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Die Sonne ganz unten
Winteranfang genau zur Sternzeit

Um 16.59 Uhr – pünktlich zur nachmittäglichen Ausstrahlung der Sternzeit im Radio – fängt astronomisch der Winter an. Die Sonne erreicht heute ihre tiefste Stellung am Himmel der Erde, und wir haben den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres.

Von Dirk Lorenzen |
Die Sonne ist zu sehen, auf ihr sind kleine schwarze Flecken.
Zum heutigen Winteranfang steht die Sonne so tief an unserem Himmel wie sonst nie in diesem Jahr. (SDO/NASA)
Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt: Menschen in Australien, Südafrika oder Argentinien erleben den längsten Tag des Jahres – dort fängt heute der Sommer an. Die Nächte sind so kurz wie sonst nie.
Ganz extrem ist es an den Polen: Am Südpol ist heute Mittag des sechsmonatigen Polartages. Umgekehrt ist am Nordpol Mitternacht der Polarnacht.

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Zum Wechsel der Jahreszeiten kommt es, weil die Erdachse um rund 23 Grad gegen die Ebene der Erdbahn geneigt ist. Dadurch zeigt im Laufe von zwölf Monaten mal – wie heute – die Südhalbkugel genau zur Sonne, mal die Nordhalbkugel – das ist zu Sommeranfang im Juni der Fall.
Ob es warm oder kalt ist, hat nichts mit dem Abstand der Erde von der Sonne zu tun. Wir haben jetzt Winter, obwohl wir derzeit der Sonne fast fünf Millionen Kilometer näher sind als in unserem Sommer.
Von heute wendet unser Planet die Südhalbkugel allmählich wieder von der Sonne ab. Schon morgen steht die Sonne minimal höher am Himmel als heute. Daher heißt der Tag des Winteranfangs auch Wintersonnenwende.
Die Zunahme der Tageslänge ist anfangs unmerklich. Bis Silvester kommen in der Mitte Deutschlands gerade mal fünf Minuten hinzu – doch die ersten Schritte Richtung Sommer sind gemacht.