Stefan Heinlein: Jung, erfolgreich und wohlhabend, ein sorgenloses Leben als umjubelter Fußballprofi, so die Vorstellung der Fans. Für Robert Enke war jedoch sein Job auf dem grünen Rasen ein alltäglicher Albtraum. Seit Jahren litt der Torwart der deutschen Nationalmannschaft unter schwersten Depressionen und Versagensängsten. Jahrelang wurde er psychologisch betreut, dennoch blieb seine Krankheit weitgehend unbemerkt von seinem Verein Hannover 96 und der Öffentlichkeit. Am Ende war der Druck offenbar so groß, dass Robert Enke Selbstmord beging – eine menschliche Tragödie. Gestern Abend eine bewegende Andacht in Hannover.
Sprechen wollen wir nun mit dem Sportmediziner Heinz Liesen, lange Jahre Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft. Guten Morgen, Herr Liesen.
Heinz Liesen: Schönen guten Morgen.
Heinlein: Viel Anteilnahme in Hannover, wir haben es gerade gehört. Auch der DFB hat ein Zeichen gesetzt und das Länderspiel an diesem Wochenende abgesagt. Ist das die richtige Geste zur richtigen Zeit?
Liesen: Das ist sicherlich in dieser ganz tragischen Situation die richtige Geste und man kann nur hoffen, dass der Fußball durch eine solche tragische Geschichte hier mal wach wird und auch zulässt und erkennt, dass Spieler nicht nur immer gesund sind, so wie sie auf dem Platz dastehen, sondern auch Probleme haben, und diese Probleme auch mal zulässt, diskutiert und Wege versucht zu finden, diesen Menschen zu helfen.
Heinlein: Wurde das bisher versäumt?
Liesen: Ja. Ich habe über Jahre den Eindruck gewonnen, dass der Fußball sich sagt, häufig sich sagt, die Leute bekommen sehr viel Geld und wir erwarten dafür, dass sie topleistungsfähig sind und die Leistung auf dem Platz bringen. Wie sie das machen, das ist dann im Prinzip ihre Sache. Das ist fast schon widersprüchlich zu dem, was die Vereine an medizinischer Betreuung aufbauen, aber es geht da immer um Verletzungen und die Verletzungen wieder herzustellen, es geht nicht um solche, sagen wir Randbereiche, die ja heute den Menschen sehr stark beeinflussen, wie zum Beispiel eine psychische Erkrankung.
Heinlein: Konnte und wollte Robert Enke deshalb nicht erzählen, dass er so schwer krank war?
Liesen: Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich war gestern etwas überrascht, dass keiner eigentlich etwas davon wusste oder glaubte, davon zu wissen, dass er schon über Jahre krank ist. Ich habe Robert Enke nie betreut, aber ich war auch einige Male vor einigen Jahren in Hannover, als Robert Enke dort auch begann, und wusste eigentlich auch schon davon, dass er psychische Probleme hat. Aber man versuchte sicherlich auch von Trainerseite und so weiter, dort ihm ein Umfeld zu schaffen, um das leisten zu können. Aber das ist unglaublich schwierig. Man muss als Hochleistungssportler ja 100 Prozent leistungsbereit sein und dieses immer aufzubauen, kostet wahnsinnig Kraft. Gerade als Torwart kostet das enorm viel Kraft und ich glaube, dass er da auf die Dauer überfordert war.
Heinlein: Besonders als Torwart, sagen Sie, ein Fehler und das Spiel geht verloren. Sind tatsächlich besonders Torhüter von Versagensängsten verfolgt?
Liesen: Ja. Sie haben es schon gesagt: Wenn der einen Fehler macht, dann ist es meistens ein Tor. Das ist die eine Seite. Er muss unter ständig hoher Anspannung im Tor stehen, auch wenn er mal ein, zwei Minuten nichts zu tun hat, also kein Ball auf ihn zukommt, aber wenn einer kommt, dann muss er in Hundertstelsekunden richtig reagieren und das ist eine Riesenanspannung, die man aufbauen muss. Das ist eine extreme Stresssituation, die muss ich auch trainieren, das kann man auch trainieren, und das sind auch wieder Leistungen im zentralen Nervensystem, im Gehirn, die extrem hoch sind. Dieser Stress ist sicherlich in Verbindung mit einer solchen Erkrankung nicht sehr positiv.
Heinlein: Braucht es deshalb Mut, öffentlich zu sagen, gerade als Leistungssportler, als Bundesligaspieler, als Nationalspieler zu sagen, ich kann diesem besonderen Druck nicht standhalten, ich leide darunter?
Liesen: Ja, das ist nicht nur Mut. Wir sehen das auf einer anderen Ebene, einer ganz anderen Ebene, die mit Robert Enke nichts zu tun hat, wie Philipp Lahm auch Mut zeigt und ein, wie ich finde und wie viele finden, sehr sachliches und sehr konstruktives Interview gibt und dann schon zurückgepfiffen wird und das ihm schon zum Vorwurf gemacht wird und er dafür bestraft wird.
Das sind so Dinge, das muss der Fußball für meine Begriffe lernen, zuzulassen, dass die Persönlichkeiten sich auch darstellen können mit allem Positiven und allem Negativen, das heißt auch mit ihren Schwächen darstellen können. Die Bischöfin hat das eben ja auch in Ihrer Ansprache, die Sie zitiert haben, wunderbar gesagt, dass diese Schwächen und diese Dinge zugelassen werden müssen, sonst kann der Mensch auf die Dauer solche Druckbelastungen, wie sie im Fußball sind, nicht ohne Schaden durchstehen.
Heinlein: Gelten, Herr Liesen, aber depressive, schwache Menschen in unserer Leistungsgesellschaft, im Leistungssport immer noch als Versager, als Schwächlinge, und deshalb kann man es nicht zugeben und wird in eine Art Doppelleben gedrängt?
Liesen: Das können Sie vielleicht so interpretieren, ist vielleicht richtig und ich bin auch sicher, dass, wenn so was im Fußball bekannt würde, der kaum eine Chance hat, einen guten Vertrag zu bekommen. Das ist auch eine schwierige Situation.
Heinlein: Robert Enke ist ja oder war ja nicht allein mit seiner Krankheit. Es gibt andere prominente Fälle: Sebastian Deisler wird jetzt oft zitiert, es gibt aber auch Sven Hannawald oder Jan Simak. Aufgrund Ihrer jahrelangen Erfahrung in unterschiedlichen Sportarten, wie häufig sind denn Depressionen im Leistungssport? Viele haben es und nur keiner redet darüber?
Liesen: Ich kann statistisch dazu nichts sagen. Ich glaube, es gibt auch keine Statistiken dazu. Aber es ist ja die Beobachtung auch in der Bevölkerung, dass durch den extremen Stress, in dem wir in unserer Zeit leben, wo ja unheimlich viele Faktoren eine Rolle spielen, die schizophrenen Erkrankungen und die depressiven Erkrankungen insbesondere wohl zunehmend sind. Da macht der Sport sicherlich auch keinen Halt vor. Das ist einfach normal, dass wir zu Überbelastungen in unserem Gehirn, im zentralen Nervensystem kommen und dass dann solche Fehldarstellungen oder Disharmonien auftreten, die zu solchen Erkrankungen führen.
Heinlein: Anders als Sebastian Deisler hat Robert Enke seine Krankheit ja verborgen, nicht öffentlich gemacht. War es ein Fehler, dass er nicht versucht hat, mit dieser Krankheit öffentlich umzugehen, zu seiner Krankheit zu stehen?
Liesen: Ob das ein Fehler ist, weiß ich nicht. Ich meine, er hat sich ja der Therapie unterzogen, das ist richtig, und er hat versucht, seine Leistung dennoch zu bringen, und das ist ihm ja auch in hervorragender Weise gelungen. Das muss man ja sagen. Er ist ja Nationalspieler geworden. Man hätte ja auch sagen können, bei so einer Erkrankung ist es vielleicht noch erste oder zweite Bundesliga. Aber er hat ja wirklich die absolute Spitzenleistung gebracht. Das ist sicherlich eine Leistung, die man unglaublich anerkennen muss, was irrsinnig viel Kraft gekostet hat. Möglicherweise hat er das nur auf diesem Wege machen können, weil die Öffentlichkeit hätte ihn, glaube ich, nicht entlastet, sondern noch zusätzlich Stress gebracht. So hat er es versucht, im Rahmen seiner Familie und mit seinen Therapeuten diesen Weg zu gehen. Aber letztlich, muss man sagen, war es doch zu viel für ihn. Das hat sich ja gezeigt. Sonst hätte er sich sicherlich nicht das Leben genommen.
Heinlein: Als 2006 Jürgen Klinsmann einen Sportpsychologen in seinen Trainerstab aufnahm, wurde er ja von vielen belächelt. War er aber in der Tat unter dem Blick der Ereignisse dieser Woche seiner Zeit nur voraus?
Liesen: Ja, das ist richtig. Jürgen Klinsmann hat das gemacht, was längst überfällig war, was wir zum Beispiel im Hockey schon seit mehr als zehn Jahren hatten, einen Psychologen mit einzubauen. Nun muss man aber auch sagen, der Psychologe hat im Hochleistungssport, jetzt speziell auch im Fußball andere Aufgaben zunächst mal zu erfüllen, die Spieler auf den Punkt genau emotional und so weiter, von der Motivation und so weiter, vom Training her dort hinzubekommen, dass sie die Leistung punktgerecht abrufen können, und weniger sich damit zu beschäftigen, welche psychischen Probleme es gibt.
Vielleicht wird das jetzt ein Thema und das hoffe ich auch, dass man jetzt mal offener wird und wirklich die Ganzheitlichkeit eines Spielers betrachtet, auch seine Schwächen und seine Nöte und seine psychischen Situationen versucht, besser darzustellen oder zu analysieren, und ihm dann auch in dieser Stressgesellschaft, in der sich der Fußballprofi befindet, zu helfen, damit fertig zu werden, und letztlich hilft das auch, dass sie sich dann noch weiterentwickeln können in der Individualität, in der Persönlichkeit und dieses dann auch im Spiel noch repräsentieren können.
Heinlein: Heute Morgen im Deutschlandfunk der Sportmediziner und ehemalige DFB-Mannschaftsarzt Heinz Liesen. Ich danke für das Gespräch und auf Wiederhören.
Sprechen wollen wir nun mit dem Sportmediziner Heinz Liesen, lange Jahre Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft. Guten Morgen, Herr Liesen.
Heinz Liesen: Schönen guten Morgen.
Heinlein: Viel Anteilnahme in Hannover, wir haben es gerade gehört. Auch der DFB hat ein Zeichen gesetzt und das Länderspiel an diesem Wochenende abgesagt. Ist das die richtige Geste zur richtigen Zeit?
Liesen: Das ist sicherlich in dieser ganz tragischen Situation die richtige Geste und man kann nur hoffen, dass der Fußball durch eine solche tragische Geschichte hier mal wach wird und auch zulässt und erkennt, dass Spieler nicht nur immer gesund sind, so wie sie auf dem Platz dastehen, sondern auch Probleme haben, und diese Probleme auch mal zulässt, diskutiert und Wege versucht zu finden, diesen Menschen zu helfen.
Heinlein: Wurde das bisher versäumt?
Liesen: Ja. Ich habe über Jahre den Eindruck gewonnen, dass der Fußball sich sagt, häufig sich sagt, die Leute bekommen sehr viel Geld und wir erwarten dafür, dass sie topleistungsfähig sind und die Leistung auf dem Platz bringen. Wie sie das machen, das ist dann im Prinzip ihre Sache. Das ist fast schon widersprüchlich zu dem, was die Vereine an medizinischer Betreuung aufbauen, aber es geht da immer um Verletzungen und die Verletzungen wieder herzustellen, es geht nicht um solche, sagen wir Randbereiche, die ja heute den Menschen sehr stark beeinflussen, wie zum Beispiel eine psychische Erkrankung.
Heinlein: Konnte und wollte Robert Enke deshalb nicht erzählen, dass er so schwer krank war?
Liesen: Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich war gestern etwas überrascht, dass keiner eigentlich etwas davon wusste oder glaubte, davon zu wissen, dass er schon über Jahre krank ist. Ich habe Robert Enke nie betreut, aber ich war auch einige Male vor einigen Jahren in Hannover, als Robert Enke dort auch begann, und wusste eigentlich auch schon davon, dass er psychische Probleme hat. Aber man versuchte sicherlich auch von Trainerseite und so weiter, dort ihm ein Umfeld zu schaffen, um das leisten zu können. Aber das ist unglaublich schwierig. Man muss als Hochleistungssportler ja 100 Prozent leistungsbereit sein und dieses immer aufzubauen, kostet wahnsinnig Kraft. Gerade als Torwart kostet das enorm viel Kraft und ich glaube, dass er da auf die Dauer überfordert war.
Heinlein: Besonders als Torwart, sagen Sie, ein Fehler und das Spiel geht verloren. Sind tatsächlich besonders Torhüter von Versagensängsten verfolgt?
Liesen: Ja. Sie haben es schon gesagt: Wenn der einen Fehler macht, dann ist es meistens ein Tor. Das ist die eine Seite. Er muss unter ständig hoher Anspannung im Tor stehen, auch wenn er mal ein, zwei Minuten nichts zu tun hat, also kein Ball auf ihn zukommt, aber wenn einer kommt, dann muss er in Hundertstelsekunden richtig reagieren und das ist eine Riesenanspannung, die man aufbauen muss. Das ist eine extreme Stresssituation, die muss ich auch trainieren, das kann man auch trainieren, und das sind auch wieder Leistungen im zentralen Nervensystem, im Gehirn, die extrem hoch sind. Dieser Stress ist sicherlich in Verbindung mit einer solchen Erkrankung nicht sehr positiv.
Heinlein: Braucht es deshalb Mut, öffentlich zu sagen, gerade als Leistungssportler, als Bundesligaspieler, als Nationalspieler zu sagen, ich kann diesem besonderen Druck nicht standhalten, ich leide darunter?
Liesen: Ja, das ist nicht nur Mut. Wir sehen das auf einer anderen Ebene, einer ganz anderen Ebene, die mit Robert Enke nichts zu tun hat, wie Philipp Lahm auch Mut zeigt und ein, wie ich finde und wie viele finden, sehr sachliches und sehr konstruktives Interview gibt und dann schon zurückgepfiffen wird und das ihm schon zum Vorwurf gemacht wird und er dafür bestraft wird.
Das sind so Dinge, das muss der Fußball für meine Begriffe lernen, zuzulassen, dass die Persönlichkeiten sich auch darstellen können mit allem Positiven und allem Negativen, das heißt auch mit ihren Schwächen darstellen können. Die Bischöfin hat das eben ja auch in Ihrer Ansprache, die Sie zitiert haben, wunderbar gesagt, dass diese Schwächen und diese Dinge zugelassen werden müssen, sonst kann der Mensch auf die Dauer solche Druckbelastungen, wie sie im Fußball sind, nicht ohne Schaden durchstehen.
Heinlein: Gelten, Herr Liesen, aber depressive, schwache Menschen in unserer Leistungsgesellschaft, im Leistungssport immer noch als Versager, als Schwächlinge, und deshalb kann man es nicht zugeben und wird in eine Art Doppelleben gedrängt?
Liesen: Das können Sie vielleicht so interpretieren, ist vielleicht richtig und ich bin auch sicher, dass, wenn so was im Fußball bekannt würde, der kaum eine Chance hat, einen guten Vertrag zu bekommen. Das ist auch eine schwierige Situation.
Heinlein: Robert Enke ist ja oder war ja nicht allein mit seiner Krankheit. Es gibt andere prominente Fälle: Sebastian Deisler wird jetzt oft zitiert, es gibt aber auch Sven Hannawald oder Jan Simak. Aufgrund Ihrer jahrelangen Erfahrung in unterschiedlichen Sportarten, wie häufig sind denn Depressionen im Leistungssport? Viele haben es und nur keiner redet darüber?
Liesen: Ich kann statistisch dazu nichts sagen. Ich glaube, es gibt auch keine Statistiken dazu. Aber es ist ja die Beobachtung auch in der Bevölkerung, dass durch den extremen Stress, in dem wir in unserer Zeit leben, wo ja unheimlich viele Faktoren eine Rolle spielen, die schizophrenen Erkrankungen und die depressiven Erkrankungen insbesondere wohl zunehmend sind. Da macht der Sport sicherlich auch keinen Halt vor. Das ist einfach normal, dass wir zu Überbelastungen in unserem Gehirn, im zentralen Nervensystem kommen und dass dann solche Fehldarstellungen oder Disharmonien auftreten, die zu solchen Erkrankungen führen.
Heinlein: Anders als Sebastian Deisler hat Robert Enke seine Krankheit ja verborgen, nicht öffentlich gemacht. War es ein Fehler, dass er nicht versucht hat, mit dieser Krankheit öffentlich umzugehen, zu seiner Krankheit zu stehen?
Liesen: Ob das ein Fehler ist, weiß ich nicht. Ich meine, er hat sich ja der Therapie unterzogen, das ist richtig, und er hat versucht, seine Leistung dennoch zu bringen, und das ist ihm ja auch in hervorragender Weise gelungen. Das muss man ja sagen. Er ist ja Nationalspieler geworden. Man hätte ja auch sagen können, bei so einer Erkrankung ist es vielleicht noch erste oder zweite Bundesliga. Aber er hat ja wirklich die absolute Spitzenleistung gebracht. Das ist sicherlich eine Leistung, die man unglaublich anerkennen muss, was irrsinnig viel Kraft gekostet hat. Möglicherweise hat er das nur auf diesem Wege machen können, weil die Öffentlichkeit hätte ihn, glaube ich, nicht entlastet, sondern noch zusätzlich Stress gebracht. So hat er es versucht, im Rahmen seiner Familie und mit seinen Therapeuten diesen Weg zu gehen. Aber letztlich, muss man sagen, war es doch zu viel für ihn. Das hat sich ja gezeigt. Sonst hätte er sich sicherlich nicht das Leben genommen.
Heinlein: Als 2006 Jürgen Klinsmann einen Sportpsychologen in seinen Trainerstab aufnahm, wurde er ja von vielen belächelt. War er aber in der Tat unter dem Blick der Ereignisse dieser Woche seiner Zeit nur voraus?
Liesen: Ja, das ist richtig. Jürgen Klinsmann hat das gemacht, was längst überfällig war, was wir zum Beispiel im Hockey schon seit mehr als zehn Jahren hatten, einen Psychologen mit einzubauen. Nun muss man aber auch sagen, der Psychologe hat im Hochleistungssport, jetzt speziell auch im Fußball andere Aufgaben zunächst mal zu erfüllen, die Spieler auf den Punkt genau emotional und so weiter, von der Motivation und so weiter, vom Training her dort hinzubekommen, dass sie die Leistung punktgerecht abrufen können, und weniger sich damit zu beschäftigen, welche psychischen Probleme es gibt.
Vielleicht wird das jetzt ein Thema und das hoffe ich auch, dass man jetzt mal offener wird und wirklich die Ganzheitlichkeit eines Spielers betrachtet, auch seine Schwächen und seine Nöte und seine psychischen Situationen versucht, besser darzustellen oder zu analysieren, und ihm dann auch in dieser Stressgesellschaft, in der sich der Fußballprofi befindet, zu helfen, damit fertig zu werden, und letztlich hilft das auch, dass sie sich dann noch weiterentwickeln können in der Individualität, in der Persönlichkeit und dieses dann auch im Spiel noch repräsentieren können.
Heinlein: Heute Morgen im Deutschlandfunk der Sportmediziner und ehemalige DFB-Mannschaftsarzt Heinz Liesen. Ich danke für das Gespräch und auf Wiederhören.