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Start von Chandrayaan-1
Indien greift nach dem Mond

Viele Jahre hindurch waren Raumfahrt-Missionen zum Mond den beiden großen Akteuren USA und Sowjetunion vorbehalten. Rund einhundert Sonden und bemannte Raumschiffe brachten beide Nationen nach Sputnik eins auf den Weg. Unterdessen entbrannte in Asien ein zweiter Wettlauf zum Mond: zwischen China und Indien.

Von Hermann-Michael Hahn | 22.10.2018
    Diese Aufnahme der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 zeigt in Blau Wasser- und Hydroxyl-haltige Bodenregionen im Bereich der beiden Mondpole sowie in Rot die Verteilung des eisenhaltigen Minerals Pyroxen
    Diese Aufnahme der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 zeigt in Blau Wasser- und Hydroxyl-haltige Bodenregionen im Bereich der beiden Mondpole sowie in Rot die Verteilung des eisenhaltigen Minerals Pyroxen (NASA)
    Viele Jahre hindurch waren Raumfahrt-Missionen zum Mond den beiden großen Akteuren USA und Sowjetunion vorbehalten. In den ersten zwei Jahrzehnten nach Sputnik eins brachten beide Nationen insgesamt rund einhundert Sonden oder auch bemannte Raumschiffe zur Erforschung des Erdtrabanten auf den Weg.
    Doch längst nicht jeder Start war erfolgreich, und nicht jede Sonde erreichte ihr Ziel. Anschließend folgte eine längere Pause, die 1990 von der japanischen Mondsonde Hiten beendet wurde.
    2003 folgten auch die Europäer mit einer eigenen Mondsonde, die von einem elektrischen Triebwerk angetrieben wurde. SMART-1 erreichte den Erdtrabanten nach einer Flugzeit von fast vierzehn Monaten.
    Indien und China schicken bald weitere Raumsonden zum Mond
    Indien und China schicken bald weitere Raumsonden zum Mond (NASA)
    Unterdessen entbrannte in Asien ein zweiter Wettlauf zum Mond, ausgetragen zwischen China und Indien. Schließlich hatten die Chinesen die Nase vorn – sie starteten ihre erste Mondsonde Chang’e-1 im Oktober 2007.
    Fast auf den Tag genau ein Jahr später, heute vor zehn Jahren, stieg auch vom Satish Dhawan Space Centre an der Südostküste Indiens eine Rakete mit einer Mondsonde in den Himmel.
    Chandrayaan-1, zu deutsch "Mondfahrzeug", erreichte nach fünf Tagen die angestrebte Umlaufbahn um den Mond und arbeitete elf Monate hindurch erfolgreich, ehe der Funkkontakt abriss.
    Im März vergangenen Jahres hat die NASA die verschollen geglaubte indische Mondsonde mit der als Radaranlage genutzten 70-Meter-Antenne von Goldstone wieder aufgespürt: Chandrayaan-1 kreist stumm um den Mond.