"Die Idee von Pavegen ist ein Fußboden, der das Gewicht Ihrer Schritte in Strom umwandelt. Jedes Mal, wenn Sie diesen Boden betreten, wird Ihr Gewicht in Strom umgewandelt. Also, wirklich ganz einfach. Sie müssen einfach nur drauf herum laufen, und jeder Schritt bringt uns Energie."
Laurence Kemball-Cook läuft in dem ziemlich unscheinbaren Pavegen-Büro in der Nähe der Londoner Kings Cross-Station auf ein paar schwarzen Hartgummi-Fliesen herum. Kaum hat er den ersten Schritt gemacht, fängt eine Stehlampe an zu leuchten. Der Druck auf die Bodenfliese lässt eine elektromagnetische Spule rotieren, die dann Strom erzeugt. Ein ziemlich simples System. Entscheidend sind die Zahl der Schritte, das Körpergewicht und die Heftigkeit des Auftretens.
Laurence Kemball-Cook läuft in dem ziemlich unscheinbaren Pavegen-Büro in der Nähe der Londoner Kings Cross-Station auf ein paar schwarzen Hartgummi-Fliesen herum. Kaum hat er den ersten Schritt gemacht, fängt eine Stehlampe an zu leuchten. Der Druck auf die Bodenfliese lässt eine elektromagnetische Spule rotieren, die dann Strom erzeugt. Ein ziemlich simples System. Entscheidend sind die Zahl der Schritte, das Körpergewicht und die Heftigkeit des Auftretens.
"Je mehr Gewicht auf die Fliese trifft, desto mehr Strom bekommen wir. Wenn man springt, wirkt das wie das Vierfache des Körpergewichts - also mehr Gewicht und damit mehr Strom. Witzigerweise sind deshalb unsere Installationen in Amerika ein bisschen effizienter als die in Europa."
Wohltätig sein durchs Gehen
Nicht weil die Amerikaner darauf herum springen, sondern weil sie im Durchschnitt dicker sind. Pavegen-Böden gibt es inzwischen an 200 Orten in der Welt - Laurence sagt, es gebe Interesse für weitere 1.000 Installationen rund um den Globus. In Berlin hat die Firma gerade ein Projekt mit Google gestartet. Pavegen gibt es auch als App, die die Schritte zählt - für jeden Schritt spendet Pavegen einen kleinen Betrag an eine wohltätige Organisation, die der App-Nutzer auswählt.
"In Brasilien haben wir den Pavegen-Boden auf einem Fußballplatz in einer Favela in Rio de Janeiro installiert. Die herum laufenden Fußballspieler erzeugen Strom, der wird in Batterien gespeichert, die dann am Abend für das Flutlicht auf dem Platz sorgen."
So teuer wie sehr hochwertiger Büro-Fußboden
Laurence Kemball-Cook ist heute 30 Jahre alt, war früher mal bei der britischen Tochter von e.on, kümmerte sich dort um Solarpojekte und machte sich 2009 mit seiner Fliesenidee selbständig. 2.000 Investoren stehen inzwischen hinter dem Pavegen-Projekt. Das Londoner Start-up hat ein Forschungslabor in Cambridge und arbeitet jetzt weltweit mit großen Unternehmen wie Mitsubishi, Nike oder BASF zusammen. Das gemeinsame Ziel: die Technologie billiger und profitabel zu machen.
"Unsere Fliesen kosten jetzt so viel wie ein sehr hochwertiger Fußboden, wie man ihn in luxuriösen Büros findet. Unser Plan ist es, den Preis auf das Niveau eines ganz normalen Bürobodens herunter zu schrauben."
Gesamte Bahnhofsbeleuchtung durch Fliesen?
Pavegen funktioniert natürlich dort besonders gut, wo viele Menschen laufen: "Wenn sie sich mal einen ganz normalen deutschen Bahnhof vorstellen, im Herzen von Berlin zum Beispiel, durch den vielleicht 15.000 Menschen pro Stunde laufen, dann können die die gesamte Bahnhofsbeleuchtung versorgen."
Laurence Kemball-Cook hat die Technologie auch gerade beim Klimatreffen in Bonn präsentiert. Der Pavegen-Gründer ist sich natürlich im Klaren, dass seine Idee allein nicht die Welt retten wird. Sie kann nur ein Baustein, oder besser eine Fliese sein, auf dem Weg zu einer klimaverträglichen Energieerzeugung.
"Pavegen funktioniert gut, um bestimmte Teile einer Stadt vom Netz zu nehmen. Für die Beleuchtung zum Beispiel, oder die Versorgung mit W-Lan. Aber natürlich kann Pavegen nicht ganze Städte versorgen, dafür brauchen wir die Kombination mit anderen erneuerbaren Technologien. Pavegen allein wird den Klimawandel nicht stoppen."