Christian Floto: Die Universität Freiburg und ihr Universitätsklinikum: renommiert, reputiert und jetzt ramponiert durch die Sportmedizin, die mit vielen Spitzenorganisationen des Leistungssports Verträge hatte - so auch mit dem T-Mobile-Radteam. Drittmittel in Millionenhöhe, die Unikasse hat das gefreut. Fast die Hälfte der wissenschaftlichen Stellen in der Abteilung für Präventive und Rehablitative Sportmedizin konnten über diese Drittmittel finanziert werden. Die Doktoren kümmerten sich fleißig um das Befinden von Spitzenathleten. Drei Oberärzte, die auf steuerfinanzierten Stellen saßen, gestanden, an Doping von Athleten beteiligt gewesen zu sein. Nun wird alles mühsam aufgearbeitet, doch die Frage ist, was für ein Imageschaden ist bis heute für die Universität Freiburg entstanden? Kann man das aus betriebswirtschaftlicher Sicht ermessen? Ich begrüße zu dieser Frage am Telefon jetzt von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster, Herrn Professor Klaus Backhaus am Telefon. Einen herzlich schönen guten Tag.
Klaus Backhaus: Guten Tag, Herr Floto.
Floto: Herr Backhaus, geht es in einer Universität oder kann man eine Universität mit einem Unternehmen vergleichen, kann sie also durch derartige Vorgänge, wie wir sie jetzt erleben, auch genauso Schaden nehmen?
Backhaus: Prinzipiell ist das möglich. Es ist eine öffentliche Institution, und öffentliche Institutionen können genau wie private Institutionen öffentlichen Schaden nehmen. Grundsätzlich ist das denkbar.
Floto: Welcher Art ist denn dieser Schaden, worin besteht er genau?
Backhaus: Ja, der Schaden hat mehrere Dimensionen oder kann mehrere Dimensionen haben. Zunächst einmal kann er die Dimension haben, dass er möglicherweise die Ernennung zur Exzellenz-Universität tangiert, denn wir werden ja – Freiburg ist ja im engeren Rennen unter den letzten acht für die Wahl zur Exzellenz-Universität –, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass, auch wenn der Umgang mit dem Phänomen selber, wie mein Vorredner ja schon gesagt hat, exzellent ist, dass dies Auswirkungen auf die Exzellenz-Initiative haben kann.
Floto: Herr Professor Backhaus, dazu gibt’s gleich die Chance oder werde ich die Gelegenheit haben, für die Hörerinnen und Hörer, dann doch den Vorsitzenden des Wissenschaftsrates zu fragen, das wäre ja sogar eine ganz unmittelbare Auswirkung. Gibt es noch andere Schäden, die man dort aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon heute sehen kann?
Backhaus: Also generell ist das natürlich so, dass das Image beeinträchtigt werden kann, allerdings glaube ich persönlich, dass eher das Image der Sportmedizin, unabhängig vom Standort, Schaden nimmt, weil hier eben contra legem agiert worden ist, und das wird mit Sicherheit einen erheblichen Imageschaden für die Sportmedizin in toto haben, vielleicht erst in sekundärer Hinsicht für die Universität Freiburg.
Floto: Und wenn man jetzt mal eine Organisationseinheit der Universität, das Universitätsklinikum nimmt, für das Universitätsklinikum unter Umständen mehr noch als für die Universität?
Backhaus: Also ich denke sicherlich mehr als für die Universität, aber in erster Linie glaube ich, ist der Schaden bei der Sportmedizin im engeren Sinne standortübergreifend.
Floto: Jetzt ist ja in Freiburg insofern eine besondere Situation, als schon der Vorgänger des bisher völlig unbescholtenen, jetzigen Leiters, Professor Dickhut, jemand gewesen ist, an dem sich auch die Medien gerieben haben, weil er sich durchaus offensiv nicht gegen Doping ausgesprochen hat. Ihm wurde auch immer wieder etwas nachgesagt, was nie ausgeräumt worden ist – das war der Professor Keul. Und nun gibt es einen Nachfolger, jetzt gibt es diese Geschichte. Hat das noch mal so eine Verstärkungssituation, eine sehr ungünstige negative Verstärkungssituation, dass da schon mal was gewesen ist, was nie richtig ausgeräumt wurde.
Backhaus: Ganz sicherlich wird das wieder hochkochen und wird den Effekt verstärken. Die Diskussion in der Presse – Sie werden das sicherlich selber miterlebt haben – nennt ja auch schon wieder den Namen Keul und des Kollegen, der damals – Birgit Dressler, glaube ich, war das – behandelt hat.
Floto: Das war Professor Klümper.
Klaus Backhaus: Guten Tag, Herr Floto.
Floto: Herr Backhaus, geht es in einer Universität oder kann man eine Universität mit einem Unternehmen vergleichen, kann sie also durch derartige Vorgänge, wie wir sie jetzt erleben, auch genauso Schaden nehmen?
Backhaus: Prinzipiell ist das möglich. Es ist eine öffentliche Institution, und öffentliche Institutionen können genau wie private Institutionen öffentlichen Schaden nehmen. Grundsätzlich ist das denkbar.
Floto: Welcher Art ist denn dieser Schaden, worin besteht er genau?
Backhaus: Ja, der Schaden hat mehrere Dimensionen oder kann mehrere Dimensionen haben. Zunächst einmal kann er die Dimension haben, dass er möglicherweise die Ernennung zur Exzellenz-Universität tangiert, denn wir werden ja – Freiburg ist ja im engeren Rennen unter den letzten acht für die Wahl zur Exzellenz-Universität –, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass, auch wenn der Umgang mit dem Phänomen selber, wie mein Vorredner ja schon gesagt hat, exzellent ist, dass dies Auswirkungen auf die Exzellenz-Initiative haben kann.
Floto: Herr Professor Backhaus, dazu gibt’s gleich die Chance oder werde ich die Gelegenheit haben, für die Hörerinnen und Hörer, dann doch den Vorsitzenden des Wissenschaftsrates zu fragen, das wäre ja sogar eine ganz unmittelbare Auswirkung. Gibt es noch andere Schäden, die man dort aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon heute sehen kann?
Backhaus: Also generell ist das natürlich so, dass das Image beeinträchtigt werden kann, allerdings glaube ich persönlich, dass eher das Image der Sportmedizin, unabhängig vom Standort, Schaden nimmt, weil hier eben contra legem agiert worden ist, und das wird mit Sicherheit einen erheblichen Imageschaden für die Sportmedizin in toto haben, vielleicht erst in sekundärer Hinsicht für die Universität Freiburg.
Floto: Und wenn man jetzt mal eine Organisationseinheit der Universität, das Universitätsklinikum nimmt, für das Universitätsklinikum unter Umständen mehr noch als für die Universität?
Backhaus: Also ich denke sicherlich mehr als für die Universität, aber in erster Linie glaube ich, ist der Schaden bei der Sportmedizin im engeren Sinne standortübergreifend.
Floto: Jetzt ist ja in Freiburg insofern eine besondere Situation, als schon der Vorgänger des bisher völlig unbescholtenen, jetzigen Leiters, Professor Dickhut, jemand gewesen ist, an dem sich auch die Medien gerieben haben, weil er sich durchaus offensiv nicht gegen Doping ausgesprochen hat. Ihm wurde auch immer wieder etwas nachgesagt, was nie ausgeräumt worden ist – das war der Professor Keul. Und nun gibt es einen Nachfolger, jetzt gibt es diese Geschichte. Hat das noch mal so eine Verstärkungssituation, eine sehr ungünstige negative Verstärkungssituation, dass da schon mal was gewesen ist, was nie richtig ausgeräumt wurde.
Backhaus: Ganz sicherlich wird das wieder hochkochen und wird den Effekt verstärken. Die Diskussion in der Presse – Sie werden das sicherlich selber miterlebt haben – nennt ja auch schon wieder den Namen Keul und des Kollegen, der damals – Birgit Dressler, glaube ich, war das – behandelt hat.
Floto: Das war Professor Klümper.