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Spionagesoftware eines der weltweit zu wenig beachteten Nachrichtenthemen

Nichtregierungsorganisationen aus Deutschland und den USA warnen vor einer weltweit wachsenden Bedrohung durch Desinformation. Die Gefahr überschreite schon lange die Grenzen einzelner Länder und müsse daher auch international bekämpft werden, heißt es in der Erklärung der "Initiative Nachrichtenaufklärung" und des US-amerikanischen "Project Censored".

    Zwei Hände halten ein Smartphone.
    Die Spionage-Software Pegasus hat es nicht zuletzt auf Menschen aus Politik und Medien abgesehen. (dpa/picture alliance/Larry W. Smith)
    Eine oft auf nationale oder lokale Perspektiven beschränkte Berichterstattung vernachlässige häufig wichtige Inhalte, selbst wenn diese in einem anderen Staat oder in einer anderen Sprache diskutiert würden.
    Die beiden Organisationen veröffentlichten eine Liste von fünf Themen, die aus Sicht einer Jury mehr internationale Aufmerksamkeit finden sollten. Ganz oben steht die Ausspähung von Journalisten und Regimekritikern mit der Spionagesoftware "Pegasus". Auf Platz zwei wählte die Jury die Gefahren für Umweltaktivisten. Zur Begründung heißt es hier, über 1.700 Menschen, die sich für ökologische Ziele engagiert hätten, seien in den vergangenen zehn Jahren ums Leben gekommen, ohne dass dies ausreichend in den Nachrichten vorgekommen sei.
    "Initiative Nachrichtenaufklärung" und "Project Censored" haben ihre Liste auf dem "Global Media Forum" der Deutschen Welle in Bonn präsentiert. Eine Übersicht über die "Vergessenen Nachrichten" des Jahres für Deutschland stellt die "Initiative Nachrichtenaufklärung" jedes Frühjahr gemeinsam mit der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion vor.
    Diese Nachricht wurde am 19.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.