Freitag, 19. April 2024

Archiv

Terrordrohung
Polizei verbietet Demos in Dresden

Die Polizei in Dresden hat wegen Drohungen gegen die islamkritische Pegida-Bewegung alle Kundgebungen morgen verboten. Zuvor hatten die Pegida-Veranstalter ihre Kundgebung "aus Sicherheitsgründen" abgesagt. Hintergrund sind Hinweise auf einen Anschlag.

18.01.2015
    Wehende Deutschlandfahnen bei einer Pegida-Demonstration
    Wehende Deutschlandfahnen bei einer Pegida-Demonstration in Dresden. (ROBERT MICHAEL / AFP)
    Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa richten sich die Drohungen gegen "Pegida"-Organisator Lutz Bachmann. Demnach gab es am Freitag entsprechende Hinweise ausländischer Geheimdienste an die deutschen Behörden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, es seien "Kommunikationsinhalte namentlich bekannter Dschihadisten abgefangen" worden, die mögliche Anschläge auf Demonstrationen der sogenannten Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) diskutiert hätten. Außerdem seien Hinweise auf mögliche Anschläge auf die Hauptbahnhöfe in Berlin und Dresden aufgetaucht.
    Die Pegida-Organisatoren erklärten, kurzfristig habe kein befriedigendes Sicherheitskonzept erarbeitet werden können. "Daher halten wir es für unverantwortlich, unsere Sympathisanten und unsere Stadt unkalkulierbaren Risiken auszusetzen." Die Organisatoren raten von spontanen Demonstrationen ab. Stattdessen seien die Unterstützer aufgerufen, "seine Landesflagge aus dem Fenster zu hängen und eine Kerze ins Fenster zu stellen".
    Per Allgemeinverfügung seien alle Versammlungen unter freiem Himmel untersagt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Neben der Pegida-Demonstration fallen damit auch Gegendemonstrationen aus.
    In Dresden gehen seit Wochen Montag für Montag Tausende Pegida-Anhänger auf die Straße. Am vergangenen Montag folgten in der sächsischen Landeshauptstadt 25.000 Menschen dem Aufruf der Bewegung.
    (sdö/dk)