Der organisierte Sport in Deutschland stellt sich neu auf: Alfons Hörmann tritt nicht wieder als DOSB-Präsident an, wie er in dieser Woche bekanntgegeben hat. Die Mitgliederversammlung wird auf den Dezember vorgezogen. Dort wird ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt.
Zuletzt war der Druck auf Noch-Präsident Hörmann groß geworden: DOSB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hatten von einer Kultur der Angst gesprochen und die DOSB-Ethikkommission hatte ein fehlendes Grundvertrauen in weiten Teilen des deutschen Sport attestiert.
Zuletzt war der Druck auf Noch-Präsident Hörmann groß geworden: DOSB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hatten von einer Kultur der Angst gesprochen und die DOSB-Ethikkommission hatte ein fehlendes Grundvertrauen in weiten Teilen des deutschen Sport attestiert.
Die deutschen Spitzensportverbände hatten daraufhin vorgeschlagen, dass die DOSB-Präsidiumsmitglieder die Vertrauensfrage stellen. Man habe sich dabei auf die Ethikkommission bezogen, die genau das empfohlen habe, so Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, im Dlf-Gespräch. Wegen des angekündigten Rückzuges von Hörmann kommt es nun nicht mehr zur Vertrauensfrage, sondern es wird direkt neu gewählt.
Spitzenverbände wollen über Inhalte, Strukturen und Personal sprechen
Weiss, der auch Sprecher der Spitzensportverbände ist, sagte, dass den Fachverbänden Rücktrittsforderungen an Hörmann von einzelnen Landesverbänden zu früh gekommen seien: "Das war uns ein klein wenig zu gespenstisch." Es dürfe beim DOSB nicht mehr schlecht übereinander geredet werden. Die Spitzensportverbände seien in den vergangenen Jahren "positiv, aber auch kritisch an der Seite von Alfons Hörmann gewesen".
Die Spitzensportverbände würden sich jetzt mit den anderen Mitgliedsverbänden des DOSB zusammensetzen und drei Schwerpunkte erarbeiten, so Weiss. Es solle zum einen um eine inhaltliche Diskussion gehen: "Wo wollen wir den DOSB auf Dauer hinbringen?" Außerdem müssten Strukturen und Personal besprochen werden.
Weiß selbst möchte nicht DOSB-Präsident werden
Weiss selbst möchte nicht als Kandidat für das Präsidentenamt antreten: "Ich fühle mich im Kreise meiner Basketballer sehr wohl." Als DOSB-Präsident müsste er von seinem Amt als Präsident des Deutschen Basketball-Bundes zurücktreten.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.