Schulschluss in Istanbul. Aus einem grauen Betonklotz im Arbeiterviertel Bayrampasa strömen Dutzende Kinder in dunkelblauen Uniformen, schieben sich lachend und tobend auf das Schultor zu. Die 15-jährige Heba hält sich abseits. Das blasse Gesicht wird von einem blauen Kopftuch umrahmt, die Hände hat sie trotz der nach wie vor milden Temperaturen tief in den Manteltaschen vergraben. Mit ernstem Blick sucht das syrische Mädchen den Schulhof nach seinen beiden jüngeren Geschwistern ab, zerrt sie schließlich eilig hinaus auf den Bürgersteig. Heba will nur eins: Schnell weg hier.
"Einige der Lehrer hier mögen uns überhaupt nicht. Sie nennen uns nicht mal beim Namen sondern sagen nur "ey, Syrer", wenn sie uns ansprechen. Auch einige Schüler starren uns an oder lachen uns aus. Wenn ich etwas fragen will, heißt es: Du darfst nichts fragen. Andere dürfen, aber du nicht!"
"Einige der Lehrer hier mögen uns überhaupt nicht. Sie nennen uns nicht mal beim Namen sondern sagen nur "ey, Syrer", wenn sie uns ansprechen. Auch einige Schüler starren uns an oder lachen uns aus. Wenn ich etwas fragen will, heißt es: Du darfst nichts fragen. Andere dürfen, aber du nicht!"
Tränen nach der Schule
Keine zwei Minuten von der Schule entfernt, biegen Heba und ihre Geschwister in eine dunkle, von schmucklosen Mietshäusern gesäumte Seitenstraße ein, drücken auf einen Klingelknopf.
Mutter Umm Mahmud – vor ihrer Flucht selbst Lehrerin in Syrien – öffnet die Tür, bemüht sich zu lächeln. Jedes Kind bekommt einen Kuss auf die Stirn, dazu einen besorgten Blick in die Augen.
"Jeden Tag kommen sie aus der Schule und weinen," so die 44-Jährige, der sofort selbst die Tränen in die Augen steigen.
"Mama, ich verstehe dies und das nicht. Mama, wie soll ich denn danach fragen?" Der Unterricht ist sehr, sehr schwierig für sie. Stellen Sie sich vor, Heba hat acht Jahre lang alles auf Arabisch gelernt, mit einem völlig anderen Alphabet. Und nun ist plötzlich alles auf Türkisch.
Schweigend ziehen die Kinder ihre Schuhe aus, schieben sich an ihrer Mutter vorbei in die enge Einzimmerwohnung. Der Geruch des Abendessens mischt sich mit dem nach feuchten Wänden und frisch gewaschener Wäsche. Das ganze Leben der fünfköpfigen Familie spielt sich in diesem einen Raum ab. Für mehr reicht der spärliche Lohn, den Vater Bilal – eigentlich Drucker – in einer Stahlfabrik am Rande Istanbuls verdient, nicht. Zwei Matratzen dienen nachts als Bettenlager, werden tagsüber an den Wänden hochgeklappt. Im großen Kleiderschrank in der Ecke liegen Tischdecken neben Hemden und Unterhosen. Mutter Umm Mahmud bittet auf ein türkisches Plastiksofa. Im Fernseher gegenüber läuft eine türkische Serie. Arabisches Fernsehen haben die Eltern den Kindern verboten.
"Man fühlt sich so dumm, so ungebildet plötzlich"
"Ich will, dass sie so schnell wie möglich Türkisch lernen, weil unser Leben ab jetzt hier spielt. Ich wünschte, wir könnten eines Tages zurück in unsere Heimat. Aber die gibt es nicht mehr. Deswegen müssen sie hier einen guten Schulabschluss machen. Ich kann sie doch schon jetzt nicht mehr zufriedenstellen. Ständig wollen sie Dinge von uns, die sie bei anderen Kindern gesehen haben, aber die wir ihnen einfach nicht kaufen können. Mit Gottes Hilfe werden sie sie sich eines Tages selbst leisten können."
Mit dem Kopftuch wischt Umm Mahmud die Tränen weg, stellt beherzt eine Schüssel mit dampfendem Reis und Hühnerfleisch auf den Tisch. Die Kinder sollen nicht sehen, wie sehr auch die Eltern unter der Situation leiden, wie hilflos sie sich oft fühlen.
"Man fühlt sich so dumm, so ungebildet plötzlich. Nicht mal bei den Hausaufgaben kann ich helfen. Solange sie hier auf eine syrische Schule gehen durften, war das anders. Ich konnte mit ihnen lernen – und fühlte mich dadurch selbst als jemand. Aber jetzt…"
Das Problem von Umm Mahmud und unzähligen anderen Syrern in der Türkei begann mit einer Entscheidung des türkischen Bildungsministeriums im vergangenen Jahr, nach der sämtliche syrische Schulen im Land geschlossen und ihre Schüler in türkische Schulen eingegliedert werden sollen.
Tausende syrische Schulen gab es zu diesem Zeitpunkt am Bosporus. Gegründet in den letzten fünf Jahren von geflüchteten syrischen Lehrerinnen wie Umm Mahmud, von Elterninitiativen, Nichtregierungsorganisationen und religiösen Verbänden. Immerhin knapp die Hälfte der ca. 900.000 schulpflichtigen syrischen Kinder in der Türkei bekamen so eine - wie auch immer geartete - Bildung in ihrer Muttersprache. Vor allem aber auch ein soziales Umfeld, eine Alltagsstruktur, nicht selten eine warme Mahlzeit am Tag. All das, so hat es die türkische Regierung beschlossen, soll nun verschwinden. Zahlreiche syrische Schulen wurden in den letzten Monaten bereits geschlossen. Tausende sollen folgen. In einem Statement gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Agency erklärt Ömer Faruk Yelkenci die Motive der Regierung. Im Bildungsministerium ist er verantwortlich für die Stadt Istanbul:
"Allein in Istanbul haben wir in diesem Jahr 55.000 registrierte syrische Schüler. Mehr als die Hälfte davon geht inzwischen auf türkische Schulen statt auf syrische. Das ist ein klares Resultat unserer neuen Politik in diesem Bereich: Jedes syrische Kind im Schulalter, dass legal in der Türkei lebt und damit bei den Behörden registriert ist, hat das Recht auf eine türkische Schule zu gehen. Bis zum Jahr 2019 werden damit alle Schüler von syrischen Einrichtungen in türkische überführt. Mit all ihren Fehlern und Problemen haben die syrischen Schulen eine sehr wichtige Funktion übernommen in den letzten Jahren. Doch diese Funktion erübrigt sich nun. Wenn die syrischen Schüler erst vollständig an staatlichen Schulen registriert sind, wird es für uns als Ministerium einfacher, ihnen zu helfen. Ich kann sagen, dass wir auf einem guten Weg sind."
Eine Entscheidung wie ein Schlag ins Gesicht
Das allerdings sehen viele syrische Familien, deren Kinder bisher nur in Ausnahmefällen Türkisch sprechen, anders. Und auch für viele Flüchtlingshelfer wirkte die Entscheidung aus Ankara zunächst wie ein Schlag ins Gesicht. Zahlreiche Initiativen mussten ihre bereits zugesagten und eingeplanten Hilfsgelder von internationalen Organisationen zurückgeben, weil auch die Förderung von syrischen Bildungseinrichtungen in der Türkei mit dem Entscheid ab sofort verboten ist. Insider berichten von chaosartigen Zuständen in den Finanzplänen gerade kleinerer NGO, die teilweise seit ihrer Gründung allein auf das Thema Bildung ausgerichtet waren – mit ihrer Arbeit Lehrergehälter, Schuluniformen oder Klassenzimmer finanzierten.
Auch die Istanbuler Umwelt- und Menschenrechtsorganisation "Yuva" – seit Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv – wurde von der Regierungsentscheidung überrumpelt. Zahlreiche syrische Lehrer, deren Gehälter man nun nicht mehr übernehmen konnte und durfte, mussten von einem Tag auf den anderen entlassen, Schulen und Nachhilfekurse geschlossen werden. Dennoch verteidigt Yuva-Direktor Erdem Vardar die türkische Regierung bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema in Istanbul:
"Der türkische Staat konnte die Inhalte, die bisher auf Arabisch gelehrt wurden, in keiner Weise kontrollieren. Selbst wenn die Schulen sagen, sie richten sich nach dem syrischen Curriculum, muss doch irgendjemand nachvollziehen können, was und wie da gelehrt wird. Gerade in einer Zeit, in der wir von terroristischen Gruppierungen sprechen, die auch versuchen Schulkinder zu radikalisieren, war diese Entscheidung unvermeidlich."
So nachvollziehbar die Begründung für die Schließung der syrischen Schulen aus türkischer Sicht also sein mag, so problematisch sind schon jetzt ihre direkten Folgen.
"Es gibt an den türkischen Schulen, auf die die Syrer jetzt gehen sollen, ja keinerlei Integrationsprogramme. Sie werden einfach ihrem Alter entsprechend in eine türkische Klasse gesetzt und verstehen dort dann kein Wort", klagt ein aus Aleppo geflohener Lehrer, der an einer der syrischen Schulen in Istanbul Arbeit gefunden hatte. Wie Tausende seiner Kollegen steht er nun vor der Arbeitslosigkeit, weil auch seine Schule zum Ende des Jahres geschlossen werden soll. Eine Weiterbeschäftigung der syrischen Lehrer an türkischen Schulen ist bisher nur in Einzelfällen möglich. Dabei wäre es gerade ihre Erfahrung, so der Lehrer, der lieber anonym bleiben will, die die türkische Regierung jetzt so dringend bräuchte.
"Viele Kinder haben den Krieg in ihrer Heimat direkt miterlebt. Sie sind traumatisiert wegen der Dinge, die sie gesehen haben. Und dazu kommen nun die Probleme, die die Integration in eine völlig neue Gesellschaft mitbringt. Die Sprachprobleme, das Heimweh, das Gefühl ausgegrenzt zu werden. Diese Kinder brauchen besondere Betreuung. Aber leider ist das im türkischen Schulalltag unmöglich."
Eine überfordernde Situation
Der junge Lehrer berichtet von syrischen Kindern, die penetrant den Unterricht stören oder unvermittelt gewalttätig werden. Auch die Eltern, soweit überhaupt vorhanden, seien oft mit der Situation überfordert. Die Zahl der Schüler, die ganz aufgeben und ohne Abschluss bleiben, wächst ständig.
"Einige müssen natürlich auch aufhören, um ihre Eltern zu unterstützen. Das Leben in Istanbul ist teuer. Einige Kinder verkaufen deshalb lieber Taschentücher auf der Straße, als zur Schule zu gehen. Die, die über 14 Jahre alt sind, fangen in den Textil- oder Schuhfabriken am Stadtrand an. Sie verdienen kaum etwas, haben aber keine andere Wahl."
Erschöpft stützt der Lehrer den Kopf in die Hände. Die Situation, sagt er, sei schon jetzt dramatisch. Wenn im nächsten Jahr auch noch die verbliebenen syrischen Schulen schließen müssen – darunter auch seine eigene – sei Chaos endgültig vorprogrammiert.
"Das türkische Schulsystem ist schlicht nicht bereit", glaubt auch Erdem Vardar von der Nichtregierungsorganisation Yuva. Allerdings fügt er hinzu: "Kein System dieser Welt ist gerüstet für solch eine Migrationswelle! In gut drei Jahren sind mehr als drei Millionen Syrer in die Türkei gekommen. Und mehr als 900.000 davon sind Kinder im schulpflichtigen Alter. Wenn nun fast eine Million Kinder ohne ordentliche Schulbildung bleibt, dann ist das ja nicht nur ein Problem für die Türkei. Das ist ein Risiko für die ganze Region, für die ganze Welt. Was wir deshalb brauchen, ist mehr internationale Unterstützung auf diesem Gebiet."
Tatsächlich haben die Schulen am Bosporus schon jetzt statistisch gesehen die vollsten Klassenräume in ganz Europa. Türkische Lehrer klagen seit Jahren über die chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens. Die unzähligen Entlassungen seit dem Putschversuch vom vergangenen Sommer haben die Situation noch zusätzlich verschärft.
"Durch die Syrer fehlt es nun erst recht an allen Ecken und Enden", so NGO-Leiter Erdem Vardar.
"Es werden mehr Klassenräume gebraucht, wir müssen ganz neue Schulgebäude bauen. Und auch das wird nicht reichen. Denn woher sollen die Tausenden zusätzlichen Lehrer kommen, die dann dort unterrichten sollen, wenn es doch so schon nicht genügend gibt?"
Der EU-Türkei-Deal, ein Tropfen auf dem heißen Stein
Allein 26.000 Klassenräume und mindestens 50.000 zusätzliche Lehrer wären kurzfristig nötig, um den Schulalltag mit fast einer Million zusätzlichen Kindern zu stemmen, glaubt Experte Vardar. Und das ganz ohne besonderes Personal wie Psychologen oder Integrationsbeauftragte, wie auch seine NGO sie so dringend fordert. Sämtliche mit dem Thema vertraute Türken – auch solche, die der Regierung Erdogan gegenüber offen kritisch eingestellt sind – stimmen deswegen überein: Die versprochenen sechs Milliarden Euro Finanzhilfen, die das Land aus dem so genannten EU-Türkei-Deal erhalten soll, sind im besten Fall ein Tropfen auf den heißen Stein. Im schlechtesten sind sie ein Beweis dafür, wie egal Europa das Schicksal der syrischen Flüchtlinge ist.
"Die Universität Köln hat in einer Studie herausgefunden, dass jeder einzelne Flüchtling in Deutschland den Staat am Tag etwa vierzig Euro kostet, im Jahr also etwa 15.000 Euro", so der Migrationsforscher Murat Erdogan von der Hacetteppe-Universität in Ankara.
"In der Türkei sind die Ausgaben geringer. Wenn Deutschland vierzig Euro pro Tag und pro Flüchtling rechnet, reichen bei uns vielleicht zehn Euro. Aber das macht bei drei Millionen Menschen immer noch 43,5 Milliarden für die letzten Jahre. Und es wird immer mehr!"
Geld, dass ein Land wie die Türkei – in dem laut offizieller Statistik mehr als zwanzig Prozent der eigenen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben – schlicht nicht hat.
Schon jetzt ist unübersehbar, wie sich Unmut und auch Neid auf die Syrer im Land breit machen. Gerade im chronisch unterfinanzierten Bildungssystem spüren Eltern und Lehrer die Last der "syrischen Gäste", wie die türkische Regierung die Flüchtlinge bezeichnet, jeden Tag.
Nur in Ausnahmefällen kam es zwar bisher, wie hier im südtürkischen Kilis, zu offener Kritik von türkischen Eltern, die lautstark gegen die große Zahl von Syrern in den Klassen ihrer Kinder protestierten. In der Kleinstadt nahe der syrischen Grenze ist inzwischen mehr als jeder zweite Einwohner Syrer. Doch wie schnell die eigentlich friedliche Stimmung im Land kippen kann, erahnen Flüchtlingsfamilien wie die von Umm Mahmud und ihren drei Kindern in Istanbul nur zu gut.
"Obwohl es nun offiziell heißt, jedem syrischen Kind stünde ein Platz an einer staatlichen türkischen Schule zu, war die Anmeldung ein Kampf. Gerade die Gymnasien wollten meine Kinder nicht. Ein Rektor warf uns sogar aus seinem Büro, weil wir Syrer sind. Für meinen Sohn habe ich an zehn unterschiedlichen Schulen vorgesprochen. Alle lehnten uns unter Vorwänden ab. Und als die Schulbücher verteilt wurden, hieß es, für uns seien keine mehr übrig."
Mit viel Hartnäckigkeit und der Hilfe von türkischen Nachbarn schaffte die ehemalige Lehrerin es schließlich dennoch ihre Kinder in türkischen Schulen unterzubringen. Für die eigentlich kostenlosen Schulbücher sparte die Familie wochenlang. Doch vielen anderen Flüchtlingsfamilien fehlt sowohl die Kraft als auch die Bildung für diesen Kampf um ihren Platz in einem System, dass schon ohne sie oft überfordert ist. Das Ergebnis sind unzählige Kinder, die ohne Schulbildung und damit auch ohne jeglichen Anschluss an die türkische Mehrheitsgesellschaft aufwachsen. "Eine tickende Zeitbombe", wie ein Journalist ihre Generation kürzlich nannte.
"Die große Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei sorgt natürlich für eine Ghettobildung und für wachsende Spannungen zwischen Türken und Syrern", bestätigt Migrationsforscher Murat Erdogan aus Ankara.
"Erste Anfänge davon sehen wir schon jetzt. Aber das kann mehr werden und außer Kontrolle geraten. Auch besteht die Möglichkeit, dass sich die Türken durch die Zustände radikaleren Strömungen anschließen. So, wie die AfD in Deutschland in den Bundestag eingezogen ist, sind auch in der Türkei neue Parteien mit Fokus auf Migrationsthemen denkbar."
Warnung vor der Wiederholung der Fehler anderer
Die gibt es in der Türkei bisher tatsächlich kaum. Und so ist Europa mit seiner wachsenden Zahl an radikalen Parteien gegenüber einer ungleich kleineren Zahl an syrischen Flüchtlingen für viele Türken zum abschreckenden, auch enttäuschenden Beispiel geworden. Zu Migrationsforscher Murat Erdogans Interessengebieten gehören seit Jahrzehnten die türkischen Migranten und ihre Nachkommen in Deutschland. Ganz bewusst warnt er die Türkei dieser Tage auch hier vor einer Wiederholung der Fehler anderer.
"Natürlich ist der Rahmen ein ganz anderer hier. Aber es gibt doch auch Parallelen. Zum Beispiel die, dass auch bei den Türken in Deutschland zunächst alles auf einen vorübergehenden Aufenthalt ausgerichtet wurde. Die Leute sollten mit ihren Koffern in Heimen leben und arbeiten. Die Bildung ihrer Kinder, die Sprache und die Integration in die Gesellschaft spielten keine Rolle. Und wir haben gesehen, was das für Probleme verursacht hat."
Der Migrationsforscher macht sich keine Illusionen. Die Bezeichnung "Gäste", die die türkische Regierung seit Jahren für die syrischen Flüchtlings verwendet, hielt er von Anfang an für fatal.
"Fakt ist: Die meisten Syrer können und werden nicht in ihr Land zurückkehren. Und ihre Kinder sind damit nun auch unser aller Kinder. Für unsere eigene Zukunft sollten wir deswegen dafür sorgen, dass sie eine ordentliche Ausbildung und ihren Platz in der Gesellschaft bekommen. Um Geld sollte es dabei nicht gehen. Stellen Sie sich die Situation einmal andersherum vor: Die Türkei sagt zur EU: Wir wollen eure sechs Milliarden nicht. Behaltet sie – und wir zahlen euch sogar noch zehn Milliarden oben drauf, wenn ihr dafür unsere drei Millionen Flüchtlinge nehmt. Würde Deutschland zustimmen? Natürlich nicht. Denn neben der finanziellen hat das Problem auch eine politische und vor allem eine gesellschaftliche Seite.