Bericht
Syrien: Zahl der getöteten Zivilisten in umkämpfter Küstenregion steigt auf mehr als 340

Bei Kämpfen in der syrischen Provinz Latakia sollen Einheiten der Übergangsregierung einem Bericht zufolge seit Donnerstag mehr als 340 Zivilisten getötet haben.

    Das Bild zeigt ein Kampffahrzeug auf einer nächtlichen Straße. Daneben ein geparktes Auto.
    Soldaten der syrischen Übergangsregierung auf dem Weg nach Latakia (picture alliance / Middle East Images / Moawia Atrash)
    Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" wurde ein Großteil der Menschen hingerichtet. Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um Angehörige der religiösen Minderheit der Alawiten, zu der auch der ehemalige Diktator Assad gehört. Zudem sollen mehr 200 Assad-treue Kämpfer getötet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Kämpfe in der Region hatten vor wenigen Tagen begonnen.
    Der syrische Übergangspräsident Scharaa versicherte in einer Rede an die Nation, jeder, der Übergriffe gegen Zivilisten begehe, werde hart bestraft. Scharaa beschwor zugleich die Einheit des Landes und forderte alle bewaffneten Gruppen auf, sich den Befehlshabern des Militärs zu unterstellen.
    Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Pedersen, zeigte sich über die jüngste Entwicklung besorgt. In einer Mitteilung forderte er alle Seiten auf, den Konflikt nicht weiter zu eskalieren und den Schutz der Zivilbevölkerung zu wahren.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.