
Evolutionär sei der Mensch vor allem auf tiefe Stimmen geprägt und messe diesen wesentlich mehr Kompetenz bei. Menschen, die langsam, deutlich und betont sprächen, würden eher gehört als Menschen, die aufgrund einer schnellen, überhasteten und höheren Sprechweise als unsicher bewertet würden, so Michael Fuchs von der Uniklinik Leipzig.
Magdeburger Forschende hatten herausgefunden, dass nicht nur der Mund-Nasen-Schutz, sondern auch technische Übertragungswege wie Videokonferenzen menschliche Stimmen veränderten - oft zum Nachteil von Frauen, da die oft höheren Stimmen weiblicher Gesprächspartner über technische Übertragungswege nur unzureichend abgebildet würden.
Dabei ist die Stimme der wichtigste Schlüssel für Kommunikation und Beziehung. Es sei ratsam, so Michael Fuchs weiter, dass alle Berufsgruppen, die viel kommunizieren müssten, mehr auf ihre Stimme achteten. Das geschehe im Alltag jedoch viel zu wenig.
Mit der richtigen Sprechweise zu mehr Erfolg
Durch Gesangs- und Sprechtraining, aber auch durch das bewusste Atmen vor einer Videokonferenz und der Beschäftigung mit der eigenen Stimme als Wirkungsinstrument könnten Menschen die Wirkung auf andere Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen deutlich verbessern - und damit beim Gegenüber ein hohes Maß an Vertrauen, Kompetenz und Charismatik erreichen. Es gebe zahlreiche Tricks, um seiner eigenen Stimme mehr Gewicht zu verleihen, so der Sprachexperte anlässlich des Welttags der Stimme (World Voice Day).
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.