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Sportpolitik
"Jugend trainiert" soll Förderung behalten

In diesem Jahr bleibt es bei der Halbierung der Mittel für die Schulsportwettbewerbe "Jugend trainiert für Olympia" und "Jugend trainiert für die Paralympics". Für das nächste Jahr fordert der Haushaltsausschuss vom Bundesinnenministerium jedoch, die Mittel auf die bisherige Förderung zu erhöhen.

Von Robert Kempe | 06.06.2014
    Im nächsten Jahr sollen die Schulsportwettbewerbe "Jugend trainiert für Olympia" und "Jugend trainiert für die Paralympics" wieder wie bisher 700.000 Euro Förderung erhalten - das fordert der Haushaltsausschuss vom Bundesinnenministerium (BMI). Diese Summe soll auch für die kommenden Haushaltspläne gelten, erklärt Norbert Barthle, Chefhaushälter der Union.
    „Wir halten es für richtig Druck auf die Länder auszuüben, bezüglich der NADA. Wir haben es nur nicht richtig empfunden, es über Jugend trainiert für Olympia zu machen."
    Das Ministerium hatte eigentlich geplant, die Förderung der Wettbewerbe einzustellen.
    Hintergrund: die Streichung der Sportmittel für die Schulkinder sollte als Druckmittel dienen, die Länder zu einer stärkeren Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA zu bewegen. Seit Jahren lassen die Länder den Bund bei dieser Aufgabe allein.
    „Da hat Thomas de Maizière recht, wenn er sagt, ich will, dass die Länder ihren eigenen Verpflichtungen bei der Anti-Doping-Arbeit erfüllen. Da kann ich nur sagen, da müssen wir alle gemeinsam den Druck auf die Länder erhöhen."
    Betont die Grünenpolitikerin Anja Hajduk. Auch ihre Fraktion lehnte die Kürzung ab.
    Mehr Geld für nicht-olympischen Sport
    Unerwartet mehr Geld erhält in diesem Jahr der nicht-olympischen Sport. Bisher mussten diese Verbände bei Deutschen Olympischen Sportbund und BMI Klinken putzen gehen. Das soll nun ein Ende haben, vor dem Hintergrund:
    „Dass wir die Erfahrung gemacht haben, dass in den vergangen Jahren die Fördersätze der nicht-olympischen Sportarten immer sehr geschwankt haben. Da war keine Verlässlichkeit da."
    so Unionshaushälter Norbert Barthle. Ab sofort gibt es einen festen Verteilungsschlüssel, der an Etatposten der olympischen Spitzensportförderung gekoppelt ist.
    „Dann wissen die nicht-olympischen Sportarten verlässlich, sie bekommen mindestens diesen oder jenen Förderbetrag. Damit besteht mehr Kontinuität, Berechenbarkeit und Planungssicherheit. Hintergrund war natürlich auch die Entscheidung auf Grundlage der neuen Förderkriterien des DOSB, den Schachsport aus der Förderung herauszunehmen."
    Diese Entscheidung zog viel Kritik nach sich. In der Sitzung stellte der Haushaltsausschuss nun sicher, dass der Verband auch in diesem Jahr öffentliche Mittel erhält. Ansonsten gab es im Sporthaushalt des BMI keine Änderungen. In diesem Jahr wird das Ministerium den Spitzensport mit rund 140 Millionen Euro fördern.