
Envisat verfügte über zehn Messinstrumente. Mit ihnen hat er den Rückgang der Eismassen beobachtet, den Anteil von Kohlendioxid, Ozon und Methan in der Luft vermessen, Rodungen im Regenwald registriert und vieles mehr.
Zehn Jahre lang war Envisat im Einsatz, doppelt so lange wie ursprünglich geplant. Dennoch kam der Ausfall völlig überraschend, denn es hatte vorher keinerlei Probleme gegeben.
Envisat blieb äußerlich unversehrt
Anfangs ging man davon aus, der Satellit sei von einem Stück Weltraummüll getroffen worden. Doch Radaraufnahmen vom Boden und hoch aufgelöste Fotos eines französischen Satelliten zeigten Envisat äußerlich unversehrt.
Vielleicht war eine kritische Komponente der Stromversorgung ausgefallen. Oder der Satellit hat sich durch einen Kurzschluss in einen vermeintlich sicheren Modus versetzt, aus dem er wegen eines anderen Defekts nicht mehr herauskam.
Bei einer Kollision entstünden Tausende Trümmerteile
Envisat kreist weiter auf einer fast achthundert Kilometer hohen Bahn um die Erde. Immer wieder kommen ihm Stücke von Weltraummüll bedrohlich nah. Bei einer Kollision entstünden Tausende Trümmerteile, die dann wieder andere Satelliten auf dieser wissenschaftlich sehr wichtigen Bahn bedrohen würden.
Sollte es jemals eine Technik geben, ausgefallene Satelliten einzufangen und gezielt zum Absturz zu bringen, wäre Envisat sicher einer der ersten Kandidaten. Die ESA hofft, dass er so lange unversehrt bleibt.