Unangenehme Eingeständnisse macht man am liebsten leise. So sprach die Wahl des Verkündungsortes schon Bände. Denn die Pressekonferenz fand nicht etwa in der Aula der Hochschule statt, sondern in einem sehr versteckten und abgelegenen internationalen Begegnungszentrum am Rande des Campus. Dort brachte es der Vorsitzende des Universitätsrates, der hochdotierte Maschinenbauer Professor Berthold Leibinger, dann auf den Punkt:
"Die Universität Stuttgart soll dauerhaft als Volluniversität erhalten bleiben. Also: die Geistes- und Sozialwissenschaften werden aufrechterhalten. Auch die Lehrerausbildung wird in Stuttgart erhalten bleiben und weiterhin in vollem Umfang möglich sein."
Nun würden universitätsintern in drei Arbeitsgruppen Vorschläge zur Umstrukturierung erarbeitet und das weitere Vorgehen beraten, so Leibinger:
"Ziel ist eine Verdichtung und Verstärkung der wissenschaftlichen Kompetenz. Diese Arbeitsgruppen haben kein offizielles Mandat. Sie beraten das Rektorat und ermöglichen so eine sachliche Entscheidungsgrundlage."
In den Gruppen sind sowohl Geistes-, Sozial- als auch Naturwissenschaftler und Techniker vertreten. Die Protokolle der Zwischenergebnisse werden den Studenten bekannt gemacht. In offenen Diskussionsrunden mit dem Rektor sollen sie außerdem die Möglichkeit erhalten, darüber mit zu diskutieren. Nach den Sommerferien will die Universität zusätzlich externe Berater hinzuziehen, die die Abläufe evaluieren und optimieren. Bis Weihnachten sollen die neuen Strukturbeschlüsse gefasst sein. Damit kehre nun hoffentlich wieder Ruhe in die Universität ein, hofft Rektor Wolfram Ressel:
"Wir mussten jetzt auch einlenken. Und wir wollten jetzt einfach wieder auf das Normalmaß kommen, das die ganze Angelegenheit verdient."
Beruhigt sind die betroffenen Akteure dennoch nicht. Für Professor Dr. Peter Scholz vom Historischen Institut fehlt die klare Stellungnahme:
"Es gab kein klares Bekenntnis zur Fakultät in der bestehenden Form und in der bestehenden Fächervielfalt."
Also sei - so Scholz - die Kürzung noch nicht wirklich vom Tisch. Das sieht auch Dirk Lenz von der Initiative Volluniversität ähnlich:
"Ab jetzt ist es überhaupt erst ein Diskurs, aber er ist noch sehr, sehr vage. Wir müssen jetzt einfach weiterhin - leider nur in der Reaktionsposition bleiben - und gucken, was wird uns vorgesetzt, wie können wir darauf reagieren. Wir können leider nicht agieren, wie wir es am liebsten wollten."
Denn den Studierenden wird vom Land Baden-Württemberg kein Mitspracherecht eingeräumt.
Dass es noch Kröten zu schlucken gibt, darüber sind sich alle Beteiligten nach den Worten von Professor Leibinger einig:
"Die Mittel, die der Universität zur Verfügung stehen, reichen nicht mehr aus, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen."
Und so muss die Universität in den nächsten Jahren insgesamt 800 Millionen Euro von Land, Stadt und Forschungsgesellschaften des Bundes eintreiben, um ihre Umstrukturierung sowie bauliche Maßnahmen zu finanzieren. Wie das in Zeiten der Finanzkrise genau funktionieren soll, darüber schweigen sich Rektor und Universitätsrat jedoch aus. Man wolle die Politik einfach überzeugen, dass das Geld am besten in Bildung investiert sei, bleibt die einzige Antwort von Rektor Wolfram Ressel.
"Die Universität Stuttgart soll dauerhaft als Volluniversität erhalten bleiben. Also: die Geistes- und Sozialwissenschaften werden aufrechterhalten. Auch die Lehrerausbildung wird in Stuttgart erhalten bleiben und weiterhin in vollem Umfang möglich sein."
Nun würden universitätsintern in drei Arbeitsgruppen Vorschläge zur Umstrukturierung erarbeitet und das weitere Vorgehen beraten, so Leibinger:
"Ziel ist eine Verdichtung und Verstärkung der wissenschaftlichen Kompetenz. Diese Arbeitsgruppen haben kein offizielles Mandat. Sie beraten das Rektorat und ermöglichen so eine sachliche Entscheidungsgrundlage."
In den Gruppen sind sowohl Geistes-, Sozial- als auch Naturwissenschaftler und Techniker vertreten. Die Protokolle der Zwischenergebnisse werden den Studenten bekannt gemacht. In offenen Diskussionsrunden mit dem Rektor sollen sie außerdem die Möglichkeit erhalten, darüber mit zu diskutieren. Nach den Sommerferien will die Universität zusätzlich externe Berater hinzuziehen, die die Abläufe evaluieren und optimieren. Bis Weihnachten sollen die neuen Strukturbeschlüsse gefasst sein. Damit kehre nun hoffentlich wieder Ruhe in die Universität ein, hofft Rektor Wolfram Ressel:
"Wir mussten jetzt auch einlenken. Und wir wollten jetzt einfach wieder auf das Normalmaß kommen, das die ganze Angelegenheit verdient."
Beruhigt sind die betroffenen Akteure dennoch nicht. Für Professor Dr. Peter Scholz vom Historischen Institut fehlt die klare Stellungnahme:
"Es gab kein klares Bekenntnis zur Fakultät in der bestehenden Form und in der bestehenden Fächervielfalt."
Also sei - so Scholz - die Kürzung noch nicht wirklich vom Tisch. Das sieht auch Dirk Lenz von der Initiative Volluniversität ähnlich:
"Ab jetzt ist es überhaupt erst ein Diskurs, aber er ist noch sehr, sehr vage. Wir müssen jetzt einfach weiterhin - leider nur in der Reaktionsposition bleiben - und gucken, was wird uns vorgesetzt, wie können wir darauf reagieren. Wir können leider nicht agieren, wie wir es am liebsten wollten."
Denn den Studierenden wird vom Land Baden-Württemberg kein Mitspracherecht eingeräumt.
Dass es noch Kröten zu schlucken gibt, darüber sind sich alle Beteiligten nach den Worten von Professor Leibinger einig:
"Die Mittel, die der Universität zur Verfügung stehen, reichen nicht mehr aus, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen."
Und so muss die Universität in den nächsten Jahren insgesamt 800 Millionen Euro von Land, Stadt und Forschungsgesellschaften des Bundes eintreiben, um ihre Umstrukturierung sowie bauliche Maßnahmen zu finanzieren. Wie das in Zeiten der Finanzkrise genau funktionieren soll, darüber schweigen sich Rektor und Universitätsrat jedoch aus. Man wolle die Politik einfach überzeugen, dass das Geld am besten in Bildung investiert sei, bleibt die einzige Antwort von Rektor Wolfram Ressel.