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Spurensuche in der Atacama-Wüste
Roboter für das Leben auf dem Mars

Seit Jahrzehnten bemühen sich Fachleute darum, auf dem Mars Spuren möglicher früherer Lebensformen nachzuweisen. Doch weder die stationären Viking-Sonden der 1970er-Jahre noch die mobilen Marslander der letzten zwei Jahrzehnte hatten Erfolg.

Von Hermann-Michael Hahn |
Fast wie auf dem Mars: Das Very Large Telescope der ESO steht am Rande der Atacama-Wüste im Norden Chiles
Fast wie auf dem Mars: Das Very Large Telescope der ESO steht am Rande der Atacama-Wüste im Norden Chiles (ESO)
Bislang gibt es keinen klare Belege für solche einstigen Lebewesen auf dem äußeren Nachbarplaneten der Erde. Um sicher zu gehen, nicht mit falschen Methoden zu arbeiten, haben Wissenschaftler aus den USA, Neuseeland und Singapur jetzt entsprechende Untersuchungen in der Atacama-Wüste im Norden Chiles vorgenommen. Die extrem trockenen Regionen dort, in denen es zum Teil seit Jahrzehnten nicht geregnet hat, gelten als marsähnlichste Landschaft auf unserem Planeten.
Mit Hilfe eines autonom arbeitenden Bohrers entnahmen die Forscher Bodenproben aus bis zu 80 Zentimetern Tiefe und untersuchten sie mit mehreren unterschiedlichen Methoden auf Lebensspuren. Parallel dazu wurden an den gleichen Stellen manuell Proben entnommen und analysiert, um so die Leistungsfähigkeit der robotischen Suche zu überprüfen.
Marswüste – aufgenommen von Mars-Pathfinder
Marswüste – aufgenommen von Mars-Pathfinder (NASA)
Tatsächlich entsprachen die Ergebnisse beider Vorgehensweisen einander – nach Ansicht der Wissenschaftler ein Beleg für die Ebenbürtigkeit der autonomen Bodenerkundung. Allerdings waren die Analyseverfahren in beiden Fällen wesentlich komplexer als alles, was bislang Marsrover auf dem roten Planeten durchgeführt haben.
Trotzdem gehen die Forscher davon aus, dass sich etwaige Lebensformen auf dem Mars auch durch unbemannte Missionen finden lassen.