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Syrien
Unesco verurteilt Zerstörung weiterer Bauwerke in Palmyra

Die Terrormiliz IS hat in Syriens Oasenstadt Palmyra erneut einzigartige archäologische Bauwerke zerstört - darunter das weltberühmte Tetrapylon und Teile des römischen Theaters. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, Unesco, verurteilte die Sprengung als "Kriegsverbrechen".

    Bild des durch die Terrormiliz zerstörten Baal-Shamin-Tempels in der antiken Stadt Palmyra vom 25.08.2015.
    Palmyra wird weiter von den Dschihadisten angegriffen. (picture alliance / dpa / MAXPPP)
    Die Verwüstungen seien ein immenser Verlust für das syrische Volk und für die Menscheheit. Bei Kämpfen nahe Palmyra und bei Luftangriffen auf das Lager einer weiteren Dschihadistenmiliz starben Agenturberichten zufolge Dutzende Menschen.
    Die Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova sagte, dieser "neuerliche Schlag gegen das Weltkulturerbe" zeige, "wie sehr die von den Extremisten betriebene kulturelle Säuberung gleichzeitig auf Menschenleben und die historischen Bauten zielt, um das syrische Volk seiner Vergangenheit und seiner Zukunft zu berauben".
    Zum Teil moderne Nachbauten
    Nach Angaben der Deutschen-Presseagentur handelt es sich bei den vom IS neu zerstörten Monumente teilweise um moderne Nachbauten. So sei von den 16 Säulen des Tetrapylons nur eine ein Original aus römischer Zeit.
    Die Initiative "Palmyra Monitor" veröffentlichte auf ihrer Webseite ein Satellitenbild, auf dem die Trümmer der zerstörten Bauwerke deutlich zu erkennen sind. Demnach seien die Zerstörungen zwischen dem dem 26. Dezember und dem 10. Januar erfolgt . Lokale Quellen hatten zunächst berichtet, die historischen Stätten seien am Donnerstag zerstört worden.
    Der IS hatte Palmyra im Dezember zum zweiten Mal unter seine Gewalt gebracht. Schon beim ersten Mal hatte die Terrormiliz viele rund 2.000 Jahre alte Bauwerke zerstört.
    (gwi/tzi)