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"Suche Frieden"
Wie der Katholikentag Konflikte gewaltfrei lösen will

370 Jahre, nachdem unter anderem in Münster der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, sucht der Katholikentag dort erneut nach Lösungen für den Frieden. Es geht um Waffenexporte oder Gewalt in der Bibel. Die friedliche Atmosphäre wird für manche nur durch die Anwesenheit der AfD gestört.

Christiane Florin im Gespräch mit Andreas Main |
    Diese kunstvolle Türklinke mit einer Friedenstaube aus Messing findet man an der schweren Eingangstür des Rathauses zum Westfälischen Frieden in der historischen Altstadt von Osnabrück.
    Münster gilt als Friedensstadt, weil dort und in Osnabrück im Jahr 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, der den Dreißigjährigen Krieg beendete (picture-alliance / Reinhard Kaufhold)
    Dass der Katholikentag in Münster eine sehr politische Veranstaltung werde, sei vom Beginn am Mittwoch an spürbar gewesen, sagte Dlf-Redakteurin Christiane Florin. Schon am Bahnhof seien Graffitis gegen Rassismus zu sehen – vermutlich, weil am Sonntag der kirchenpolitische Sprecher der AfD in Münster erwartet wird, Volker Münz.
    Trotz der politischen Themen sei die Atmosphäre auf dem Katholikentag anders als in Talkshows oder Bundestagsdebatten, so Florin. Beim Katholikentag sei sehr viel Expertise versammelt, um über Themen wie Waffenexporte oder Söldnerheere zu diskutieren, aber auch über Gewalt in Bibel und Koran. Neben der Selbstkritik werde Religion auf dem Katholikentag aber auch als versöhnende Kraft angesehen.
    Zugleich bemühten sich die Veranstalter, das Christentum nicht als überlegene oder besonders friedfertige Religion erscheinen zu lassen. Dass in Münster mehr Besucher erwartet werden als zuletzt beim Katholikentag in Leipzig, führt Florin unter anderem darauf zurück, dass die katholische Kirche in Münster noch so etwas wie eine Volkskirche sei.