Sonntag, 12. Mai 2024

Ukraine-Hilfe
"Taurus"-Debatte: Polnischer Außenminister hofft auf Bewegung der Bundesregierung - Scholz bekräftigt ablehnende Haltung

Die Haltung der Bundesregierung zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine ist nach den jüngsten Militärhilfen der USA erneut in den Fokus gerückt. Die US-Regierung hatte kürzlich bekanntgegeben, der Ukraine Kurzstreckenraketen mit mehreren hundert Kilometern Reichweite geliefert zu haben.

28.04.2024
    Ein Porträt von Olaf Scholz ist in dramatischer Anmutung vor ein Modell des Taurus-Waffensystems montiert.
    Bundeskanzler Scholz begründet die Ablehnung einer "Taurus"-Lieferung unter anderem mit deren Reichweite. ReichweiteReichweiteMarschflugkörpers. (Imago / Sven Simon / Frank Hoermann)
    Der polnische Außenminister Sikorski äußerte nun die Hoffnung auf ein Umdenken von Bundeskanzler Scholz in der Taurus-Frage. Auch Deutschland müsse auf die jüngste Eskalation des Kriegs durch Russland reagieren, sagte Sikorski der Zeitung "Bild am Sonntag". Zuvor hatten der frühere NATO-Generalsekretär Fogh Rasmussen und der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Heusgen, die deutsche Weigerung kritisiert.
    Scholz hatte am Samstag eine Taurus-Lieferung allerdings erneut abgelehnt und auf die Reichweite der Marschflugkörper von 500 Kilometern hingewiesen. Bei der Auftaktveranstaltung der SPD zum Europa-Wahlkampf in Hamburg warb der Kanzler stattdessen für einen "Kurs der Besonnenheit".
    Diese Nachricht wurde am 28.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.