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Thailand
Proteste schlagen in Gewalt um

Der Streit um Thailands politische Zukunft ist erneut gewaltsam eskaliert: Bei Zusammenstößen in der Hauptstadt Bangkok kamen zwei Menschen ums Leben. Unterdessen stellt die Wahlkommission die für Anfang Februar geplanten Neuwahlen infrage.

26.12.2013
    Bei neuen Krawallen bei den regierungsfeindlichen Demonstrationen in Thailand ist in der Hauptstadt Bangkok am Donnerstag nach Medienberichten ein Polizist ums Leben gekommen.
    Bei Demonstrationen von Regierungsgegnern in Thailands Hauptstadt Bangkok ist am Donnerstag ein Polizist ums Leben gekommen. (dpa/EPA/RUNGROJ YONGRIT)
    Angesichts der anhaltenden Proteste gegen die Regierung in Thailand hat die Wahlkommission nach Medienberichten eine Verschiebung der geplanten Neuwahl empfohlen. Das berichtete die Lokalzeitung "Nation" am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe. Sollten die Wahlen wie geplant stattfinden, könne die Gewalt zu noch mehr Chaos und Opfern führen. Kritiker monierten, die Wahlkommission habe es versäumt, die ausschließlich von den regierungsfeindlichen Demonstranten ausgehende Gewalt eindeutig zu verurteilen. Die Regierung will an dem Datum für die Wahlen festhalten, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Pongthep Thepkanchana in einem Fernsehinterview. Das Militär soll die Abstimmung absichern.
    Auch am Zweiten Weihnachtstag waren die Proteste teilweise in Gewalt ausgeartet. Bei Auseinandersetzungen in Bangkok kamen zwei Menschen ums Leben,
    Dutzende wurden verletzt. Vor einem Bangkoker Sportstadion war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Dort hatten die Protestler versucht, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Daraufhin hatten die Beamten Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt. In dem Sportstadion hatten sich Kandidaten vieler Parteien versammelt, um die Auslosung der Listenplätze für die Wahl zu verfolgen.
    Proteste stoßen sich an "Thaksin-Regime"
    Angesichts der seit Wochen andauernden Proteste hatte Premierministerin Yingluck Shinawatra am 9. Dezember das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Der Wortführer der Demonstranten, Suthep Thaugsuban, lehnt jedoch eine Auflösung des Parlaments und Neuwahlen ab. Stattdessen fordern er und seine Unterstützer ein Ende des "Thaksin-Regimes". Sie halten Yingluck für eine Marionette ihres Bruders Thaksin Shinawatra. Der einstige Regierungschef war 2006 vom Militär gestürzt worden. Anstelle der jetzigen Regierung will Suthep einen nicht gewählten Volksrat einsetzen.