
Als es dunkel wird kommen hunderte Menschen aus Sutherland Springs zu einer Andacht zusammen. Mit dabei sind Bewohner der Nachbarorte, der Vorstädte von San Antonio, in Texas. Sie alle teilen die Fassungslosigkeit, sagt Gloria Rodriguez Ximendez.
"Jeder kennt jeden und für die Gemeinde der Baptisten ist das die einzige Kirche. Es gibt so eine große Einigkeit, soviel Liebe. Da ist kein Platz für Hass, das sollte kein Platz sein für Hass."
Schwerstes Attentat in der Geschichte Texas
Der Gouverneur von Texas Greg Abbott hat auf einer Pressekonferenz die Zahl der Toten und Verletzten bestätigt. Er spricht vom schwersten Attentat in der Geschichte des US-Bundesstaates
"Wir wissen nicht, ob die Zahl der Opfer noch steigt. Wir wissen nur, dass es bereits zu viele sind. Es wird eine lange Zeit der Trauer für die Hinterbliebenen mit ihrem Schmerz."
Das jüngste Opfer des Anschlags ist offenbar fünf Jahre alt. Die Dallas Morning News berichtet außerdem, dass auch die Tochter des Pastors bei dem Angriff auf die Kirche in Sutherland Springs getötet worden ist.
Täter ist ein 26-jähriger Mann
Für das Attentat machen die Ermittler mittlerweile einen 26-jährigen jungen Mann verantwortlich. Er habe bis vor wenigen Jahren bei der Air Force gedient und sei unehrenhaft entlassen worden, berichtet der Fernsehsender CBS. Auch sein Name ist bekannt. Er kam am Vormittag mit dem Auto nach Sutherland Springs, erklärt Freeman Martin von der texanischen Behörde für öffentliche Sicherheit.
"Der Verdächtige fuhr über die Straße zur Kirche, stieg aus seinem Auto und eröffnete das Feuer, er ging auf die rechte Seite der Kirche und schoss, dann ging er ins Gebäude und schoss weiter."
Es war nach 11 Uhr als Mitglieder unserer Gemeinde einen Anruf bekamen, dass in der Kirche der Baptisten geschossen wird. Einige Ersthelfer gingen sofort rüber und wir beteten für die Menschen.
Mutmaßlicher Schütze mittlerweile tot
Das ist Pastor Paul Buford von der benachbarten Kirche, der im Fernsehen die Ereignisse beschreibt. Die meisten Menschen aber sind schockiert und sprachlos.
Der mutmaßliche Schütze ist mittlerweile tot. Noch ist unklar, ob er sich während einer Verfolgungsjagd mit der Polizei selbst das Leben nahm. In seinem Auto sind weitere Waffen entdeckt worden. Über das Motiv ist bisher nichts bekannt.
Trump hat sein Mitgefühl ausgesprochen
US-Präsident Trump, der im Moment Japan besucht, spricht auf einer Pressekonferenz von einer Tat des Bösen. Er dankt der Polizei, den Rettungskräften und den Freiwilligen, die sich um die Opfer gekümmert haben.
"In dunklen Zeiten, tun Amerikaner, was sie am besten können: Wir raufen uns zusammen, fassen uns bei der Hand, haken unter und bleiben trotz Tränen und Trauer standhaft."
Trump verzichtet auf Schuldzuweisungen und Gesetzesinitiativen anders als noch im Fall des Attentäters von New York. Er wird ahnen, dass dem Anschlag von Texas eine Debatte über die Waffengesetze in den USA folgt.