Mittwoch, 01. Mai 2024

Deutsche Kolonialgeschichte
Steinmeier würdigt verstorbenen namibischen Präsidenten Geingob

Bundespräsident Steinmeier hat in Namibia das verstorbene Staatsoberhaupt Geingob gewürdigt.

25.02.2024
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Paris, Aufnahme vom 05.01.2024. Er trägt einen dunkeln Mantel, ein weißes Hemd und eine dunkle Krawatte, sein Blick ist ernst.
    Bundespräsident Steinmeier (Archivbild). (picture alliance / Anadolu / Mustafa Yalcin)
    Steinmeier hob in einer Rede während der Trauerfeier im Stadion der Hauptstadt Windhoek dessen Rolle im Versöhnungsprozess mit der Bundesrepublik Deutschland hervor. Der Bundespräsident betonte, Geingob habe den Mut gehabt, dem deutschen Volk über den dunklen Abgrund der Geschichte hinweg die Hand zu reichen. Geingob war Anfang des Monats im Alter von 82 Jahren gestorben.
    Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia als "Deutsch-Südwestafrika" deutsche Kolonie. In dieser Zeit wurden Schätzungen zufolge rund 100.000 Angehörige der Volksgruppen der Herero und Nama ermordet, viele tausend waren in Konzentrationslagern interniert. Vor drei Jahren beschloss Deutschland mit Namibia ein Grundsatzabkommen zur Versöhnung. Es sieht die Zahlung von 1,1 Milliarden Euro über den Zeitraum von 30 Jahren vor. Vertreter der Herero und Nama kritisieren, dass in dem Abkommen die deutschen Kolonialverbrechen zwar im historischen, nicht jedoch im völkerrechtlichen Sinne als Völkermord anerkannt werden.

    Mehr zum Thema

    Versöhnungsabkommen mit Namibia: Deutschland erkennt Kolonialverbrechen als Genozid
    Diese Nachricht wurde am 24.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.