Jochen Spengler: Seit gestern ist die Gesundheitsreform in Kraft und obwohl man diesem Thema über ein Jahr lang nicht entgehen konnte, wissen einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge nur 18 Prozent der Bundesbürger genau, was sich durch die Reform ändert. 81 Prozent wissen es nicht. Es gibt also Nachholbedarf.
Am Telefon ist nun Johannes Vöcking, der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, mit mehr als sieben Millionen Kunden die größte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Guten Morgen Herr Vöcking.
Johannes Vöcking: Guten Morgen Herr Spengler.
Spengler: Ärzte und Apotheker, Krankenhäuser und Kassen haben die Gesundheitsreform lange kritisiert. Jetzt ist sie seit gestern in Kraft. Was sagen Sie jetzt? Alles wird gut oder Augen zu und durch?
Vöcking: Weder Augen zu und durch noch alles wird gut, sondern wir sehen die Entwicklung kritisch, angefangen jetzt von den Wahltarifen. Es wird aber im Verlauf der nächsten Jahre noch sehr spannend bis hin zum Jahr 2009. Was ganz am Ende daraus wird muss man sehr sorgfältig verfolgen. Entscheidend ist ganz am Ende auch, ob der Gesetzgeber die politische Zusage einhält, auch die Finanzierung sicherer zu machen, das heißt mehr Steuermittel zur Verfügung zu stellen. Es wird spannend!
Spengler: Es gibt ja nun etliche neue Leistungen, die die Kassen anbieten müssen und anbieten können, mal von den Tarifen, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen, abgesehen. Es gibt Impfungen, Kuren, Rehas, Schmerztherapien, ein geringerer Mindestbeitrag für Selbständige. Das mag ja für die Versicherten prima sein, aber mehr Leistungen heißt mehr Kosten. Wann kommen denn die nächsten Beitragserhöhungen?
Vöcking: Ich bin sehr zurückhaltend mit Beitragserhöhungen. Das hängt natürlich sehr stark von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Das was an mehr Leistung da ist, ist nicht so elementar, dass deswegen Beitragssatzanpassungen dann zu erwarten sind, wenngleich man sagen muss vor dem Hintergrund, dass man das System auch finanziell zukunftsfest machen wollte, kann man natürlich diesen Mehrleistungs-Patch teilweise als "Treppenwitz" bezeichnen.
Spengler: Die Barmer hat einen Beitragssatz von 14,4 Prozent. Sie haben jetzt zum Jahresbeginn um 0,6 Prozentpunkte erhöht. Ist es das für 2007? Ist es das bis 2009, bis zu der Reform, wenn dann der Gesundheitsfonds kommt?
Vöcking: Ich gehe davon aus, dass wir garantiert in diesem Jahr den Beitragssatz nicht anpassen. Wir streben auch an, es nicht zu tun im nächsten Jahr. Spannend wird es dann für 2009, und zwar deswegen, weil dann der so genannte neue Fonds kommt. Die Bundesregierung muss dann am 1. November 2008 für ganz Deutschland einen einheitlichen Beitragssatz festsetzen. Hier gibt es einen ganz wichtigen Punkt, auf den ich immer hinweise. Wir erwarten im Bereich der ambulanten ärztlichen Versorgung eine nicht unerhebliche Honorarsteigerung und das könnte die gesamte Krankenversicherung belasten mit etwa fünf bis sieben Milliarden Euro. Das hieße dann im Grunde für 2009 einen deutlichen Anstieg der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Spengler: Wie schafft man denn dann eigentlich Wettbewerb, wenn jede Kasse den gleichen Beitrag kassiert?
Vöcking: Es wird dann ab dem Jahr 2009 über diesen Fonds gehen. Entscheidend wird dann sein, ob eine Kasse mit dem auskommt, was ihr an Geld aus dem großen Topf zugewiesen wird. Hat sie dann im Grunde noch Geld übrig? Kann sie Prämien auszahlen an die Versicherten? Die Kasse, die dann im Grunde Probleme hat, möglicherweise auch weil sie mehr Leistungen an die Versicherten erbringen muss, muss dann eine Zusatzprämie erheben.
Spengler: Werden alle der 250 Kassen, die wir derzeit haben, überleben?
Vöcking: Ich glaube nicht. Es wird zunächst einmal einen Prozess der Konsolidierung, der Abschmelzung geben. Das kann hingehen bis auf 100 Kassen zurück oder gar 50 Kassen, so ja auch die Intention der Politik. Meine ganz große Sorge ist, dass durch die Veränderungen eine Situation entsteht, dass auf beiden Seiten, auf den Seiten der Leistungserbringer wie auf den Seiten der Kassen, kleine wenige Oligopole entstehen, die dann im Grunde ja den Markt unter sich aufteilen und das ist garantiert nicht gut für die Versicherten, für die Verbraucher.
Spengler: Das eigentliche Ziel der Reform ist doch, das Gesundheitswesen bezahlbar zu halten. Wird dieses Ziel erreicht?
Vöcking: Ja und nein. Zunächst mal wird es vordergründig so nicht erreicht. Es gibt nur die politische Zusage, dass man den Steuerzuschuss erhöht. Wenn man so vordergründig denkt behaupte ich, dann hat man das Ziel nicht erreicht. Ganz am Ende könnte aber über das System die Privatisierung der Krankenversicherung stehen und dann hätte man natürlich das Problem gelöst. Dann wäre der Arbeitgeberbeitrag eingefroren. Dann kann man im Grunde diese Maximalgrenze von 5 Prozent Zusatzleistungen, die man selbst finanzieren muss, erreichen. Das kann man kürzen, man kann Leistungen ausgrenzen. Durch das, was jetzt in der Reform erreicht worden ist, gibt es verschiedene Optionen, die der Gesetzgeber ziehen kann, und dann ist der in der Tat seine Sorgen los.
Spengler: Herr Vöcking, bleiben wir bei dem, was seit gestern in Kraft ist. Gibt es da für Sie positive Akzente?
Vöcking: Es gibt schon gewisse positive Akzente. Die Bürgerinnen und Bürger haben zunächst einmal ein wenig mehr Freiheit, selbst mitzugestalten, ob sie etwas tun wollen für Gesundheitsförderung, und profitieren daran auch finanziell, ob sie, wenn es sich um schwere Erkrankungen handelt, an ihrer Versorgung mitarbeiten wollen. Auch das kann finanziell belohnt werden. Es gibt auch die Möglichkeit für die Preisbewussten im Grunde einen Selbstbehalt im Monat zu übernehmen, das heißt selbst einige Leistungen zu zahlen, und davon kann man auch finanziell profitieren. Also ein wenig Freiheit ist sicherlich für die Bürgerinnen und Bürger besser.
Spengler: Dafür fehlt aber die Übersichtlichkeit, die man bislang hatte. Bislang gab es ja eine relativ große Übersichtlichkeit, einen Tarif. Jetzt haben wir, wie es eben im Beitrag hieß, einen richtigen Tarif-Dschungel. Für wen lohnt sich dieser Tarif-Dschungel?
Vöcking: Es lohnt sich insbesondere für die sehr Preisbewussten. Da muss man sich natürlich genau auskennen, welchen Tarif man nimmt. Ich sehe auch wie andere die Gefahr, dass dort im Grunde nicht nur ein Preis-Dschungel vorhanden ist, sondern ein bisschen auch fast Zeiten da sind wie im wilden Westen.
Spengler: Man kann ja künftig ähnlich wie in der privaten Versicherung - das haben wir eben gehört - Tarife abschließen, die dann günstiger sind, wenn man eben nicht krank wird oder sich bis zu einer bestimmten Höhe an den Krankheitskosten beteiligt. Es wurde auch schon gesagt, das ist wie wenn man eine Wette auf die eigene Gesundheit abschlösse. Widerspricht das aber nicht prinzipiell einem solidarischen Versicherungssystem, wenn nicht mehr der Gesunde für den Kranken und der Junge für den Alten zahlt, sondern wenn man sich rauskaufen kann?
Vöcking: Das ist eindeutig richtig. Vom Grundsatz her, wenn ich das gesamte System sehe, entspricht das jedenfalls nicht der Solidarität, die systemimmanent ist. Es kann allerdings der einzelnen Kasse helfen, um ganz bestimmte Risiken auch bei sich zu behalten.
Spengler: Sie bieten ja nun auch 30 verschiedene Tarife an, wie wir gelernt haben. Müssen Sie nicht zugeben, dass die Nachteile dieser Selbstbehalt-Tarife die Vorteile überwiegen? Man ist drei Jahre daran gebunden. Man bekommt im Jahr maximal 600 Euro zurück. Man sollte eher jung und gesund sein.
Vöcking: Wir haben nicht nur Tarife für Gesunde, sondern wir haben auch Tarife für Ältere oder gar Gehandicapte. Wir haben bewusst im Grunde geschaut was brauchen die Menschen. Eines kann ich nur empfehlen: sich jedenfalls auch bei den Kassen - wir bieten spezielle Beratungen an - wirklich intensiv und gut beraten zu lassen, ob man wirklich bereit sein sollte, ein Risiko einzugehen oder nicht.
Spengler: Macht man etwas falsch, wenn man nicht den Tarif wechselt?
Vöcking: Im Prinzip kann ich nur sagen das bisherige System hat sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte gut bewährt. Man sollte vorsichtig sein, wenn man von diesen neuen Instrumenten Gebrauch macht.
Spengler: Einen Tarif möchte ich noch ansprechen: den Hausarzttarif. Für wen lohnt sich der?
Vöcking: Der lohnt sich für jeden Patienten, der im Jahr häufiger zum Arzt muss und der insbesondere Wert darauf legt, dass er von einem Hausarzt durchs System gelotst wird, und der insbesondere auch Wert darauf legt, was seine Arzneimittelversorgung angeht, dass das alles praktisch aus einer Hand kommt, damit dort keine Fehler gemacht werden.
Spengler: Danke schön! - Das war Johannes Vöcking, der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse. Danke für das Gespräch Herr Vöcking und schönen Tag!
Vöcking: Schönen Tag!
Am Telefon ist nun Johannes Vöcking, der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, mit mehr als sieben Millionen Kunden die größte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Guten Morgen Herr Vöcking.
Johannes Vöcking: Guten Morgen Herr Spengler.
Spengler: Ärzte und Apotheker, Krankenhäuser und Kassen haben die Gesundheitsreform lange kritisiert. Jetzt ist sie seit gestern in Kraft. Was sagen Sie jetzt? Alles wird gut oder Augen zu und durch?
Vöcking: Weder Augen zu und durch noch alles wird gut, sondern wir sehen die Entwicklung kritisch, angefangen jetzt von den Wahltarifen. Es wird aber im Verlauf der nächsten Jahre noch sehr spannend bis hin zum Jahr 2009. Was ganz am Ende daraus wird muss man sehr sorgfältig verfolgen. Entscheidend ist ganz am Ende auch, ob der Gesetzgeber die politische Zusage einhält, auch die Finanzierung sicherer zu machen, das heißt mehr Steuermittel zur Verfügung zu stellen. Es wird spannend!
Spengler: Es gibt ja nun etliche neue Leistungen, die die Kassen anbieten müssen und anbieten können, mal von den Tarifen, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen, abgesehen. Es gibt Impfungen, Kuren, Rehas, Schmerztherapien, ein geringerer Mindestbeitrag für Selbständige. Das mag ja für die Versicherten prima sein, aber mehr Leistungen heißt mehr Kosten. Wann kommen denn die nächsten Beitragserhöhungen?
Vöcking: Ich bin sehr zurückhaltend mit Beitragserhöhungen. Das hängt natürlich sehr stark von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Das was an mehr Leistung da ist, ist nicht so elementar, dass deswegen Beitragssatzanpassungen dann zu erwarten sind, wenngleich man sagen muss vor dem Hintergrund, dass man das System auch finanziell zukunftsfest machen wollte, kann man natürlich diesen Mehrleistungs-Patch teilweise als "Treppenwitz" bezeichnen.
Spengler: Die Barmer hat einen Beitragssatz von 14,4 Prozent. Sie haben jetzt zum Jahresbeginn um 0,6 Prozentpunkte erhöht. Ist es das für 2007? Ist es das bis 2009, bis zu der Reform, wenn dann der Gesundheitsfonds kommt?
Vöcking: Ich gehe davon aus, dass wir garantiert in diesem Jahr den Beitragssatz nicht anpassen. Wir streben auch an, es nicht zu tun im nächsten Jahr. Spannend wird es dann für 2009, und zwar deswegen, weil dann der so genannte neue Fonds kommt. Die Bundesregierung muss dann am 1. November 2008 für ganz Deutschland einen einheitlichen Beitragssatz festsetzen. Hier gibt es einen ganz wichtigen Punkt, auf den ich immer hinweise. Wir erwarten im Bereich der ambulanten ärztlichen Versorgung eine nicht unerhebliche Honorarsteigerung und das könnte die gesamte Krankenversicherung belasten mit etwa fünf bis sieben Milliarden Euro. Das hieße dann im Grunde für 2009 einen deutlichen Anstieg der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Spengler: Wie schafft man denn dann eigentlich Wettbewerb, wenn jede Kasse den gleichen Beitrag kassiert?
Vöcking: Es wird dann ab dem Jahr 2009 über diesen Fonds gehen. Entscheidend wird dann sein, ob eine Kasse mit dem auskommt, was ihr an Geld aus dem großen Topf zugewiesen wird. Hat sie dann im Grunde noch Geld übrig? Kann sie Prämien auszahlen an die Versicherten? Die Kasse, die dann im Grunde Probleme hat, möglicherweise auch weil sie mehr Leistungen an die Versicherten erbringen muss, muss dann eine Zusatzprämie erheben.
Spengler: Werden alle der 250 Kassen, die wir derzeit haben, überleben?
Vöcking: Ich glaube nicht. Es wird zunächst einmal einen Prozess der Konsolidierung, der Abschmelzung geben. Das kann hingehen bis auf 100 Kassen zurück oder gar 50 Kassen, so ja auch die Intention der Politik. Meine ganz große Sorge ist, dass durch die Veränderungen eine Situation entsteht, dass auf beiden Seiten, auf den Seiten der Leistungserbringer wie auf den Seiten der Kassen, kleine wenige Oligopole entstehen, die dann im Grunde ja den Markt unter sich aufteilen und das ist garantiert nicht gut für die Versicherten, für die Verbraucher.
Spengler: Das eigentliche Ziel der Reform ist doch, das Gesundheitswesen bezahlbar zu halten. Wird dieses Ziel erreicht?
Vöcking: Ja und nein. Zunächst mal wird es vordergründig so nicht erreicht. Es gibt nur die politische Zusage, dass man den Steuerzuschuss erhöht. Wenn man so vordergründig denkt behaupte ich, dann hat man das Ziel nicht erreicht. Ganz am Ende könnte aber über das System die Privatisierung der Krankenversicherung stehen und dann hätte man natürlich das Problem gelöst. Dann wäre der Arbeitgeberbeitrag eingefroren. Dann kann man im Grunde diese Maximalgrenze von 5 Prozent Zusatzleistungen, die man selbst finanzieren muss, erreichen. Das kann man kürzen, man kann Leistungen ausgrenzen. Durch das, was jetzt in der Reform erreicht worden ist, gibt es verschiedene Optionen, die der Gesetzgeber ziehen kann, und dann ist der in der Tat seine Sorgen los.
Spengler: Herr Vöcking, bleiben wir bei dem, was seit gestern in Kraft ist. Gibt es da für Sie positive Akzente?
Vöcking: Es gibt schon gewisse positive Akzente. Die Bürgerinnen und Bürger haben zunächst einmal ein wenig mehr Freiheit, selbst mitzugestalten, ob sie etwas tun wollen für Gesundheitsförderung, und profitieren daran auch finanziell, ob sie, wenn es sich um schwere Erkrankungen handelt, an ihrer Versorgung mitarbeiten wollen. Auch das kann finanziell belohnt werden. Es gibt auch die Möglichkeit für die Preisbewussten im Grunde einen Selbstbehalt im Monat zu übernehmen, das heißt selbst einige Leistungen zu zahlen, und davon kann man auch finanziell profitieren. Also ein wenig Freiheit ist sicherlich für die Bürgerinnen und Bürger besser.
Spengler: Dafür fehlt aber die Übersichtlichkeit, die man bislang hatte. Bislang gab es ja eine relativ große Übersichtlichkeit, einen Tarif. Jetzt haben wir, wie es eben im Beitrag hieß, einen richtigen Tarif-Dschungel. Für wen lohnt sich dieser Tarif-Dschungel?
Vöcking: Es lohnt sich insbesondere für die sehr Preisbewussten. Da muss man sich natürlich genau auskennen, welchen Tarif man nimmt. Ich sehe auch wie andere die Gefahr, dass dort im Grunde nicht nur ein Preis-Dschungel vorhanden ist, sondern ein bisschen auch fast Zeiten da sind wie im wilden Westen.
Spengler: Man kann ja künftig ähnlich wie in der privaten Versicherung - das haben wir eben gehört - Tarife abschließen, die dann günstiger sind, wenn man eben nicht krank wird oder sich bis zu einer bestimmten Höhe an den Krankheitskosten beteiligt. Es wurde auch schon gesagt, das ist wie wenn man eine Wette auf die eigene Gesundheit abschlösse. Widerspricht das aber nicht prinzipiell einem solidarischen Versicherungssystem, wenn nicht mehr der Gesunde für den Kranken und der Junge für den Alten zahlt, sondern wenn man sich rauskaufen kann?
Vöcking: Das ist eindeutig richtig. Vom Grundsatz her, wenn ich das gesamte System sehe, entspricht das jedenfalls nicht der Solidarität, die systemimmanent ist. Es kann allerdings der einzelnen Kasse helfen, um ganz bestimmte Risiken auch bei sich zu behalten.
Spengler: Sie bieten ja nun auch 30 verschiedene Tarife an, wie wir gelernt haben. Müssen Sie nicht zugeben, dass die Nachteile dieser Selbstbehalt-Tarife die Vorteile überwiegen? Man ist drei Jahre daran gebunden. Man bekommt im Jahr maximal 600 Euro zurück. Man sollte eher jung und gesund sein.
Vöcking: Wir haben nicht nur Tarife für Gesunde, sondern wir haben auch Tarife für Ältere oder gar Gehandicapte. Wir haben bewusst im Grunde geschaut was brauchen die Menschen. Eines kann ich nur empfehlen: sich jedenfalls auch bei den Kassen - wir bieten spezielle Beratungen an - wirklich intensiv und gut beraten zu lassen, ob man wirklich bereit sein sollte, ein Risiko einzugehen oder nicht.
Spengler: Macht man etwas falsch, wenn man nicht den Tarif wechselt?
Vöcking: Im Prinzip kann ich nur sagen das bisherige System hat sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte gut bewährt. Man sollte vorsichtig sein, wenn man von diesen neuen Instrumenten Gebrauch macht.
Spengler: Einen Tarif möchte ich noch ansprechen: den Hausarzttarif. Für wen lohnt sich der?
Vöcking: Der lohnt sich für jeden Patienten, der im Jahr häufiger zum Arzt muss und der insbesondere Wert darauf legt, dass er von einem Hausarzt durchs System gelotst wird, und der insbesondere auch Wert darauf legt, was seine Arzneimittelversorgung angeht, dass das alles praktisch aus einer Hand kommt, damit dort keine Fehler gemacht werden.
Spengler: Danke schön! - Das war Johannes Vöcking, der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse. Danke für das Gespräch Herr Vöcking und schönen Tag!
Vöcking: Schönen Tag!