Gerd Breker: Deutschland hat den Amerikanern Hilfe angeboten. Was die technische Hilfe anbelangt, ist das Technische Hilfswerk, THW, gefragt - und auch bewährt, etwa bei der Tsunami-Katastrophe in Indonesien, in Aceh. Am Telefon begrüße ich nun den Sprecher des THW, Nicolas Hefner. Herr Hefner, zunächst, die Hilfe ist angeboten, aber konkret abgefragt haben die Amerikaner diese Hilfe noch nicht?
Nicolas Hefner: So ist es.
Breker: Das THW steht bereit. Wie schnell könnten Sie - wenn Sie denn gefragt werden - vor Ort sein?
Hefner: Nun, es ist im Moment so, also wir sind, das THW, ist die Katastrophenschutz und Einsatzorganisation des Bundes und dementsprechend sind wir immer bereit, um Einsätze im Inland und im Ausland auch übernehmen zu können. Und dementsprechend sind wir bereit.
Breker: Sie haben Erfahrung gesammelt inzwischen: das Elbehochwasser - ich hatte es angesprochen -, die Tsunami-Katastrophe. Welche Maßnahmen sind in solchen Katastrophen, wo Wasser mit im Spiel ist, eigentlich als Erstes notwendig?
Hefner: Nun, wir können nur über unser Leistungsportfolio allgemein sprechen, was die Kompetenzen des THW im Bereich Hochwasserbekämpfung angeht. Welche Maßnahmen wann wie konkret eingeleitet zu werden haben, da sind wir jetzt nicht wirklich für zuständig im Moment. Wir haben unsere 15 Fachgruppen in Deutschland aufgestellt. Davon sind einige im Bereich Hochwasser einsetzbar - wir haben zwei Sondereinsatzeinheiten für Auslandseinsätze - und dementsprechend gehen wir vor.
Breker: Diese Sondereinheiten für Auslandseinsätze, was haben die sozusagen als Standardausrüstung? Was können die anbieten?
Hefner: Als Standardausrüstung - es kommt darauf an. Also, wir müssen erstmal unterscheiden zwischen der schnellen Einsatzeinheit "Bergung Ausland" und der "Wasserversorgung Ausland": Die einen sind eben für die so genannten Search-and-Rescue-Einsätze zuständig, die anderen - auch bekannt als Blaue Engel - sind eben für die Wasserversorgung zuständig im Ausland. Sie haben es gerade im Tsunami-Einsatz gesehen: Mit eben großen und kleineren Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden dann eben dementsprechend größere und kleinere Mengen Trinkwasser hergestellt oder Brauchwasser auch hergestellt, um es an die Bevölkerung zu verteilen.
Breker: Wir hören aus den Krisengebieten, dass die Wasserversorgung ein Problem ist. Also da könnte das Technische Hilfswerk mit Ihren Wasseraufbereitungsanlagen helfen. Wie viele wären denn das? Für wie viele Menschen? Einfach um es vorstellbarer, konkreter zu machen.
Hefner: Nun, man muss den konkreten Bedarf sehen. Also wir sind natürlich, solche Sondereinsatzeinheiten sind immer relativ klein aufgestellt, um eben im Rahmen der humanitären Soforthilfe agieren zu können. Nach hinten raus kann man sicherlich auch aufstocken. Insofern kommt es einfach darauf an, was für ein Bedarf angemeldet wird. Und dementsprechend versucht dann nicht nur das THW, sondern auch andere Hilfsorganisationen wie das DRK, die Johanniter, auch eben dementsprechend Material vorzuhalten. Es ist ja nicht so, dass nur eine Organisation - wenn so ein großer Einsatz ist wie zum Beispiel jetzt der Tsunami, da haben alle Organisationen weltweit Hand in Hand gearbeitet, dass eben die sich alle gegenseitig auch ergänzen.
Breker: Bei der Tsunami-Katastrophe wie auch jetzt bei den Schäden des Wirbelsturms Katrina zeigt sich, dass die Infrastruktur als Erstes zusammenbricht. Es gibt kein Strom. Ja sogar die Nachrichtenübermittlung wird zum Problem, die Handy-Netze sind zumindest zu Beginn ausgefallen. Wie geht da eine Hilfsorganisation wie das THW vor? Wie informieren Sie sich gegenseitig? Wie kommen Sie an Strom? Was machen Sie da?
Hefner: Nun, derzeitig, da ich über die Lage jetzt auch nur aus den Medien informiert bin, kann ich dazu überhaupt nichts sagen. Es ist einfach bei Auslandseinsätzen, aber auch Inlandseinsätzen größerer Art ist es natürlich Standard, dass das Technische Hilfswerk sich selbst versorgt sozusagen. Die Einheiten sind autark. Wir haben große Stromaggregatoren, die auch eben natürlich beweglich sind, mit denen wir unseren eigenen Strom machen können. Wir haben so genannte Weitverkehrs-Trupps, die jetzt relativ neu sind im THW, die über knapp zehn Kilometer Richtfunkstrecken einrichten können, die also komplette Telefonnetze auch für die Hilfsorganisationen in Deutschland zum Beispiel errichten können. Das wurde gerade erprobt im Rahmen der Interschutz im Juni, die in Hannover stattfand. Und dementsprechend sind wir nicht auf externe - also nicht so sehr auf externe - Energie angewiesen.
Breker: Ein Problem zeigt sich jetzt in New Orleans und auch anderswo, wo der Wirbelsturm gewütet hat: Das ist die medizinische Versorgung. Sind Sie da auch sozusagen Anbieter von Hilfe oder macht das dann eher die Bundeswehr?
Hefner: Wer jetzt für was konkret zuständig sein wird, das obliegt den Amerikanern. Also es ist natürlich - wir haben die Sanitätsorganisation, wir haben die Johanniter, wir haben den Malteser-Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und so weiter, die natürlich ihre Kompetenzen in der medizinischen Versorgung haben, und werden dementsprechend auch eingesetzt.
Breker: Die Katastrophe nach "Katrina" wird offenbar sehr lange dauern. New Orleans ist vollgelaufen. Man spricht von Monaten, in denen die Stadt noch unter Wasser steht. Das wäre auch durchaus ein Zeitrahmen, in dem Sie Ihren Einsatz - wenn Sie denn angefragt werden - ausüben können?
Hefner: Das ist im Moment absolute Spekulation. Wir können im Moment also auch zu diesem Szenario überhaupt nichts sagen.
Breker: Könnten Sie denn an der Substanzerhaltung, sprich am Leerpumpen der Stadt zum Beispiel sich beteiligen?
Hefner: Nun, man hat in der Vergangenheit gesehen, dass man bei großflächigen Überschwemmungen das THW sehr wohl einsetzt. Wir hatten in Südfrankreich 2003, in Arles, diesen Großeinsatz des THW, wo wir auch im Kessel gepumpt haben. Wir hatten jetzt wieder in Rumänien den Hochwassereinsatz im Mai und haben dort gezeigt, dass wir natürlich mit unseren Pumpen einsatzbereit sind.
Breker: Das Technische Hilfswerk könnte helfen und ist auch bereit zu helfen. Das war der Sprecher des THW, Nicolas Hefner.
Nicolas Hefner: So ist es.
Breker: Das THW steht bereit. Wie schnell könnten Sie - wenn Sie denn gefragt werden - vor Ort sein?
Hefner: Nun, es ist im Moment so, also wir sind, das THW, ist die Katastrophenschutz und Einsatzorganisation des Bundes und dementsprechend sind wir immer bereit, um Einsätze im Inland und im Ausland auch übernehmen zu können. Und dementsprechend sind wir bereit.
Breker: Sie haben Erfahrung gesammelt inzwischen: das Elbehochwasser - ich hatte es angesprochen -, die Tsunami-Katastrophe. Welche Maßnahmen sind in solchen Katastrophen, wo Wasser mit im Spiel ist, eigentlich als Erstes notwendig?
Hefner: Nun, wir können nur über unser Leistungsportfolio allgemein sprechen, was die Kompetenzen des THW im Bereich Hochwasserbekämpfung angeht. Welche Maßnahmen wann wie konkret eingeleitet zu werden haben, da sind wir jetzt nicht wirklich für zuständig im Moment. Wir haben unsere 15 Fachgruppen in Deutschland aufgestellt. Davon sind einige im Bereich Hochwasser einsetzbar - wir haben zwei Sondereinsatzeinheiten für Auslandseinsätze - und dementsprechend gehen wir vor.
Breker: Diese Sondereinheiten für Auslandseinsätze, was haben die sozusagen als Standardausrüstung? Was können die anbieten?
Hefner: Als Standardausrüstung - es kommt darauf an. Also, wir müssen erstmal unterscheiden zwischen der schnellen Einsatzeinheit "Bergung Ausland" und der "Wasserversorgung Ausland": Die einen sind eben für die so genannten Search-and-Rescue-Einsätze zuständig, die anderen - auch bekannt als Blaue Engel - sind eben für die Wasserversorgung zuständig im Ausland. Sie haben es gerade im Tsunami-Einsatz gesehen: Mit eben großen und kleineren Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden dann eben dementsprechend größere und kleinere Mengen Trinkwasser hergestellt oder Brauchwasser auch hergestellt, um es an die Bevölkerung zu verteilen.
Breker: Wir hören aus den Krisengebieten, dass die Wasserversorgung ein Problem ist. Also da könnte das Technische Hilfswerk mit Ihren Wasseraufbereitungsanlagen helfen. Wie viele wären denn das? Für wie viele Menschen? Einfach um es vorstellbarer, konkreter zu machen.
Hefner: Nun, man muss den konkreten Bedarf sehen. Also wir sind natürlich, solche Sondereinsatzeinheiten sind immer relativ klein aufgestellt, um eben im Rahmen der humanitären Soforthilfe agieren zu können. Nach hinten raus kann man sicherlich auch aufstocken. Insofern kommt es einfach darauf an, was für ein Bedarf angemeldet wird. Und dementsprechend versucht dann nicht nur das THW, sondern auch andere Hilfsorganisationen wie das DRK, die Johanniter, auch eben dementsprechend Material vorzuhalten. Es ist ja nicht so, dass nur eine Organisation - wenn so ein großer Einsatz ist wie zum Beispiel jetzt der Tsunami, da haben alle Organisationen weltweit Hand in Hand gearbeitet, dass eben die sich alle gegenseitig auch ergänzen.
Breker: Bei der Tsunami-Katastrophe wie auch jetzt bei den Schäden des Wirbelsturms Katrina zeigt sich, dass die Infrastruktur als Erstes zusammenbricht. Es gibt kein Strom. Ja sogar die Nachrichtenübermittlung wird zum Problem, die Handy-Netze sind zumindest zu Beginn ausgefallen. Wie geht da eine Hilfsorganisation wie das THW vor? Wie informieren Sie sich gegenseitig? Wie kommen Sie an Strom? Was machen Sie da?
Hefner: Nun, derzeitig, da ich über die Lage jetzt auch nur aus den Medien informiert bin, kann ich dazu überhaupt nichts sagen. Es ist einfach bei Auslandseinsätzen, aber auch Inlandseinsätzen größerer Art ist es natürlich Standard, dass das Technische Hilfswerk sich selbst versorgt sozusagen. Die Einheiten sind autark. Wir haben große Stromaggregatoren, die auch eben natürlich beweglich sind, mit denen wir unseren eigenen Strom machen können. Wir haben so genannte Weitverkehrs-Trupps, die jetzt relativ neu sind im THW, die über knapp zehn Kilometer Richtfunkstrecken einrichten können, die also komplette Telefonnetze auch für die Hilfsorganisationen in Deutschland zum Beispiel errichten können. Das wurde gerade erprobt im Rahmen der Interschutz im Juni, die in Hannover stattfand. Und dementsprechend sind wir nicht auf externe - also nicht so sehr auf externe - Energie angewiesen.
Breker: Ein Problem zeigt sich jetzt in New Orleans und auch anderswo, wo der Wirbelsturm gewütet hat: Das ist die medizinische Versorgung. Sind Sie da auch sozusagen Anbieter von Hilfe oder macht das dann eher die Bundeswehr?
Hefner: Wer jetzt für was konkret zuständig sein wird, das obliegt den Amerikanern. Also es ist natürlich - wir haben die Sanitätsorganisation, wir haben die Johanniter, wir haben den Malteser-Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und so weiter, die natürlich ihre Kompetenzen in der medizinischen Versorgung haben, und werden dementsprechend auch eingesetzt.
Breker: Die Katastrophe nach "Katrina" wird offenbar sehr lange dauern. New Orleans ist vollgelaufen. Man spricht von Monaten, in denen die Stadt noch unter Wasser steht. Das wäre auch durchaus ein Zeitrahmen, in dem Sie Ihren Einsatz - wenn Sie denn angefragt werden - ausüben können?
Hefner: Das ist im Moment absolute Spekulation. Wir können im Moment also auch zu diesem Szenario überhaupt nichts sagen.
Breker: Könnten Sie denn an der Substanzerhaltung, sprich am Leerpumpen der Stadt zum Beispiel sich beteiligen?
Hefner: Nun, man hat in der Vergangenheit gesehen, dass man bei großflächigen Überschwemmungen das THW sehr wohl einsetzt. Wir hatten in Südfrankreich 2003, in Arles, diesen Großeinsatz des THW, wo wir auch im Kessel gepumpt haben. Wir hatten jetzt wieder in Rumänien den Hochwassereinsatz im Mai und haben dort gezeigt, dass wir natürlich mit unseren Pumpen einsatzbereit sind.
Breker: Das Technische Hilfswerk könnte helfen und ist auch bereit zu helfen. Das war der Sprecher des THW, Nicolas Hefner.