weitere. Die kosmischen Trojaner fliegen also nicht etwa im Pulk, sondern verteilen sich über einen Bogen von mehr als 30 Grad.