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Sternbilder anders gesehen
Orions Anwesen mit Rauchwolke und Zaun

Gegen Mitternacht stehen die prachtvollen Wintersternbilder am Südosthimmel. Die dominierende Gestalt ist der Himmelsjäger Orion mit den beiden hellen Sternen Beteigeuze und Rigel.

Von Dirk Lorenzen | 04.12.2016
    Himmel mal anders: Orion in seinem Haus mit Dach und Gartenzaun
    Himmel mal anders: Orion in seinem Haus mit Dach und Gartenzaun (Stellarium)
    Links unterhalb funkelt Sirius im Großen Hund, der hellste Fixstern am Himmel. Von Orion aus gesehen folgen im Uhrzeigersinn Procyon im Kleinen Hund und Pollux und Castor in den Zwillingen. Capella im Fuhrmann steht fast im Zenit und Aldebaran, der rötliche Hauptstern des Stiers, funkelt rechts oberhalb Orions – also genau gegenüber von Sirius.
    Diese Sternbilder hat die Internationale Astronomische Union offiziell anerkannt. Andere Kulturen haben zum Teil ganz andere Figuren gesehen – und auch jeder Himmelsbeobachter kann sich sein eigenes Bild vom Sternenzelt machen. Es gibt Sternfreunde, die den Winterhimmel mit seinen sechs Sternbildern zu einer großen Figur zusammenfassen: Orions Anwesen.
    Orion, Stier, Zwillinge & Co. : die offiziellen Sternbilder am Winterhimmel
    Orion, Stier, Zwillinge & Co. : die offiziellen Sternbilder am Winterhimmel (Stellarium)
    Der Himmelsjäger wohnt in einem stattlichen Gebäude, dessen Dach die Sterne Aldebaran und Al-Nath im Stier und Alhena in den Zwillingen bilden. Diese drei markieren ein flaches Dreieck direkt über Orion – das Spitzdach seines Hauses. Die Plejaden, der markante offene Sternhaufen rechts oberhalb Aldebarans, ist ein Rauchwölkchen, das gerade aus dem Schornstein gestiegen ist.
    Die große Kette von Capella und Menkalinan im Fuhrmann über die Zwillings- bis hin zu den Hundssternen markiert die Grundstücksgrenze. Am Himmel gibt es kein richtig oder falsch: Dort leuchten Orion, Hunde, Zwillinge, Fuhrmann und Stier – oder eben Orions Anwesen mit Gartenzaun.